Heiligenhaus. . Der Stauteich, die Museen, die Wanderwege und die Geschichte - wie kein anderer Bereich ist die Abtsküche Naherholungsgebiet auch für Nachbarstädter.
Ob morgens um neun, mittags um zwölf oder in späteren Abendstunden – ist das Wetter einigermaßen schön, zieht es alle in die Abtsküche. Nordic Walker ziehen ihre Runden um den Stauteich genauso wie Senioren oder Familien mit Kindern und Gassigängern. In dieser Woche widmen wir uns der Abtsküche, dem schon fast touristischen Stadtbezirk in Heiligenhaus.
Ein eigener Stadtteil ist die Abtsküche zwar nicht – die Abtsküche grenzt an Tüschen, die Oberstadt und Hetterscheidt –, aber rund um den Stauteich sammelt sich die Geschichte. Der alte Hetterscheidter Hof, die alte Schule, die alte Kapelle, der Turm – an verschiedenen Orten ist noch zu sehen, wie es wohl früher einmal war. Dies kann man sich dann auch in den Museen anschauen; rund um den Stauteich weisen Infotafeln auf die Historie der Abtsküche hin. Neben der interessanten geschichtlichen Facette kommen die meisten jedoch wegen der Natur. Ein Rundgang um den Stauteich gehört für viele Senioren zum Tag dazu, das Beobachten der Schwäne, der Enten sowie der ganzen Flora und Fauna fasziniert Klein und Groß.
Historischer Abriss
Die Geschichte der Abtsküche ist eng verbunden mit der Abtei Werden. Durch eine Schenkung gelangte die Abtei Werden in den Besitz des Gebietes, zu dem elf Bauernhöfe gehörten und 14 weitere Bauernhöfe dort Abgaben ablieferten. „Unter dem Krummstab lässt es sich gut leben“, war einst die Devise der Bauern, die zwar auf die Abtei angewiesen waren, aber in ihrem Spielraum nicht stark begrenzt wurden. Auch die Belastungen durch Abgaben waren für sie erträglich.
Nicht mehr genau ermitteln lässt sich, wo, wann und in welcher Form es eine Burg rund um den noch vorhandenen Wehrturm gegeben hat. Nachdem sie 1587 durch spanische Truppen verbrannt wurde, wurde sie zwar wieder aufgebaut, soll jedoch schon wieder im 18. Jahrhundert nur eine Ruine gewesen sein.
1744 wurde dann das Fachwerkhaus errichtet. Im Hof zum Hof sind mittlerweile die Stadtwerke eingezogen. 1908 folgte die Grundsteinlegung für die Kapelle St. Jakobus sowie für eine neue Schule. An der Kornmühle am Sattelhof Hetterscheidt führte der Ruhrverband 1932 Bau- und Kanalarbeiten durch. So entstand der Stauteich, der bis dahin der Mühlenteich war.
Der Stadtteil heute
Bis heute stehen der Wehrturm mit der Jahreszahl 1537 in der Wetterfahne und das alte Fachwerkhauses des Hofes Hetterscheidt. Das aus dem Jahr 1827 stammende Fachwerkhaus war die erste Landschule und Wohnort des Lehrers und wird noch heute bewohnt – wie auch der alte Hof, in dem das Hofcafé untergebracht ist. Einige Kunstwerke von der Euroga 2002 plus sind rund um den Stauteich zu finden. Besonders beliebt sind die Wandermöglichkeiten rund um die Abtsküche.