Das beliebte Kürbisschnitzen im Heiligenhauser Café Herberge muss dieses Jahr coronabedingt ausfallen. Wie die Gastronomen den Herbst vorbereiten
Ein Stück Normalität mitten in der Krise: Viele Menschen haben das Wandern und Spazierengehen für sich entdeckt. Und somit auch die Steige, die rund um Heiligenhaus führen. Davon profitieren die Ausflugslokale im Grünen – doch mit der kalten Jahreszeit kommen neue Herausforderungen auf die Gastronomen zu: Wie können sie ihr Außenterrassen-Geschäft nach innen verlagern?
Andreas Wüster vom Café Herberge blickt an einem der letzten richtigen Spätsommertage Ende September über seinen Hof. Die Tische sind fast alle besetzt, stehen natürlich mit Abstand voneinander entfernt, viele kehren vom Spaziergang über den Neanderlandsteig hier ein. Um 14 Uhr öffnet das Café im Paradies am Herberger Weg, viele Besucher stehen schon vor dem Tor. „Wir haben alles klar geregelt, die Gäste müssen warten, bis wir sie zu einem Platz begleiten. Maskenpflicht gilt überall, nur nicht am Tisch selber“, so Wüster.
Supergau blieb bislang erspart
Auch interessant
Daran würden sich auch alle halten, „auch wenn man einige daran erinnern muss.“ Hier habe es kaum Probleme gegeben, dagegen jedoch beim Ausfüllen des Adresszettels. Sichtbar falsche Angaben habe es sicherlich schon gegeben, und auch einen Gast, der lieber wieder das Lokal verließ, als seine Angaben zu hinterlassen. „Zum Glück sind wir bislang ja auch nicht auf die Listen angewiesen gewesen, das wären wir ja nur, wenn es unter den Gästen einen Coronafall gegeben hätte. Aber der Supergau blieb uns bislang zum Glück erspart.“
Dennoch war es kein einfacher Start in die Saison in diesem Jahr. Am Anfang habe es ganz viel Unklarheiten darüber gegeben, wie und ob überhaupt man den Betrieb wieder starten könne. „Wir wollten auch nicht öffnen, wenn es mit den Vorgaben ein reiner Krampf gewesen wäre, eben nicht um jeden Preis.“ Die Wüsters haben sich jedoch einiges einfallen lassen, ein Einbahnstraßen-Konzept führt in und durch die Gastronomie, Hygiene steht an erster Stelle. „Wir haben drinnen natürlich die Kapazitäten sehr verkleinern müssen“, berichtet Andreas Wüster, damit der nötige Abstand gewahrt bleibt. „Aber die meisten Gäste wollten sowieso draußen sitzen.“
Besucher sollen es draußen angenehm haben
Und wie sieht es jetzt im Herbst und Winter aus? „Wir werden indoor outdoor machen“, ist Wüster überzeugt. Da viel gelüftet werden müsse, werde es auch im Innenraum jedoch nicht sehr warm werden. Wüster denkt über die Anschaffung von Heizpilzen nach, „damit es die Gäste auch draußen angenehm haben.“ Lösungen wird man sich hier sicherlich einfallen lassen, damit sich die Besucher auch wohl fühlen.
Bis November wird das Café die normalen Öffnungszeiten anbieten: Montag, Dienstag, Mittwoch und Samstag von 14-18 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Nicht stattfinden können werden das beliebte Kürbisschnitzen und auch nicht der Adventsbasar, so Wüster: „Das kriegen wir einfach nicht hin, für ausreichend Abstand zu sorgen. Das wird leider warten müssen.“ Während viele Gastronomen um ihre Existenz bangen, sei das Café jedoch bislang mit einem blauen Auge davon gekommen, „das Wetter war zum Glück sehr beständig.“
Eine kleine Art von Weihnachtsmarkt ist geplant
Ähnlich sieht die Situation Christina Wolff vom Hofcafé Abtsküche. Auch hier wollten die Besucher bislang vor allem draußen sitzen, „aber wir merken jetzt langsam, dass es doch viele ins Warme nach innen zieht.“ Doch auch hier werde gelüftet, so dass es nicht ganz so warm wie gewohnt sei. Grundsätzlich werde man zu den üblichen Öffnungszeiten (Freitag bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr) weiter geöffnet haben. „Wir haben auch schon Pläne in Richtung Weihnachten, wollen eine Art Weihnachtsmarkt mit vielen Tannen und Glühwein anbieten“, so Wolff. Auch hier denkt man über die Anschaffung von Heizpilzen nach, Gäste dürfen aber auch gerne eine Decke mitbringen, um sich vor der Kälte zu schützen.
Ansonsten setzt das Café auch vor allem auf die Einhaltung der Hygienevorschriften, „wir haben auch mehr Personal eingestellt, damit wir die Gäste am Tor abholen und zu ihrem Platz bringen können und wir müssen ja auch alles immer desinfizieren.“ Viel Verständnis zeigten die Gäste auch hier. „Ausnahmen gibt es natürlich immer.“ Aber durch die Maßnahmen ist es den Gastronomen auch möglich, den Heiligenhausern weiter ein Stück Normalität bieten zu können. Hier lesen Sie mehr Nachrichten aus Heiligenhaus.