Heiligenhaus. . Seit vier Wochen schon ruhen die Arbeiten auf dem Fabrikgelände an der Velberter Straße. Investor hat Klage eingereicht.

Alles ließ sich so gut an. Mitte September übergab Bürgermeister Dr. Jan Heinisch persönlich das Bauschild und die Abrissgenehmigung für die Gebäude der Traditionsfirma Dörrenhaus an der Velberter Straße. Die Bagger konnten direkt loslegen – zur Freude von Investor Günther Simon. Doch das Lachen ist dem Inhaber der GS-Immobilien GmbH inzwischen vergangen. Seit vier Wochen ruht die Baustelle per Ordnungsverfügung der Stadt und auch davor mussten die Arbeiten auf dem Gelände zweimal unterbrochen werden.

„Erbsenzählerei“ nennt es Simon im Gespräch mit der WAZ – und hat, um Fristen zu wahren, am 11. Dezember Klage gegen die Stadt eingereicht. „Es ist bisher nicht rund gelaufen. Wir begleiten die Baustelle deutlich enger als gedacht“, sagt wiederum Jan Heinisch mit Hinweis auf stellenweise nicht erbrachte Nachweise für die zu entsorgenden Baustoffe.

Zunächst ging es allerdings um den Arbeitsschutz. Die ausführende Baufirma Saters GmbH besserte nach, installierte Schleusen, damit die mit dem Abriss beschäftigten Arbeiter ohne Gefährdung ihrer Tätigkeit nachgehen können. Soweit so gut, der Baustellenbetrieb lief nach einer Pause wieder. Dann allerdings meldete sich die Bezirksregierung. „Es geht um Formulare, die wohl nicht korrekt ausgefüllt waren“, erklärt Stefan Abel, Eigentümer der Baufirma. Anfang der Woche habe er die korrigierten Formulare zum Thema Arbeitsschutz nachgereicht, eine positive Antwort erwartet er in den nächsten Tagen. Dann, so hofft Abel, werde die Stadt auch endlich die Ordnungsverfügung aufheben und die Arbeiten könnten weitergehen.

Doch an der Entsorgung der Baustoffe entzündeten sich die eigentlichen Diskussionen mit der Bauaufsicht. Diese wirft dem Abbruchunternehmer vor, Belege u.a. für die Entsorgung PAK-haltiger Abfälle (Dachpappe) nicht vorgelegt zu haben. „Die Materialien sind noch gar nicht entsorgt worden, dann kann es ja keinen Nachweis geben“, sagt Simon. Die beauftragte Firma aus Velbert müsse eine Genehmigung erst erwirken.

Streitpunkt ist außerdem ein Tank auf dem Fabrikgelände. Der wurde 2006 gereinigt, Nachweise fehlten jedoch. „Also haben wir das noch mal gemacht“, so Simon. Bescheinigungen liegen vor, der TÜV hat geprüft. Flüssigkeiten habe es nicht gegeben, sagt Abel. Die Stadt möchte jedoch Nachweise über deren Entsorgung haben. „Der Tank war leer. Wozu der Nachweis?“, fragt sich der Investor. Der allerdings einsieht, dass die Zerlegung des Tanks nicht hätte erfolgen dürfen, als aufgrund der Unstimmigkeiten die Baustelle am 11. November dicht gemacht wurde. „Dann soll es ein Ordnungsgeld geben. Aber man legt mir Steine in den Weg. Und warum spricht niemand von der Stadt mit mir?“