Hattingen/Wetter/Witten/Mülheim. In der Ruhr in Hattingen wurde eine unbekannte Substanz entdeckt - die Konzentration steigt an und sie breitet sich aus. Worum handelt es sich?

In dieser Woche wurde eine unbekannte Substanz in der Ruhr bei Hattingen entdeckt. Um was es sich handelt, ist weiter unklar. Allerdings haben Folgeuntersuchungen ergeben, dass sich die Substanz weiter ausgebreitet hat.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hatte bei einer der regelmäßigen Messungen in dem Fluss einen unbekannten Stoff entdeckt. Zunächst war eine Konzentration von 13 Mikrogramm je Liter festgestellt worden. Bei Messungen an Folgetagen stieg die Konzentration bis auf 28 Mikrogramm an. Zudem wurde die Substanz mittlerweile nicht nur an der Messstelle in Hattingen nachgewiesen, sondern auch in Wetter.

Das LANUV bestätigt, dass sie somit auch im Ruhrverlauf, zum Beispiel in Witten, zu finden sein wird. Am Freitagnachmittag berichtet das Landesamt, dass die unbekannte Substanz inzwischen auch in Mülheim gefunden wurde. Aktuell werden weitere Messungen durchgeführt.

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Es ist nicht das erste Mal, dass der Stoff in der Ruhr entdeckt wurde. Schon im Oktober 2023 und im Feburar 2024 hatten die Messgeräte ausgeschlagen. Bis zu 29 Mikrogramm wurden damals gemessen.

Wir müssen herausfinden, was es ist und ob es schädlich für die Trinkwasserwirtschaft sein könnte.“
Markus Rüdel - Sprecher Ruhrverband

Allein, worum es sich genau handelt, ist weiterhin unklar. Beim Abgleich mit einem internationalen Verzeichnis verschiedenster Substanzen wurd eine Art Lösungsmittel vorgeschlagen. Es gibt aber erhebliche Abweichungen von den bekannten Stoffen. Deshalb wird der Fund weiter als unbekannte Substanz geführt und untersucht.

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Informiert wurden unter anderem die Betreiber von Trinkwassergewinnungsanlagen. Der Ruhrverband, dem 30 Wasserwerke an der Ruhr abgehören, hält den Nachweis bislang aber für unkritisch für die Trinkwasserversorgung. Es handele sich um eine sehr geringe Konzentration. Dennoch stehen LANUV und Ruhrverband in engem Austausch - auch ihrer Labore.

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„Wir müssen herausfinden, was es ist und ob es schädlich für die Trinkwasserwirtschaft sein könnte“, erklärt Verbandssprecher Markus Rüdel. Dann würden gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen. Bei der aktuellen Konzentration hält er das aber für eher unwahrscheinlich. Bei der Trinkwassergewinnung gebe es zudem mehrere Reinigungsstufen - unter anderem Mikrofilter, Aktivkohle etc., die auch feinste Partikel herausfiltern.

Hinweise, wer den Stoff in Ruhr leiten könnte, gibt es bisher nicht. Die Wasserschutzpolizei ermittelt.

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