Vier Museen, ansprechende Gastronomie, idyllische Wanderwege - ab sofort präsentiert Heiligenhaus dies unter der „Museumslandschaft Abtsküche“.
Es ist ein ganz besonderer Tag für Heiligenhaus, dieser Mittwoch, der 16. Juni 2021, vielleicht sogar in mehrfacher Hinsicht: Geschichtsträchtig ist er, weil sich die „Crème de la Crème“ aus Verwaltung, Politik und Kultur um den Wehrturm versammelt hat, um ganz offiziell den Start der „Museumslandschaft Abtsküche“ zu verkünden. Vielmehr aber steht dieser Tag für etwas, was man Neuanfang nennen könnte: Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, es ist warm, die umgebende Natur blüht, Vögel zwitschern, die vielen Menschen, die zusammengekommen sind, sie wirken entspannt, fröhlich, optimistisch, gelockert.
Licht am Ende des Tunnels
Die Inzidenzen lassen es endlich zu, dass auf die Masken im Freien verzichtet werden kann, nach vermummten Monaten kann man sich wieder ins Gesicht sehen, Lächeln wiedererkennen, Lachfalten, Zahnlücken, Sommersprossen, verschmitzten Charme. Corona bleibt an diesem Mittag außen vor und es wirkt, als könne man nun wirklich wieder optimistisch in die Zukunft schauen und realistisch davon ausgehen, dass nun langsam ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist
Ein langer Weg
Manchmal ist es eben ein langer Weg, bis alles gut wird – eine Parallele zur Entstehung und Realisierung der Heiligenhauser Museumslandschaft. „Ich glaube es war 2008, als der Antrag im Rat vorgetragen wurde“,erinnert sich Alt-Bürgermeister und Staatssekretär Dr. Jan Heinisch in seiner Glückwunschrede vor rund 50 geladenen Gästen, fügt verschmitzt hinzu, „kam der nicht von der FDP? Ach egal, er kam jedenfalls von einer Partei.“ Dann schaut er sich um, blickt Richtung Abtskücher Teich. „Unsere Museumslandschaft ist eine Zier für die Stadt, die Abtsküche ist ein besonderer Ort, an dem ich als Kind mit meinem Opa immer nach den brütenden Schwänen geschaut habe, ich könnte jetzt noch zeigen, wo das Nest war, so stark hat mich das geprägt.“
Arbeitskreis hat Netzwerk geschaffen
Es ist Reinhard Schulze Neuhoff, erster Vorsitzender des Geschichtsvereins, der gemeinsam mit einer „bunten Truppe“ hochengagierter ehrenamtlicher Mitstreiter – großenteils Vertretern der vier Museen – im erst vor wenigen Monaten gegründeten Arbeitskreis Museumslandschaft das Netzwerk rund um die vier Museen entwickelt und realisiert hat. „Wir haben in nur 16 Sitzungen das ganze auf die Beine gestellt“, erklärt Schulze Neuhoff, „ganz nach dem Motto `wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.“
Gesamtpaket geschnürt
Das kulturelle Angebot, bestehend aus Feuerwehrmuseum, Umweltbildungszentrum, Wald- und Wassermuseum und Museum Abtsküche soll als Teil eines gesamttouristischen Konzeptes verstanden werden, eingebettet in idyllische Wander- und Verbindungswege wie den Panorama-Radweg oder den Waldlehrpfad, ansprechende Gastronomie wie das Café Herberge oder das Waldhotel und verzahnt mit den umliegenden Städten. „Es ist ein abwechslungsreiches, lehrreiches und hochwertiges Angebot, was wir zu bieten haben“, schwärmt Bürgermeister Michael Beck, „Rat und Verwaltung sagen Danke für dieses große ehrenamtliche Engagement. Da wurde uns ein richtiges Gesamtpaket geschnürt.“
Flyer mit Lageplan
Bereits seit drei Wochen machen braune Hinweisschilder an den Ortseingängen auf die neu gegründete Museumslandschaft Abtsküche aufmerksam, nun liegen auch frisch gedruckte Flyer mit Lageplan der einzelnen Anlaufpunkte aus. „Wir hoffen auf großen Zuspruch, nicht zuletzt weil die Inzidenz auch wieder viel mehr Besucher zulässt“, fasst es Beck noch einmal zusammen und ist sich sicher – die „gute Stube“, wie der Stadtoberste Heiligenhaus liebevoll bezeichnet – wird die Menschen begeistern, mehr als sie es je zuvor getan hat.