Hattingen. . Internet-Handel und Laden profitieren voneinander. Duo-Optik verzichtet bewusst aufs Online-Geschäft. Heimathandel.de jetzt in Hattingen aktiv.

  • Geringe Rücksendungsquote, weil die Kunden wissen, wonach sie suchen, sagt Peter Blome
  • Ladenangebot durch Online-Verkauf attraktiver, weil ausgefallenere Modelle geordert werden können
  • Fotografin sieht Heimathandel.de als gute Präsentationsplattform und Möglichkeit zur Netzwerkarbeit

„Ich verkaufe online inzwischen mehr als im Laden“, sagt Peter Blome, Inhaber des Schuhhauses Heller an der Großen Weilstraße und Vorsitzender der Einzelhandelsverbandes Hattingen. In alle Welt gehen Schuhe von Hattingen aus.

2005 hat er mit dem Handel im Internet begonnen. Blome hat einen eigenen Onlineshop, ist zudem auf Plattformen wie Amazon und Ebay unterwegs. „Die Menschen wissen, was sie suchen, kennen die Marken, darum ist auch die Rücksendungsquote gering“, sagt Blome.

Das Angebot im Laden wird attraktiver

Mit dem Laden hat Blome gleich die Infrastruktur fürs Online-Geschäft. Andersrum hat aber auch der Laden etwas von den Internet-Aktivitäten: „Ausgefallene Modelle würde ich im Laden gar nicht genug absetzen, dadurch, dass ich sie online verkaufe, kann ich sie auch im Laden anbieten. Das Angebot ist attraktiver“, erklärt Blome. Von zwei, drei Einzelhändlern in der Stadt weiß er, dass sie online erfolgreich seien.

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Mit dem Thema Online-Handel beschäftigt sich auch Maik Böcker von Duo-Optik am Untermarkt intensiv. Denn er hat noch ein zweites Geschäft: die Foto Creator 360° GmbH. Da vertreibt er Fotosysteme für 360-Grad- und ­3-D-Anima­tionen. Für die Augenoptik aber hat er sich „bewusst gegen einen Online-Handel entschieden“.

Neue Statistiken zum Online-Handel überraschen

Denn der bedürfe eines professionellen Shops, einer eigenen Logistik, Retourenmanagement. „Man müsste mehr als 50 000 Euro investieren.“ Doch er gibt auch eine gute Nachricht weiter: „Ich war auf einer Fachtagung zum Online-Handel und neueste Statistiken haben mich überrascht. Sie zeigen, dass Kunden sich inzwischen im Internet informieren und dann doch vor Ort im Einzelhandel mit Ansprechpartner kaufen. Bislang dachte man immer, es sei umgekehrt.“

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Er stellt fest, dass beispielsweise das Sonnenbrillen-Geschäft zwar größtenteils ins Netz abgewandert sei – aber dass inzwischen viele Kunden wieder den Weg zurück zum Händler vor Ort fänden. „Weil es da eben doch eine andere Beratung gibt“, sagt Böcker.

360-Grad-Blick in den Laden

Böcker und Blome sind sich einig: Von Plattformen wie Heimathandel.de versprechen sie sich keinen Nutzen. Das Gevelsberger Unternehmen kontaktiert seit einer Woche Händler in Hattingen. Denn geschaffen werden soll eine Plattform für Einzelhändler, die sich mit ihrem Geschäft präsentieren können.

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Kunden können einen 360-Grad-Blick in den Laden werfen – so jetzt schon in die neue Schulenburg. Drei weitere Hattinger sind bislang dabei: Sound of Explosion, One-Eye Media, Fotografin Nicole Jungmann. Sie schätzt die Plattform: „Es ist gut, das Geschäft einmal virtuell darzustellen. Es geht es auch um die Netzwerkarbeit der Dienstleister untereinander.“

Heimathandel hat ihren Sitz in Gevelsberg

Persönlich besucht Nils Widal von Heimathandel mit Sitz in Gevelsberg die Hattinger Händler und stellt die Plattform vor. „Wir schulen die Händler auch, vermitteln Kompetenzen“, sagt er.

Heimathandel.de stellt die lokale Geschäftslandschaft vor. Kunden können gezielt nach Produkten suchen, online den Laden betreten. Händler bestimmen, wie viel Information im Netz steht.