Heiligenhaus. Vergangenes Jahr ist die Zahl der Einbrüche in Heiligenhaus klar gefallen. Die Polizei gibt Tipps, wie man sich vor ungebetenen Gästen schützt.
Eine durchaus erfreuliche Entwicklung gibt es laut Kreispolizei Mettmann in einem Kriminalitätsbereich: So seien im vergangenen Jahr 22 vollendete oder versuchte Einbrüche in Heiligenhaus gemeldet worden, im Jahr zuvor waren es noch 56. Damit diese Zahl auch weiter sinkt, gibt Kriminalhauptkommissar Udo Wilke Tipps, wie man sich – auch in der bei Dieben so beliebten dunklen Jahreszeit und Ferienzeit – vor höchst ungebetenem Besuch schützen kann.
Vor allem sollte Anwesenheit vorgetäuscht werden
Dabei sollten Haus- und Wohnungsbewohner vor allem Licht in das Dunkel ihrer vier Wände bringen, sprich: „Wichtig ist es, Anwesenheit vorzutäuschen“, sagt Wilke. So sollten gerade in der Dunkelheit irgendwo Lichter brennen – am besten über Zeitschaltvorrichtungen gesteuert, die es schon für wenig Geld in Baumärkten oder im Fachhandel gibt.
Zudem sollten Rollläden nicht erst spät am Abend heruntergelassen werden, sondern möglichst ab Anbruch der Dämmerung – durch die kleinen Lamellenschlitze sehe man auch draußen eingeschaltetes Licht, was abschreckend wirke. Doch: „Man sollte nicht den Fehler machen, die Rollläden den ganzen Tag unten zu lassen. Sonst könnten Einbrecher merken, dass die Bewohner womöglich verreist sind“, erklärt der Kriminalhauptkommissar von der Stelle „Kriminalprävention und Opferschutz“ bei der Kreispolizei. Wer nicht über eine automatische Rollladen-Steuerung, etwa über eine Handy-App, verfüge, könne in Anwesenheit auch Bekannte oder Angehörige bitten, die Rollläden zu bedienen.
Pilzköpfe machen Fenster und Türen einbruchssicherer
Ein weiterer, ganz wichtiger Punkt sei zudem die fachgerechte Sicherung von Fenstern oder Türen – was womöglich auch zu den deutlichen gesunkenen Einbruchszahlen geführt habe. „Ein guter Hebelschutz ist das A und O, um Einbrecher fernzuhalten.“ Denn sie würden sich in der Regel nur um die fünf Minuten Zeit für die Ausführung ihrer Tat nehmen. Wenn sie auf Widerstände stießen, zögen sie schnell aus Angst vor Entdeckung wieder ab.
Ganz gefährlich seien jedoch ältere Fensterschlösser oder Griffe. „Ein einfaches Fenster ist in zehn bis 20 Sekunden aufgehebelt“, berichtet Wilke. Ähnlich sehe es bei gekippten Fenstern aus. Glasscheiben würden hingegen selten eingeschlagen, um in Räume zu gelangen, da etwa Verletzungsgefahr bestehe. „Bei rund 80 Prozent aller Einbrüche wurde aufgehebelt“, so Wilke.
Auch zugezogene Türen können in Sekunden geöffnet werden
Die Stelle für Kriminalprävention
Die Kreispolizei berät bei ihrer Stelle „Kriminalprävention und Opferschutz“ die Bürger ebenfalls in puncto Einbruchsschutz. „Wir haben auch Schaustücke und können verdeutlichen, wie schnell etwa Fenster aufgehebelt werden können“, schildert Kriminalhauptkommissar Udo Wilke.
Zu erreichen ist die Polizei für eine Standardberatung in der Beratungsstelle dienstags von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 13 bis 18 Uhr sowie jeden zweiten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr. Eine telefonische Anmeldung oder Terminvereinbarung ist unter 02104 982-7777 möglich. Sollten Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt sein, kommen die Beamten auch heraus.
Abhilfe schaffen könnten da abschließbare Griffe (Schlüssel dabei nicht stecken lassen) und so genannte Pilzköpfe, also besonders widerstandsfähige Verriegelungen. „Das ist gerade auch im rückwärtigen und nicht gut einsehbaren Bereich von Gebäuden wichtig.“ Ein solcher Einbruchsschutz sollte auch von außen gut sichtbar sein, um abzuschrecken. Zudem erschwerten Teleskopstangen Einbrüche. Des Weiteren sei eine Außenbeleuchtung, die durch Bewegungsmelder ausgelöst werde, empfehlenswert. Wirksam sei daneben noch Nachbarschaftshilfe, bei der Anwohner gegenseitig aufpassen würden.
Türen gut sichern
Türen sollten ebenfalls gut gesichert sein – und möglichst auch abgeschlossen sein. Denn: „Einbrecher können einfach zugezogene Türen innerhalb von wenigen Sekunden öffnen, indem sie etwas in den Spaltbereich schieben“, erläutert der Kriminalhauptkommissar. Im Übrigen könne man das Haus oder die Wohnung auch mit KfW-Fördermitteln besser sichern: „Dabei wird eine Investitionssumme von 500 bis 15.000 Euro gefördert, und zwar für die ersten 1000 Euro mit 20 Prozent und über diesen Betrag hinaus mit zehn Prozent.“