Hattingen. Das Gefühl der Siebziger war wieder da: Die Abba-Show in Hattingen riss die Fans von den Stühlen. Was auf der Bühne geschah, hier die Bilder.
Zu einer Zeitraise in die Siebziger sind jetzt zahlreiche Abba-Fans in die nicht ganz ausverkaufte Gebläsehalle der Henrichshütte gekommen. Musikalisch nahezu so gut wie das Original zog die perfekte Bühnenshow die Gäste aus Hattingen von Beginn an in ihren Bann - das Gefühl der Siebziger war wieder da.
Temperamentvolle Bühnenshow
Die ausgebildeten Musikerinnen und Musiker Angela Castellani (Agneta), Irene Pertile (Frida), Ludovico Banali (Björn), Eduardo Mezzogori (Benny) lieferten eine überaus temperamentvolle Bühnenshow und zogen die Gäste so sehr in ihren Bann, dass es stellenweise auf den Plätzen kein Halten mehr gab.
Immer wieder sprangen die Abba-Fans von den Stühlen und tanzten, hüpften und klatschten im Takt zu den Ohrwürmern und Partyhits der schwedischen Kultband. In der temperamentvollen Show reihten sich die Abba-Hits aneinander: „Voulez vous?“, „Knowing me, Knowing you“ das rockige „Summernight City“, „Fernando“ oder das liebevolle „Chititita“ waren nur einige der beliebten Abba-Ohrwürmer.
Die Band hatte übrigens vor nahezu exakt 50 Jahren, am 12. April 1974, mit ihrem Hit „Waterloo“ den Grand Prix de la Chanson gewonnen. Auch und gerade dieser Titel motivierte die Fans zum Mitsingen, und Tanzen vor den Stuhlreihen. Die Wände der Gebläsehalle dröhnten von den minutenlangen Gitarrensoli, magentafarbene Scheinwerfer blendeten auf, Sekundenlicht zuckte wild.
Eindrucksvolle Videofragmente mit Backstage-Impressionen, aus dem Bandbus und aus der Garderobe stimmten die Gäste auf die mitreißende Multimedia-Show ein. Das Intro, fantasievolle Videoinstallationen in Kombination mit einer faszinierenden Lichtshow auf Grand Prix Niveau ließen die Gebläsehalle zu einer riesigen Disco werden. Nebelschwaden waberten, rotierend-bunte Lichtbahnen rasterten die meterhohen Wände ab und wurden auf den Versorgungsleitungen reflektiert.
Eine bildgewaltige und farbstarke Bühnenshow versetzte die Gäste zurück in die Zeit von Plateausohlen, engen Glanzshirts und Klamotten mit riesigen grafischen Mustern. Unablässig animierten die Künstlerinnen und Künstler die Gäste nicht nur zum Mitklatschen. Viele standen und zappelten zu den fetzig-rockigen Rhythmen auf ihren Plätzen ab.
Ein weiteres Highlight war ein Kinderchor, der die Abba-Double bei dem Stück „I have a dream“ begleitete: Die Soul-Children, ein Kinder-Gospelchor aus Witten, machte in stilechter Kostümierung eine tolle Bühnenerfahrung: Schlaghosen, Trompetenärmel und Puschel an den Hosensäumen waren das perfekte Outfit. Die hellen Stimmen der Soul-Children ergänzten den kraftvoll-klaren Gesang von „Agneta“ und „Frida“ perfekt. Das Ensemble war keine Coverband, sondern interpretierte die bekanntesten Abba-Hits mit individuellem Ausdruck.
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Sabine Mildrat gehörte zu den Abba-Jüngern der ersten Stunde: „Ich bin 1977 zum Live-Konzert nach Hamburg getrampt. Ich war Studentin, hatte kein Geld für eine Zugfahrt. Die Karte hatte ich mir zusammengespart, hätte mir das eigentlich gar nicht leisten können“, erinnerte sie sich. Damals war sie 22. Auf Partys seien auch Abba-Songs gespielt worden, und bis heute ist sie ein treuer Fan der Band beziehungsweise deren Hits.
Petra Kasseltrau gehört ebenfalls zu denen, die in Erinnerungen schwelgten: „Die haben ja fast vierzig Jahre gar nichts mehr gemacht. Ich war dann total gespannt, als im November 2021 das Studioalbum „Voyage“ rauskam. Klar sind die auch älter geworden, aber ich fühlte mich zurückversetzt in die 70er Jahre. Da war ich 14. Die Musik von Abba fand aber auch meine Mutter toll“, erinnert sie sich.