Heiligenhaus. . Bei einem Festakt wurde das 150-jährige Jubiläum der Heiligenhauser Feuerwehr gefeiert. Warum es Gänsehautmomente gab und alle überwältigt waren.

Mit dem Gong kommt die Gänsehaut: Pünktlich 19 Uhr ist es, als am Freitag ein Mitglied der Heiligenhauser Jugendfeuerwehr die alte Feuerwehrglocke läutet. Da ist es auf den Punkt genau 150 Jahre her, dass in Heiligenhaus die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde – die erste im heutigen Kreis Mettmann. Zu Ehren dieses ganz besonderen Jubiläums findet zu diesem Zeitpunkt ein Festakt im Foyer der Kreissparkasse Düsseldorf statt. Denn ob damals oder heute, für die Sicherheit der Bürger gibt es kaum etwas Wichtigeres als den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer.

Pünktlich um 19 Uhr wurde am Freitag die alte Feuerwehrglocke geläutet – dies zeigte, dass genau vor 150 Jahren die Freiwillige Feuerwehr Heiligenhaus gegründet worden war.
Pünktlich um 19 Uhr wurde am Freitag die alte Feuerwehrglocke geläutet – dies zeigte, dass genau vor 150 Jahren die Freiwillige Feuerwehr Heiligenhaus gegründet worden war. © Uwe Möller

Alles begann mit einer Annonce im „Zeitungs-Boten“

Die Aufregung ist bei allen Kameraden und Kameradinnen zu spüren. Heute ist ein ganz besonderer Tag, das merken die Jüngsten der Feuerwehr, das zeigt die stolze Brust bei den altgedienten Ehrenmitgliedern. Sämtliche Einsatzfahrzeuge machen sich am Freitagabend von der Wache an der Friedhofsallee auf, in einer Kolonne mit Blaulicht und Martinshorn geht es einmal durch die Stadt. Die Menschen bleiben stehen, filmen, winken, es ist ein eindrucksvolles Bild. Am Rathaus formiert sich der Trupp, unten in der Halle sitzen die geladenen Gäste, oben entlang der Empore platzieren sich die Kameraden. Ein mehr als eindrucksvolles Bild.

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Eindrucksvoll dann auch das vom stellvertretenden Wehrleiter Nils Vollmar und Jan Heinisch vorbereitete Programm: Vorgelesen wird die Annonce, mit der alles begann: Im „Zeitungs-Boten“, dem amtlichen Kreisblatt, hatte der Heiligenhauser Chemiker Dr. Julius Held hier um Freiwillige zur Gründung einer Heiligenhauser Wehr geworben. Im Gasthof zur Krone sollten sich diese am 12. April 1869 um 19 Uhr einfinden.

Festredner weisen auf das wichtige Engagement hin

Anschließend beschreiben einige Kameraden die damaligen Wehrleiter, berichten aus „ihrer“ Zeit und lassen das Publikum so hautnah an der Geschichte der Wehr teilhaben.

Im Foyer der Kreissparkasse Düsseldorf  an der Hauptstraße wurde das 150-jährige Bestehen der Heiligenhauser Feuerwehr gefeiert.
Im Foyer der Kreissparkasse Düsseldorf an der Hauptstraße wurde das 150-jährige Bestehen der Heiligenhauser Feuerwehr gefeiert. © Uwe Möller

Wie sehr sich die Zeit in 150 Jahren gewandelt hat – und wie wichtig nach wie vor die Institution und vor allem das freiwillige Engagement der Kameraden ist –, darauf weisen dann auch die vielen Festredner hin. Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hartmut Ziebs, gratuliert nicht nur der Wehr, sondern auch den Bürgern und der Stadt „zu dieser grandiosen Feuerwehr. Sie können sich sicher sein, durch Ihre Feuerwehr sicher leben zu können“.

Wehrleitung zeigt sich tief bewegt von dem Abend

Die Heiligenhauser Kameraden würden „aktiv und vorbildlich den Geist der Feuerwehr zum Schutz und zur Wehr“ leben. Doch Ziebs appelliert auch an die Politik, den Staatshaushalt nicht auf Kosten der freiwilligen Feuerwehrleute zu entlasten – einige Arbeitseinsätze, könnten auch von anderen Institutionen übernommen werden oder auch vom Bürger selber. An mehr bürgerschaftliches Engagement und vor allem mehr Respekt vor den Einsatzkräften appellieren weitere Festredner wie Landrat Thomas Hendele.

Tief bewegt zeigt sich die Wehrleitung. „Ich bin überwältigt von diesem Abend, auch wenn ich sehe, wie voll die Reihen sind“, so Nils Vollmar. Für Wehrleiter Ulrich Heis, der viele Präsente an diesem Abend für seine Wehr erhält, ist „dieser Abend schon der Höhepunkt“ der Feierlichkeiten, die dieses Jahr zum Jubiläum noch anstehen. „Ich freue mich über die Wertschätzung, wir haben uns sehr auf diesen Abend gefreut und ich bin einfach nur glücklich.“

Beigeordneter Björn Kerkmann (3.v.re.) sowie die stellvertretenden Bürgermeister Heinz-Peter Schreven (re.) und Ulrike Martin überreichen Wehrleiter Ulrich Heis (3.v.li.) sowie seinen Vertretern Nils Vollmar (2.v.li.) und Jörg Brunnöhler das neue Straßenschild, das nach dem Mitgründer der Feuerwehr, Dr. Julius Held, benannt ist.
Beigeordneter Björn Kerkmann (3.v.re.) sowie die stellvertretenden Bürgermeister Heinz-Peter Schreven (re.) und Ulrike Martin überreichen Wehrleiter Ulrich Heis (3.v.li.) sowie seinen Vertretern Nils Vollmar (2.v.li.) und Jörg Brunnöhler das neue Straßenschild, das nach dem Mitgründer der Feuerwehr, Dr. Julius Held, benannt ist. © Ulrich Bangert

Friedhofsallee wir in Dr.-Julius-Held-Straße umbenannt

Das schönste Geschenk überreicht aber sicherlich der Erste Beigeordnete der Stadt, Björn Kerkmann, gemeinsam mit den stellvertretenden Bürgermeistern Heinz-Peter Schreven und Ulrike Martin: Denn die Kameraden werden ab sofort nicht mehr zur Wache an die Friedhofsallee fahren, sondern zur Dr.-Julius-Held-Straße. Nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung – in die Held-Straße, da passen die Kameraden doch auch viel besser hin.

>>>BLAULICHTMEILE AM 2. JUNI

  • Ein weiteres Highlight wird in diesem Jahr die Blaulichtmeile am 2. Juni, sein. Entlang der Hauptstraße werden dann viele Einsatzfahrzeuge auch von anderen Institutionen wie dem THW stehen. Außerdem ist verkaufsoffener Sonntag.
  • Wer selber mitmachen will: Alle zwei Wochen findet an der Dr.-Julius-Held-Straße (vormals Friedhofsallee) freitags um 19 Uhr ein Übungsdienst statt. Jeder ist willkommen. Weitere Infos auf fw-heiligenhaus.de