Heiligenhaus. Zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr hatte die Heiligenhauser Ordnungsamtsleiterin Kerstin Ringel eine Idee, in der Musik drin war.

Für die Heiligenhauser Feuerwehr ist 2019 ein herausragendes Jahr. Denn sie wurde im April 150 Jahre alt. Dieses Jubiläum musste natürlich gebührend gefeiert werden, unter anderem mit der Blaulichtmeile in der Innenstadt mit vielen Fahrzeugen sowie mit Festveranstaltungen. Und nun kann die Wehr auch noch buchstäblich ein Lied von ihrem außergewöhnlichen, gesellschaftlichen Wirken singen – und zwar bei einer ihr gewidmeten CD.

Die Idee zu der CD mit dem sinnigen Titel „Wir gehen für EUCH durchs Feuer“ hatte Ordnungsamtsleiterin Kerstin Ringel, in deren Geschäftsbereich auch die Feuerwehr fällt. So führt sie aus: „Ich hatte mir überlegt, was man noch zu dem Jubiläum machen könnte und bin dann auf ein Lied für die Feuerwehr gekommen.“ Und die 50-Jährige hat auch Musik im Blut – schließlich ist sie die Sängerin der Coverrockband „Recycler“.

Zunächst musste der Bürgermeister das CD-Projekt absegnen

Auch die Blaulichtmeile im Juni zählte zu den Veranstaltungen anlässlich des Feuerwehr-Jubiläums.
Auch die Blaulichtmeile im Juni zählte zu den Veranstaltungen anlässlich des Feuerwehr-Jubiläums. © FFS | Carsten Klein

Bis aus der ersten Überlegung auch ein Projekt wurde, musste sich Kerstin Ringel aber zunächst das Einverständnis des Bürgermeisters einholen. Denn: „Die CD musste aus städtischen Mitteln finanziert werden.“ Allerdings waren für das Jubiläumsjahr ohnehin schon 15.000 Euro in den Haushalt für diverse Feuerwehr-Festlichkeiten eingestellt. Bürgermeister Michael Beck hatte keinerlei Einwände gegen das Vorhaben.

Für die CD setzte sich Kerstin Ringel dann mit dem Musiker Fritz Kussin zusammen. „Für mich war es auch Ehrensache, dass ich dabei bin“, sagt der Velberter, „denn die Feuerwehr ist eine tolle Sache und bringt auch jungen Menschen Gemeinsinn bei.“ Kussin, der sich übrigens selbst Jahre lang bei der Feuerwehr in Velbert engagierte, nahm dann Kontakt zu Kollegen von der Wehr auf. „Wir sind dann gemeinsam den Text durchgegangen und haben geschaut, was passt.“ Danach war die Musik dran mit Gesang von Kerstin Ringel.

Gleich zwei Versionen des Lieds gemacht

Und die kann sich hören lassen – herausgekommen sind sogar zwei Versionen des Songs: nämlich eine rockige sowie eine Dancefloor-Fassung. Dazu gibt es noch ein Bonus-Lied mit dem Titel „Rettungsgasse? Schaffst du!“

Die erste Strophe des Songs

Hier eine kleine Kostprobe von dem Test des Lieds „Wir gehen für EUCH durchs Feuer“. nämlich die erste Strophe.

„Du liegst im Bett und träumst vom Meer, Sommer und Strand, was willst Du mehr, wow – geht das hier ab. Da stimmt was nicht mit der Szenerie, so laut war das am Strand noch nie, Alarm, was geht hier ab?

Aus dem Bett in die Klamotten rein, stolperst noch vor Dich hin, dann ab zur Wache – voll Adrenalin!“ Irgendwann, da haben wir uns geschworen, dass egal, egal was kommen mag, wir gehen für Euch durch Flammen und durchs Feuer. Voll auf Risiko bei Tag und auch bei Nacht.

Wir stehen für Euch bereit, dieser Schwur, er bleibt. Bei Hilfe und Feuer ist uns kein Weg zu weit.“

Vorgestellt wurde der Song dann offiziell, und als Überraschung, bei der großen Jubiläums-Veranstaltung für die Feuerwehr im September – gesungen von, na klar, der Ordnungsamtsleiterin selbst. „Bis dahin mussten wir das Ganze aber noch geheim halten, was gar nicht so leicht war“, erinnert sie sich. Es habe nur eine Handvoll Mitwisser gegeben – und die hielten alle dicht.

Auch der Leiter der Feuerwehr wurde überrascht

Auch Ulrich Heis, Leiter der Heiligenhauser Feuerwehr, wusste bis zu dem Aufritt im September nichts von seinem Glück. „Ich war nicht eingeweiht, ich wurde nur gefragt, ob bei dem Festabend die Möglichkeit für eine Überraschung besteht“, meint er. Und selbst als Kerstin Ringel die Bühne betrat, war noch nichts klar. „Umso schöner, was dann kam“, so Heis.

Die CD hat übrigens eine Auflage von 500 Stück und wurde an die Kameraden der Feuerwehr verteilt. Sie konnten sie dann auch beispielsweise weiterverschenken. Noch sind auch einige CDs übrig. Diese stehen allerdings nicht zum Verkauf. Ringel: „Die Feuerwehr kann selbst entscheiden, was sie damit macht.“