Heiligenhaus. . Auf dem Areal des einstigen Beschlagunternehmens Dörrenhaus möchte der neue Eigentümer attraktive Wohnbebauung und „stilles Gewerbe“ realisieren.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass der Bürgermeister persönlich einem Bauherrn das Bauschild überreicht. In diesem Fall handelt es sich allerdings um ein besonderes Projekt: Die GS-Immobilien GmbH aus Düsseldorf übernimmt das Grundstück der einstigen Beschlagfirma Wilhelm Dörrenhaus in Hetterscheidt. Nach elf Jahren im Dornröschenschlaf wird das Grundstück „wachgeküsst“.

Die Bagger stehen bereit, um die lange leerstehenden Gebäude der Traditionsfirma an der Velberter Straße niederzureißen. Bis Ende dieses Jahres soll das Gelände, das sich bis zur Pinner Straße auf 14 500 Quadratmetern erstreckt, zudem von Altlasten befreit und für eine Bebauung bereit sein, kündigt Investor Günther Simon an.

Gemeinsame Entwurfsplanung

Eine Vision werde nun bald Gestalt annehmen, sagt Heinisch und verweist auf die gelungene Entwurfsplanung, die in Abstimmung zwischen der Stadtplanung, dem Investor aus Düsseldorf und dem Heiligenhauser Architekten Eugen Bialon entstanden ist. „Zur Velberter Straße hin sind drei Stadthäuser geplant“, erläutert Bialon. Vermutlich Eigentumswohnungen um die 90 Quadratmeter plus Staffelgeschoss werden dort Platz finden. Zwischen den Häusern fällt der Blick auf das dahinter liegende Grün und acht Doppelhaushälften. Rechts und links davon befinden sich mehrgeschossige Wohnbauten mit Mietwohnungen. Die Erschließung des Geländes erfolgt über die Schürhofer Straße.

Zur Pinner Straße hin möchten Simon und Bialon „stilles Gewerbe“ ansiedeln. Keine Produktion also, Handel oder Dienstleistung sind angedacht. 3500 Quadratmeter umfasst der dafür vorgesehene Bereich.

Investition in neuen Wohnraum

Mit dem Projekt reagiere man auf die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum, so Investor Günter Simon. Sechs Millionen Euro werden für Abriss und Aufbereitung veranschlagt.

Weitere 35 Millionen Euro investiert GS-Immobilien für die Realisierung. Die Vermarktung der Häuser und Wohnungen erfolgt über den Investor.

„Mit diesem Projekt wird der Ortskern von Hetterscheidt, den wir bisher eher um die Grundschule herum erkennen, erweitert“, sagt Heinisch und blickt bereits in die Zukunft: Wenn in einigen Jahren die Autobahn A44 in Betrieb gehe, werde der Verkehr auf der Velberter Straße definitiv abnehmen. „Der Bund als Baulastträger wird nicht Autobahn und Bundesstraße parallel betreiben. Die Velberter Straße wird also Landes- oder Kreisstraße werden oder sogar an die Kommune gehen. Dann brauchen wir keine zweispurigen Einbahnstraßen mehr“, erläutert Heinisch mit Blick auf die Situation Velberter und Pinner Straße.

Doch für Simon und Bialon steht zunächst einmal der Abriss an. Die Planungen werden in den kommenden Monaten verfeinert, der Bauantrag gestellt. 2016 soll das Bauvorhaben dann realisiert werden.