Heiligenhaus/Kettwig. Die Heiligenhauer und Kettwiger Band Claymore begeistert weit über die Region hinaus seit Jahrzehnten mit Celtic Rock – nun gibt’s Neuigkeiten.
Sie begeistern seit Jahrzehnten, sind aber seit ein paar Jahren erst so richtig wieder zurück: Die Celtic Rocker Claymore. Und jetzt kommt auch noch das neue Album auf den Markt. „Scary Tales“ heißt das – und mit dem sind die Heiligenhauser und Kettwiger Musiker auch bald endlich wieder live zu sehen: Im November spielen sie in der Heljenser Aula.
Das Wetter ist wunderschön, doch Christian Johne, Andy Ironhead sowie Florian und Volker Sauer zieht es lieber in den Proberaum. Der ist vollgestellt mit Instrumenten, und natürlich findet sich auch ein Kasten Bier in der Ecke – die Stimme müsse schließlich geölt werden, kommentiert Florian Sauer zwinkernd. „Wenn wir nicht gerne proben würden, dann würden wir was falsch machen. Aber wir lieben es, zu spielen, zu experimentieren und alles einzuüben“, antwortet der Schlagzeuger auf die Frage, ob an so schönen Tagen das Proben nicht auch manchmal schwerfalle. „Wir sind Hobbymusiker aus ganzem Herzen.“
Heiligenhauser und Kettwiger Musiker machen Musik auf Profiniveau
Die meisten Bandmitglieder versuchten, regelmäßig bei den Proben dabei zu sein. Doch nicht immer schaffen das auch alle. Dass sie Hobbymusiker sind, hört man ihnen nicht an, locker können sie mit Bands auf absolutem Profiniveau mithalten – ohne Frage. Und die außergewöhnliche Stimme von Volker Sauer hat einen einzigartigen Wiedererkennungswert.
Doch im normalen Alltag schaffen es eben nicht alle Bandmitglieder zu jeder Probe. So wie heute. Gerald Schmiechen, MacKenzie Doyle, Fabian Selt, Tim Lethen und Carel Ooms komplettieren sonst die Band.
Trotzdem: Mit neuem Album und Liveterminen kann Claymore nun aufwarten: „Wir freuen uns, dass wir unser neues Album jetzt am Start haben“, berichtet Leadsänger Volker Sauer. Scary Tales, also gruselige Märchen, heißt es – und ja, Geschichten erzählen sie dabei eine Menge, wie es sich für keltische Folk-Songs eben gehört. Die Lieder stammen alle aus der Feder der Band, aufgegriffen werden Mythen über Geister, Meerjungfrauen, Feen „und Geschichten, die man sich in den keltischen Regionen erzählt“, erläutert Volker Sauer. So zum Beispiel bei Phantom Soldier: Da geht es um ein Geisterregiment, welches zum Jahrestag einer Schlacht in einer Bucht in der Nähe von Edinburgh immer mal wieder angeblich gesehen wird, „manche haben Geister gesehen, manche etwas Kaltes verspürt“, so Sauer.
Drei Neuinterpretationen und viele neue Songs
Zwölf Lieder sind auf dem Album zu finden, „darunter auch drei Neuinterpretationen“, verrät Johne. Das sind „Just before the battle“, „Hey Thin Lizzy“ und „Don’t stop the music“. Doch wie entsteht ein Song überhaupt bei Claymore? „Zuerst ist die Musik da, man hat da was im Kopf, spielt es den anderen vor“, berichtet Florian Sauer. „Das ist dann aber erst der Anfang und dann beginnt ein Arbeitsprozess. Oftmals kommt am Ende was ganz anderes raus, aber wir sind eine demokratische Band: Am Ende steht das, womit alle zufrieden sind“, ergänzt Volker Sauer.
Aufgenommen haben sie die Songs zur Hälfte im Studio, „die andere Hälfte haben wir coronabedingt zusammenmixen müssen, da hat dann jeder seinen Part aufgenommen, wer genau hinhört, kann den Unterschied auch feststellen“, berichtet Johne. Stolz sind sie darauf, dass das Album nicht nur klassisch als CD produziert und verkauft wird, „man kann uns nun auch streamen bei Spotify und Apple Music“, berichtet Florian Sauer stolz. Das habe auch den Rahmen der Zuhörer erweitert, „wir haben es sogar geschafft, dass ein Song von uns bei Radio Bob gespielt wird, das ist natürlich Wahnsinn.“ Radio Bob ist der größte deutsche Rockradiosender.
Claymore kam mit voller Kraft zurück
Rund um den Leadsänger hatte alles begonnen, „wir haben viel in der Gegend gespielt, aber auch außerhalb der Region“, erinnert er sich zurück an legendäre Konzerte in und um den Nassenkamp herum oder auch in der Schweiz und Österreich. Dann war eigentlich Schluss für die Band, „ich dachte auch nicht, dass Claymore noch mal wiederkommt“, so Volker Sauer. Bei Proben, auch mit Sohn Florian, kamen die Lust und die Idee zurück, Claymore wieder mit Leben zu füllen – und die Fans waren begeistert und dankten es ihnen mit stets ausverkauften Konzerten.
Feiern können Musiker und Fans dann auch bald wieder zusammen, im November spielen sie – natürlich im Schottenrock – in der Kant-Aula (siehe Infobox), „wir spielen auch am 26. August in Wuppertal bei den Scottish Days auf der Bundeshöhe Open Air.“ Die Friends of Clan MacLaren organisieren das Event, samstags gibt es Pipe-Competitions und Bühnenprogramm, sonntags Highland Games.
Wer beides nicht abwarten kann: Die Band hat just ein Video zum neuen Song „Ivanhoe“ produziert – wer genau hinsieht, erkennt, in welcher bekannten Kettwiger Stätte es gedreht wurde. Das auch das mega-professionell aussieht, sollte keinen mehr wundern. Wo der Weg der Band noch hinführen wird? Es bleibt spannend – aber nicht „scary“.
Tipp der Redaktion
Das neue Album ist absoluter Redaktionstipp und es ist für jeden etwas dabei – man muss bislang auch kein Celtic Rock-Fan gewesen sein, um bei Liedern wie „His Highland Way“ Gänsehaut zu bekommen beim Dudelsack-Intro und anschließendem Mitwippen beim rockigen Übergang. Auch Phantom Soldier oder Ivanhoe haben absoluten Wiedererkennungswert. Alle Daumen hoch.
>>> Tickets und weitere Infos
- Die Scottish Days finden am 26. August in Wuppertal auf dem CVJM-Gelände, Bundeshöhe 7, statt. Die Tages-Eintrittskarte kostet acht Euro, Infos auf clanmaclaren.org.
- Das Konzert in der Heiligenhauser Kant-Aula findet am Samstag, 4. November, statt. Stehplatzkarten kosten 30 Euro, 35 Euro die Sitzplatzkarten (auf dem Balkon) und die gibt es auf neanderticket.de.
- Das Video zu Ivanhoe und weitere Infos zur Band gibt es auf claymore-online.de.
- Wer das neue Album zum Preis von 15 Euro kaufen möchte, kann sich an claymore@gmx.info wenden.