Heiligenhaus. Im Kreis Mettmann steigt die Kriminalität wieder leicht an, so auch in Heiligenhaus. Das geht aus der Kriminalitätsstatistik der Polizei hervor.
Heiligenhaus bleibt – wie schon im Vorjahr – die zweitsicherste Stadt im Kreis Mettmann. Das geht aus der Kriminalitätsstatistik hervor, die Landrat Thomas Hendele, Thomas Schulte, Abteilungsleiter Polizei, und die neue Direktionsleiterin der Polizei, Annette Henning, nun für das Jahr 2022 vorgestellt haben.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1274 Straftaten in Heiligenhaus verübt – 130 mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Plus von 11,4 Prozent. Damit liegt Heiligenhaus im Kreis-Durchschnitt bei der Steigerungsrate.
„Ich hatte ja im Vorjahr angekündigt: So gut wird’s nicht wieder“, sagte Hendele, der als Landrat auch Behördenleiter ist. Durch den Wegfall vieler Corona-Beschränkungen habe auch die Kriminalität wieder zugenommen – quer durch fast alle Bereiche.
Mit der „KHZ“ lassen sich unterschiedlich große Städte miteinander vergleichen
Um unterschiedlich große Städte besser miteinander vergleichen zu können – denn natürlich sind die absoluten Zahlen in einer 85.000-Einwohner-Stadt wie Velbert höher als im deutlich kleineren Heiligenhaus – wird die so genannte Kriminalitätshäufigkeitszahl, kurz KHZ, berechnet. Hier werden die Straftaten immer auf fiktive 100.000 Einwohner um- bzw. hochgerechnet.
Heiligenhaus hat die zweitniedrigste KHZ im Kreis Mettmann
So landet Heiligenhaus bei einer KHZ von 4832 (Vorjahr: 4350). Nur die Stadt Mettmann kann im Kreisgebiet mit 4386 einen niedrigeren Wert vorweisen. Velbert liegt bei 5917 im Kreis-Durchschnitt, am höchsten ist der Wert mit 7310 in Monheim – aber somit sogar noch immer knapp unter dem Landesschnitt (7624).
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„Wir müssen ja auch berücksichtigen“, sagt Thomas Schulte, „dass wir in der Nähe verschiedener Großstädte liegen“. In Düsseldorf beispielsweise betrage die KHZ fast 11.500. Straftaten gegen das Leben, wie es offiziell heißt, hat es 2022 – wie auch schon im Vorjahr – in Heiligenhaus nicht gegeben, die Zahl der Körperverletzungen ist allerdings von 148 auf 174 gestiegen.
Zahl der Wohnungseinbrüche in Heiligenhaus ist gestiegen
Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat sich von zehn auf 20 verdoppelt. Das erklärt die Kreispolizei damit, dass wieder weniger im Homeoffice gearbeitet wird und somit mehr Wohnungen als in der Hochphase der Corona-Pandemie tagsüber leer stehen.
Insgesamt, das betont Schulte, sei die Zahl der Wohnungseinbrüche langfristig aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als noch vor einigen Jahren. Höhepunkt der Einbruchswelle war 2015: Damals registrierte die Polizei kreisweit 738 Versuche und 961 vollendete Einbrüche, 2022 waren es 280 Versuche und 260 vollendete Taten. Das ist immer noch der zweitniedrigste Wert im Zehn-Jahres-Vergleich. „Wobei natürlich jede Tat eine zu viel ist“, sagt Hendele.
Heiligenhauser Wachleiter: Festnahme des mutmaßlichen Brandstifters großer Erfolg
Zufrieden mit der Statistik zeigt sich auch der Leiter der Heiligenhauser Wache, Michael Bruzinski: „Die Straftaten und auch die Unfälle sind insgesamt auf einem niedrigen Niveau, was natürlich sehr erfreulich ist.“
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Die wieder gestiegenen Wohnungseinbrüche erklärt auch Bruzinski mit den Coronaeinschränkungen der letzten Jahre. „Aber auch wenn wir wieder auf das niedrige Niveau vor Corona stoßen, auffällig ist auch, dass es bei der Hälfte der Taten nur zu einem versuchten Einbruch kommt. Die Leute sind also aufmerksamer geworden oder besser geschützt.“ Wie man sein Eigenheim am besten sichert, da verweist er an die Präventivstelle bei der Kreispolizei.
Der erfolgreichste Einsatz, bestätigt Bruzinski, sei die Ergreifung des mutmaßlichen Brandstifters, eines 22-jährigen Heiligenhausers, gewesen, „die Brandserie war ja der Aufreger im Stadtgeschehen.“ Der Mann sitze weiter in U-Haft; eine Haftverschonung wurde abgelehnt. Wann der Prozess beginnt, ist derzeit noch nicht abzusehen.