Heiligenhaus. . Nach monatelangem Stillstand auf dem einstigen Dörrenhaus-Areal sind fast alle Altlasten entsorgt. Investor will das Gebiet nach Unstimmigkeiten veräußern.
Auf dem ehemaligen Dörrenhaus-Gelände zwischen Pinner und Velberter Straße geht es weiter. Dort hatte ein von Investor Günther Simon beauftragtes Unternehmen im vergangenen Jahr bereits mit dem Abbruch der alten Gewerbeimmobilie begonnen. Das Gelände wollte er mit Stadthäusern, Doppelhaushälften und stillem Gewerbe bebauen. Nachdem dort mehrere Monate die Abriss- und Aufräumarbeiten ruhten (WAZ berichtete mehrfach), konnten vor rund vier Wochen die Räum- und Sortierarbeiten fortgeführt werden. „Seit letzter Woche geht auch der Abriss weiter“, so Simon im Gespräch mit der WAZ.
Der Investor ist nach dem ganzen „Hin und Her“ mit Stadt und Kreis so verstimmt, dass er nun das rund 14 500 Quadratmetern große Gelände nach den abgeschlossenen Abrissarbeiten verkaufen möchte. Ursprünglich hatte er geplant, die Bebauung und die Vermarktung der Immobilien selbst zu übernehmen. „Das Theater tue ich mir nicht an. Ich bin sehr enttäuscht, auch vom Umweltamt des Kreises“, so Simon im Gespräch mit der WAZ.
In der zweiten Jahreshälfte soll das große Areal in Hetterscheidt aufgeräumt und sauber sein. Dann will es der Investor veräußern. Interessenten für das Grundstück gebe es genug, sagt er. Die Pläne für die Bebauung des Hetterscheidter Geländes mit Wohnhäusern und stillem Gewerbe sollen bestehen bleiben.
150 000 Euro Schaden
Durch die monatelangen Verzögerungen beim Abriss der Gebäude des einstigen Beschlagunternehmens seien ihm rund 150 000 Euro Schaden entstanden, beklagt Simon. Entzündet hatte sich der Zwist zwischen Investor, Stadt und Kreis am Arbeitsschutz und der Entsorgung von Altlasten. Dabei ging es unter anderem um einen Tank auf dem Firmengelände, der offenbar bereits im Jahr 2006 gereinigt wurde, die Belege dafür fehlten jedoch. Nach einer erneuten Reinigung und anschließender Prüfung durch den TÜV, habe das Kreisumweltamt Nachweise über die Entsorgung der Flüssigkeiten sehen wollen. Der Tank sei jedoch leer gewesen und wurde zerlegt.
Per Ordnungsverfügung war die Baustelle dann Ende 2015 stillgelegt worden und auch schon vor diesem Zeitpunkt mussten die Arbeiten mehrfach unterbrochen werden. Der Investor reichte im November Klage ein und wollte Schadenersatz geltend machen. Nach einigen Unstimmigkeiten wurde die Ordnungsverfügung schließlich zurückgezogen. Simon nahm von seiner Klage ebenfalls Abstand. Nun wird auf dem Gelände wieder gewerkelt. Inzwischen sind nach Auskunft des Investors fast alle Schadstoffe fachgerecht entsorgt.