Heiligenhaus. Der Adventspfad in Heiligenhaus ist jetzt (umge)rüstet für den Frühling. Den nötigen Ansporn gab im Winter das Feedback aus der Bürgerschaft.
Es ist ein wunderschöner Vormittag, an dem sich eine kleine, illustre Runde hier am Eingang des Paradies-Waldes einfindet und versammelt. Die Temperatur kratzt so gerade knapp an der 15-Grad-Marke, die Sonne scheint und zahlreiche Vögel singen. Eine Szene – geradezu wie gemacht für die Eröffnung des Frühlingspfades. Dass der Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus gerne mal auch selbst Hand anlegt und zupackt, zeigt Michael Beck kurzerhand. Er schnappt sich einen Tacker und das letzte fehlende Puzzleteil zur Fertigstellung des Frühlingspfades, tackert drauf los und blickt danach zufrieden auf sein Werk. Nun ist es soweit: Der Winter ist auch im Paradies offiziell beendet, der Frühling hält Einzug in das Naturschutzgebiet und soll den Bürgern dabei helfen, die Seele so richtig baumeln zu lassen.
Ausgleich in der schwierigen Zeit
Michael Beck formuliert das in seiner kleinen Eröffnungsrede so: „Alle Bürger brauchen Luft und Freiheit, vor allem in dieser schwierigen Zeit benötigt jeder einen Ausgleich. Der Paradiespfad bietet sich dafür generell schon optimal an – garniert mit Texten und passendem Baumschmuck wird der Spaziergang ganz sicher paradiesisch.“ Auch die Einhaltung aller derzeit geltenden Corona-Regeln sei hierbei sehr gut möglich.
Feedback war Ansporn
Die angesprochenen Texte wurden ausgewählt von Irid Johannsen, Frau des Försters Hannes Johannsen und somit von Haus aus selbst nah am Wald dran. Sie blickt noch einmal kurz zurück auf die Entstehung des ursprünglichen Adventspfades als Vorläufer: „Normalerweise gestalten wir ja einen Weihnachtswald auf dem Weihnachtsmarkt am Rathaus. Da dieser aber in 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ja nicht stattfinden konnte, haben wir uns mit der Gestaltung des Adventspfades eine Alternative überlegt, die auf ein großartiges Feedback gestoßen ist. Und so war schnell klar: Das müssen wir weiterführen, auch in den kommenden Jahreszeiten!“
Gedichte, Prosa und Lieder
Die Texte entlang der 21 Haltepunkte sind eine wohltemperierte Mischung aus klassischen Gedichten, Prosa wie beispielsweise dem Frühlingsschrei von Ronja Räubertochter und fröhlichen, positiven Liedern. Die Mischung folgt dabei einer übergeordneten Chronologie: Am Anfang des Spazierweges erkennt man in den Texten noch die letzten Züge des Winters, der sich mit seiner Kälte vehement gegen den Frühlingsaufbruch stemmt. In der weiteren Abfolge der Texte bricht der Frühling jedoch vollends hervor und zeigt sich von seiner lebensfrohen und bunten Seite.
Schulkinder gestalten Holzscheiben
Eine bunte Seite haben die Bäume des Frühlingspfades dank der Mädchen und Jungen der Adolf-Clarenbach-Grundschule: „Das war eine wirklich schöne Aktion, weil die Grundschulkinder im Rahmen einer Waldführung Holzscheiben bunt und mit Anlehnungen an die Natur im Frühling gestaltet haben. Ich bin ehrlich gesagt begeistert und jetzt schon gespannt, wie der Schmuck im Sommer aussehen wird“, berichtet Förster Hannes Johannsen. Mit von der Partie war darüber hinaus auch das Umweltbildungszentrum.
Die Gitarre mitgenommen
Die kleine illustre Runde des Frühlingspfad-Teams wird komplettiert durch das Ehepaar Schreven. Der zweite stellvertretende Bürgermeister Heinz-Peter Schreven hat seine Gitarre mit zur Eröffnung genommen, und gemeinsam mit den anderen genannten Protagonisten und seiner Frau Christa singt er lauthals „Alle Vögel sind schon da“. Eine wahrhaft stimmungsvolle Art der Eröffnung, die Lust auf einen ausgiebigen Spaziergang entlang des Pfades und die vor allem Lust auf den Frühling macht.
Herrliche Ruhe im Naturschutzgebiet
Das Paradies ist ein umgangssprachlicher Begriff für das Rinderbachtal, welches auf der anderen Straßenseite des Abtskücher Stauteichs beginnt und sich am Waldmuseum vorbei erstreckt.Es ist ein beliebter Spazierweg mit wundervoller Natur, informativen Erklärungstafeln über die örtliche Flora und Fauna und selbstverständlich dem plätschernden Rinderbach. Die Ruhe in der Natur ist dabei durch den Status als Naturschutzgebiet garantiert.