Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass durch Baumaßnahmen 100 Stellplätze in der Innenstadt wegfallen werden. Die Suche nach Lösungen läuft.

  • Etwa 100 Stellplätze werden laut Stadt durch Baumaßnahmen im Zentrum in Heiligenhaus wegfallen
  • Die Stadtverwaltung sucht derzeit nach Lösungen. Einige Bauprojekte könnten verschoben werden
  • Entlastung soll auch mehr Fahrradverkehr bringen, der zurzeit nur ein bis zwei Prozent ausmache

Der Neubau der Hochschule an der Kettwiger Straße, der Bau des Nahversorgungszentrums bei Hitzbleck, der Umbau der Hauptstraße – es tut sich viel in Heiligenhaus. „Die Entwicklung der Stadt ist sehr positiv“, sagte Sebastian Höing (FDP) in der Sitzung des Verkehrsausschusses am Dienstagabend. Dadurch gebe es auch einen „spürbar positiven Trend, wieder gerne in die neue Innenstadt zu kommen“, so die FDP.

Doch der Blick auf die zahlreichen Baumaßnahmen und die Eröffnung des Hochschul-Neubaus in den nächsten Monaten zeigen auch: Es droht ein zeitweiser Parkplatzmangel im Heligenhauser Zentrum und auch mittelfristig zeichnet sich derzeit eine Reduzierung der Stellplätze ab. So schätzt es jedenfalls die Politik ein und auch bei der Stadtverwaltung ist man sich dieses Problems bewusst.

Parkraumerhebung der Stadt

Eine Parkraumerhebung der Stadt im vergangenen Jahr kommt zu dem Ergebnis, dass durch die anstehenden Baumaßnahmen etwa 100 Stellplätze in der Innenstadt wegfallen werden. Während auf dem Hitzbleck-Gelände und an der Bahnhofstraße erst einmal Parkplätze entfallen werden und an der Ladestraße sowie der Linderfeldstraße Stellplätze komplett wegfallen könnten, sollen mit dem neuen Nahversorgungszentrum und im Straßenraum der Linderfeldstraße neue Parkplätze entstehen. Doch das Minus bliebe erst einmal.

„100 Parkplätze weniger bedeuten einen erheblichen Nachteil für die Innenstadt, der kompensiert werden muss“, stieß Friedrich-Ernst Martin (SPD) ins gleiche Horn wie die FDP. Stefan Okon (WAHL) rechnet allerdings nur mit temporären Engpässen.

Die Stadt arbeitet an Lösungen

Die Stadt arbeite an Lösungen, um den Parkplatzmangel „abzufedern“, sagte der Erste Beigeordnete Michael Beck. So werde mit den Bauherren über eine Verschiebung einzelner Baumaßnahmen gesprochen. An der Ecke zum Hochschulgelände könnten zeitweise 50 Parkplätze entstehen, hofft Beck. Dazu liefen Gespräche mit dem Grundstücksinhaber. „Eventuell können auch 80 Parkplätze an der Bahnhofstraße früher genutzt werden“, sagte Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau.

Darüber hinaus setzt die Stadtverwaltung aber auch darauf, die Innenstadt für Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Ein Fahrradanteil von ein bis zwei Prozent sei einfach zu wenig, habe eine Untersuchung der TU Dresden ergeben, so die Stadt. „Wir bauen darauf, dass einige gewohnheitsmäßige Autofahrer umdenken“, sagte Krahl. Lob gab es dafür von den Grünen. „Es ist aber bedauerlich, dass es noch keine Fahrradboxen gibt“, kritisierte Lothar Nuthmann (Grüne). Er forderte ein Gesamtkonzept, mit dem die Entwicklung der Flächen im Stadtgebiet übergreifend erarbeitet werden kann. Der Ausschuss verständigte sich darauf, die Parkplatzproblematik im Auge zu behalten.

>>> 26 NEUE STELLPLÄTZE FÜR DIE UNTERILP

  • Während in der Innenstadt noch nach Lösungen für den Parkplatzmangel gesucht wird, gibt es für die Unterilp konkrete Entlastung: Der Verkehrsausschuss stimmte am Dienstagabend einstimmig dafür, im nördlichen Bereich der Unterilp 26 zusätzliche Parkplätze einzurichten. Das soll nach Angaben der Stadtverwaltung durch die Entfernung von Fahrbahneinbauten möglich werden. Darüber hinaus tritt die Stadt an Grundstückseigentümer heran, mehr privaten Parkraum zu schaffen.
  • In Abstimmung mit dem Bürgerverein Unterilp soll nun noch ein anderer Stellplatz für die Container an der Regenbogenschule im Ilpweg gefunden werden, die dort Platz für den Abholverkehr wegnehmen. Die Stadt hat dafür eine gepflasterte Fläche vor der Schule im Blick, auf der die Container um einige Meter nach hinten verschoben werden können. Dann müsse allerdings ein neuer Platz für eine Sitzbank gefunden werden, die sich derzeit dort befinde, so die Stadt.