Heiligenhaus. . Die Brachfläche an der Velberter Straße soll mit einem Wohnprojekt bebaut werden. Der Kaufinteressent hat schon einen Vorvertrag unterschrieben.

Nach Monaten des Stillstands auf dem Dörrenhaus-Gelände in Hetterscheidt könnte es dort bald endlich weitergehen. Für das Grundstück wurde nun offenbar ein Käufer gefunden. „Ein entsprechender Vertrag ist unterschrieben worden“, sagt der (bisherige) Grundstückseigentümer Günther Simon.

Er hatte das 14 500 Quadratmeter große Grundstück 2015 erworben und wollte Wohnbebauung und stilles Gewerbe errichten. Beim Abriss der Gebäude und bei der Entsorgung der Baustoffe gab es aber Probleme, die zu Streitigkeiten mit der Stadt Heiligenhaus führten. Zwischendurch wurde die Baustelle stillgelegt. Inzwischen habe er aber „alles erfüllt, was zu erfüllen war“, betont Simon.

Stilles Gewerbe bleibt ein Thema

Das kann auch der Kreis bestätigen. Für Abbruch und Entsorgung seien diese Woche alle Nachweise eingegangen. „Das gilt aber erstmal nur für den jetzigen Status des Geländes als Brache“, so Sprecherin Daniela Hitzemann. Bei einer Bebauung des Grundstücks müsse der Kreis in Umweltfragen eventuell erneut beteiligt werden.

Der Bauzaun am Gelände ist mal wieder umgeworfen worden.
Der Bauzaun am Gelände ist mal wieder umgeworfen worden. © Uwe Möller

Einen ersten potenziellen Käufer hatte Günther Simon zwischenzeitlich auch schon gefunden: Anfang 2018 kam die Deutsche Reihenhaus AG, die bereits ein Wohnhäuser in Selbeck und an der Bergischen Straße errichtet hat, als Interessent für das Dörrenhaus-Gelände ins Spiel. Sie wollte dort mehrere Mehrfamilienhäuser und rund 20 Reihenhäuser errichten. „Es gab mehrfach Kontakt und unseres Wissens nach laufen die Verhandlungen noch“, sagt Achim Behn, Sprecher der Deuschen Reihenhaus AG. Zu einer Einigung sei es wegen Unstimmigkeiten beim Vertragswerk aber nicht gekommen, erklärt Günther Simon.

Inzwischen ist sich Simon offenbar mit einem neuen Kauf-Interessenten einig geworden. Dieser möchte sich allerdings noch bedeckt halten, da bislang nur ein Vorvertrag geschlossen worden sei, sagte er der WAZ. Noch müssten auch „ein paar finale Details“ geklärt werden. So viel ist aber klar: Es ist Wohnbebauung geplant. Ob das ganze Gelände gekauft worden ist, wurde dagegen noch nicht bekannt gegeben. Achim Behn zeigt sich „sehr überrascht“, dass es für die Deutsche Reihenhaus keine offizielle Absage gegeben habe.

Bürgerverein hofft auf Besserung

Die Stadt Heiligenhaus begrüßt die sich abzeichnende Entwicklung, da auf dem Gelände lange „ein städtebaulicher Missstand“ geherrscht habe, so der Technische Dezernent Siegfried Peterburs. Wenn alles seinen Gang nehmen sollte, könne man 2019 das Bebauungsplanverfahren einleiten. Dort solle auch bei einem etwaigen Geschosswohnungsbau ein Teil mit öffentlich gefördertem Wohnraum festgesetzt werden. „Auch stilles Gewerbe auf dem Gelände ist weiterhin ein Thema“, so Peterburs.

Günther Simon selbst möchte künftig keine Projekte mehr in Heiligenhaus umsetzen. „Für mich ist das Thema durch.“ Bleibt zu hoffen, dass das ewige Hin und Her der Vergangenheit angehört und das Grundstück nun zeitnah entwickelt werden kann. Das sehen Anwohner ähnlich: Im WAZ-Gespräch bezeichnete Reinhold Unger, Erster Vorsitzender des Bürgervereins Hetterscheidt, die Brache in ihrem jetzigen Zustand unlängst noch als „Schandfleck“.

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Wilhelm Dörrenhaus begann 1851 in Hetterscheidt mit der Produktion von Schlössern.

Die Firma Wilhelm Dörrenhaus GmbH wurde 2004 vom schwedischen Konzern Assa Abloy gekauft.

Nach dem Verkauf des Unternehmens wurde die Fertigung ziemlich bald nach Rumänien verlagert, die Fabrik und die Gebäude an der Velberter Straße verfielen in den folgenden Jahren immer mehr, bis Günther Simon das Gelände 2015 kaufte.