Heiligenhaus. Die Schneewette hat in Heiligenhaus Tradition. Beim Neujahrsempfang des Bürgervereins wurde das Geheimnis um das aktuelle Wettergebnis gelüftet.
Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit? Dieser Frage stellen sich der Vorsitzende des Bürgervereins Hetterscheidt und der jeweilige Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus seit 44 Jahren bei der traditionellen Schneewette. Im Rahmen des Neujahrsempfangs des Bürgervereins Hetterscheidt wurden nun die Wettumschläge geöffnet und die Antworten ausgewertet.
Außerdem geht es um bauliche Maßnahmen in Hetterscheidt, den Klimawandel und die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Reinhold Unger, 1. Vorsitzender des Bürgervereins, eröffnet den Neujahrsempfang am Sonntagmorgen passenderweise um 11.11 Uhr, denn: „Der Karneval steht vor der Tür, auf die Narrenzeit freue ich mich schon wieder“, betont er gleich zu Beginn seiner Rede.
2019 war ein solides und gute Jahr für den Bürgerverein
Wie es sich für einen Neujahrsempfang gehört, wird erst einmal Bilanz über das vergangene Jahr gezogen. Laut Unger „ein solides, ein gutes Jahr für den Bürgerverein.“ Man habe viele schöne gemeinsame Momente erlebt und Feste gefeiert. Schnell geht der Fokus in das laufende Jahr 2020 über, in dem Unger – neben Gesundheit und weiterhin starkem Zusammenhalt innerhalb des Vereins – vor allem zwei bauliche, beziehungsweise reglementierende Maßnahmen im Mittelpunkt sieht.
Bürgerverein hofft auf Tempo-30-Zone im Bereich der Tersteegen-Grundschule
„Der Bolzplatz hier in Hetterscheidt soll verlegt werden, ein Grundstück ist gefunden, das wird alles gut laufen. Darüber hinaus kriegen wir aller Voraussicht nach eine Dreißiger-Zone auf Höhe der Grundschuleund des Kindergartens, das wird ein großer Faktor für die Sicherheit in Hetterscheidt.“ Unger zeigt sich auch zufrieden über die Gesprächskultur mit der Stadt: „Wir pflegen einen regelmäßigen, offenen und fairen Austausch. Ich habe das Gefühl, dass unsere Wünsche ernst genommen werden.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Bürgermeister Michael Beck, der wie sein Stellvertreter Heinz-Peter Schreven bei dem Neujahrsempfang anwesend ist. „Ich freue mich, dass wir mit offenen Karten mit dem Bürgerverein reden können. Für den Umzug des Bolzplatzes stellen wir ein Gelände der Stadtwerke zur Verfügung. Diese bauliche Maßnahme wird schon im ersten Halbjahr fertiggestellt sein.“ Bei der Dreißigerzone seien ein paar Formalitäten zu klären, wie beispielsweise die Umstellung Bundesstraße 227 auf eine Kommunal- oder Kreisstraße. Aber Beck verspricht: „Wir geben alles, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden.“
Auflösung der Schneewette mit Spannung erwartet
Dann endlich folgt der Augenblick auf den solange gewartet wurde: die Auflösung der Schneewette. Schiedskommissar Heinz Nardmann, mit seinen 92 Jahren ein ganz alter Hase in diesem Bereich, liest zuerst das Protokoll über die Messung am 1. Januar vor. Das Ergebnis: Kein Schnee am Neujahrsmorgen. Die rund 50 Gäste erwarten die Öffnung der Wettumschläge mit großer Spannung. Zuerst verkündet Nardmann die Entscheidung des Bürgervereins: „Kein Schnee – und somit richtig!“ Großer Jubel in der Gaststätte, der sich dann noch einmal – wenn auch etwas verhaltener – wiederholt: Auch Bürgermeister Michael Beck hatte auf einen milden und somit schneefreien Neujahrsmorgen getippt. „Somit lautet der neue Stand nach der 44. Schneewette 23 zu 22 für unseren Verein“, verkündet Schiedskommissar Nardmann nun ganz offiziell und eröffnet somit den geselligen Teil des Vormittags. Es gibt es Häppchen für alle, es wird gelacht, getratscht, sich mit Sekt zugeprostet. Die Kinder der Tersteegen-Grundschule haben vierblättrige Glückskleeblätter gebastelt, die an alle Mitglieder verteilt werden. Die Stimmung wirkt ausgelassen –und genau so soll es auch in Zukunft bleiben, wenn es nach Reinhold Unger geht: „Wir haben momentan 224 Mitglieder, das ist schon eine Hausnummer. Immer wieder haben wir Neumitglieder und halten uns somit frisch. Dieses Jahr werden wir ein paar Informationsveranstaltungen machen, um hoffentlich noch mehr Leute für unsere Gemeinschaft begeistern zu können.“https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece