Heiligenhaus. . In Hetterscheidt hat der BV viel zu tun. Er kämpft um den Erhalt des Bolzplatzes. Der Stillstand auf dem Dörrenhaus-Gelände sorgt für Verdruss.

Über eine Sache können sich Bürger in Hetterscheidt sicher nicht beklagen: Nämlich über zu wenige Veranstaltungen, die das Stadtteilleben stärken und die Menschen zusammenbringen. Verantwortlich für diese Vielfalt ist auch der Bürgerverein (BV) Hetterscheidt, der unter anderem mit anderen Vereinen des Stadtteils das traditionelle Appeltaatenfest, das Senioren-Café (zusammen mit der Siedlergemeinschaft Hetterscheidt), die Familienwanderung, die Kinderfahrt in den Freizeitpark Irrland oder die Halloween-Party ausrichtet. Zudem kümmert sich der BV auch um aktuelle Themen – und hat sich beispielsweise den Erhalt des Bolzplatzes, der sich derzeit an der Humboldtstraße befindet, auf die Fahnen geschrieben.

Allzu große Hoffnungen, dass die bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebte Bolzanlage an ihrem bisherigen Standort bleibt, hat der BV-Vorsitzende Reinhold Unger aber nicht. Er befürchtet, dass der Platz schon bald in eine neue Gewerbefläche umgewandelt wird. Doch: „Die Stadt hat mitgeteilt, dass es für den Bolzplatz einen Ersatzstandort geben wird“, sagt der 68-Jährige. Und dafür wollen er und seine Mitstreiter kämpfen.

Auch bei anderen Themen setzt sich der Bürgerverein Hetterscheidt für die Belange seines Stadtteils ein. So wünscht man sich eine Fußgängerampel auf der Velberter Straße zwischen Kronenweg und Schürhofer Straße – also dort, wo auf dem ehemaligen Dörrenhaus-Areal Wohnbebauung entstehen soll.

Neue Ideen für den Stadtteil

Und damit ist Unger auch gleich beim nächsten Thema, das ihn und den BV umtreibt: „Auf dem Dörrenhaus-Gelände tut sich derzeit nichts. es verwahrlost wieder alles dort“, ärgert er sich. Allerdings kann sich Unger demnächst auch persönlich mit dieser Sache beschäftigen, denn er ist als neuer Abgesandter der Interessengemeinschaft Heiligenhauser Bürgervereine (IHB) nun Mitglied der städtischen Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt.

Auf dem Dörrenhaus-Gelände herrscht schon länger wieder Stillstand.
Auf dem Dörrenhaus-Gelände herrscht schon länger wieder Stillstand. © Alexandra Roth

Auf diese neue Aufgabe freut sich Unger auch schon. Er wohnt bereits seit 1978 in Hetterscheidt und ist bereits 30 Jahre lang Mitglied des Bürgervereins. 2016 wurde er zum BV-Vorsitzenden gewählt. Im kommenden Jahr stehen auch turnusmäßig wieder Vorstandswahlen an und Reinhold Unger möchte gerne an Bord bleiben: „Ich werde dem Verein auch erhalten bleiben und mich wieder zur Wahl stellen“, sagt der pensionierte Kaufmann.

Mehr junge Mitglieder im Verein

Was Unger besonders an seiner Tätigkeit im Bürgerverein gefällt, ist es zu sehen, dass „neue Ideen aufgenommen werden und sich der Stadtteil weiterentwickelt“. Der BV Hetterscheidt zählt 224 Mitglieder (Kinder werden nicht mitgezählt), diese Zahl sei auch seit einigen Jahren stabil geblieben, so Unger. In jüngerer Zeit seien auch einige neue Bewohner nach Hetterscheidt gezogen. „In den vergangenen drei Jahren haben wir 50 neue, junge Familien als Mitglieder im Verein dazugewonnen“, freut sich Unger.

Einige von ihnen engagieren sich auch aktiv als Helfer – und auch wenn es natürlich immer mehr sein könnten, sieht auch der stellvertretende Vorsitzende des Hetterscheidter Bürgervereins, Wolfgang Lambart, keinen Grund zur Klage: „Wenn man die Leute anspricht, dann kommen sie auch und helfen“, sagt der 46-jährige Integrationshelfer, und zeigt, dass das Gemeinschaftsgefühl beim Bürgerverein gut ausgeprägt ist.

>>> VEREIN EXISTIERT SEIT MEHR ALS 90 JAHREN

  • Der Bürgerverein wurde am 9. September 1927 gegründet. „Grund dafür war, dass sich die Siedlung Hetterscheidt besser präsentieren konnte und man etwas für den Stadtteil erreichen konnte“, erklärt der jetzige Vorsitzende Reinhold Unger.
  • In einem Schaukasten an der Bushaltestelle an der Sparkasse, Velberter Straße 142-144, gibt es Aushänge und Informationen zur Arbeit und zu Veranstaltungen des Bürgervereins.