Heiligenhaus. Wo ist eigentlich in Heiligenhaus das Paradies, fragten einige WAZ-Leser nach. Wir führen über eine der schönsten Wanderstrecken der Stadt.
Das es im Paradies besonders toll sein muss, verrät ja schon der Name. Doch dass das Heiligenhauser Paradies für manche noch immer so geheimnisvoll ist wie sein Name, berichteten WAZ-Leser immer wieder und fragen: Wo ist denn das Paradies, von dem wir immer mal wieder berichten? Wir nehmen Sie mit auf eine Runde durch ein traumhaft schönes Stück Heiligenhaus – das zu jeder Jahreszeit, aber besonders im Herbst, eine Wanderung wert ist.
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Die Farbenspiele sind das Eine, was eine herbstliche Runde ausmacht – Pilzsammler kommen aber vor allem in dieser Jahreszeit auf ihre Kosten. Doch nur wer wirklich weiß, um welchen Pilz es sich handelt, sollte ihn einsammeln. Wissen wird auf der Runde ebenfalls vermittelt – dank Förster Hannes Johannsen, seinem Team vom Umweltbildungszentrum sowie vielen Kindern gibt es entlang des Weges viel Interessantes zu lesen über die Pflanzen- und Tierwelt.
Los geht es in der Heiligenhauser Abtsküche
Wer durchs Paradies wandern möchte, kann verschiedene Startpunkte wählen, zum Beispiel an der Abtskücher Straße. Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden, entweder direkt am Museum Abtsküche (Hausnummer 37), am Stauteich oder etwas oberhalb des Stauteichs am Wanderparkplatz. Von hier aus kann man auch den Bürgerwald sehen, der dort derzeit entsteht.
Schon hier gibt es historische Gebäude zu sehen, wie den Hof, den Turm, die alten Schulgebäude und die Kapelle St. Jakobus. Vorbei geht es oberhalb des Museums in Richtung Wald auf den Kapellenweg – und dort in den Wald hinein. Steil geht es bergab, und wer nicht ganz so gut zu Fuß ist, auf den warten einige Bänke entlang des Weges. Den Rinderbach sieht und hört man hier bereits fließen. Tipp: Einfach einmal kurz stehen bleiben und die Landschaft auf sich wirken lassen. Willkommen im Kurzurlaub.
Heiligenhauser lieben die lyrischen Überraschungen
Den Weg entlang gibt es aber auch Lyrisches zu entdecken: Den Jahreszeiten angepasst finden sich seit dem letzten Advent hier kleine Gedichte, federführend ist hier Irid Johannsen tätig gewesen für Kulturbüro und Umweltbildungszentrum. Zu lesen sind Werke von Heinz Erhardt, Hermann Hesse, Erich Kästner oder das bekannte Herbstlied „Bunt sind schon die Wälder“ von Johann Gaudenz von Salis-Seewis.
Fast unten angekommen haben die Wanderer nun die Möglichkeit, nach rechts zur Brücke über den Rinderbach zu gehen und dann hoch in Richtung Pferdekoppel zurück zur Abtskücher Straße und zum Stauteich für eine kleine, überschaubare Runde von 20 bis 30 Minuten. So oder so sollte man sich kurz die Zeit nehmen und dem Rauschen des Rinderbachs – und Planschen vieler Hunde und Kinder, die hier vor allem im Sommer das kühle Nass genießen – zuzuschauen.
Das Zwönitzer Eck als Zeichen für die Städtefreundschaft
Wer eine größere Runde drehen mag, der geht den Pfad weiter nach links in Richtung – genau – Im Paradies. Hier zu sehen ist das alte Wasserwerk und heutige Wald- und Wassermuseum, und wer genau hinsieht, erkennt rund herum viele Tiere. Welche davon echt sind, erkennt man erst auf den zweiten Blick. Weitere Wege führen nun hier hoch in Richtung Waldhotel, doch es lohnt sich, die Straße bis zum Ende zu laufen und dann rechts in den Herberger Weg einzubiegen. Der Hof samt Café Herberge liegt hier idyllisch, und die Waffeln und Kuchen sind definitiv kein Geheimtipp mehr.
Zwei Möglichkeiten gibt es nun für die weitere Wanderung: Gut gestärkt den Weg zurück zum Museum, dann aber mit einem kleinen Abstecher zum Zwönitzer Eck. Das ist in der ersten Kurve vom Hof aus kommend rechts in den Waldweg hinein und bietet eine tolle Aussicht. Wer noch weiter gehen mag, der nutzt einfach den kleinen Weg, der am Hof vorbeiführt, hoch zur Mosterei Dalbeck und über den Mühlenweg wieder Richtung Abtskücher Straße. Als Belohnung empfiehlt sich hier dann die Einkehr im Hofcafé Abtsküche, das direkt am Stauteich liegt und ebenfalls mit selbst gebackenem Kuchen (Tipp: die Stachelbeertorte!) lockt. Die Runde dauert, je nach Geschwindigkeit, 45 bis 60 Minuten. Und nun: Viel Spaß beim Nachwandern und Entdecken!
Hier sehen Sie eine Übersicht:
Museum und Cafés
Für die Wanderung durch das Paradies empfiehlt sich festes Schuhwerk.
Geöffnet haben die Museen in der Museumslandschaft Abtsküche (www.museumslandschaft-abtskueche.de) mit Feuerwehrmuseum, Umweltbildungszentrum, Museum Abtsküche und Wald- und Wassermuseum samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.
Das Hofcafé Abtsküche (Abtskücher Str. 40) hat freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Infos unter www.hofcafe-abtskueche.de oder 02056/286605.
Das Café Herberge (Herberger Weg 28) öffnet montags, dienstags, mittwochs und samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Infos unter 02056/586153 oder www-cafe-herberge.de.