Hattingen. Die Postbank verschwindet aus Hattingen – dieses Gerücht hält sich hartnäckig in der Stadt. Die erste Standort-Schließung steht bereits fest.
Bleibt sie oder ist bald Schluss mit der Postbank-Filiale an der Moltkestraße? Das fragen sich viele Hattinger, denn die Gerüchte, dass die Bank ganz aus der Stadt verschwindet, halten sich beharrlich.
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„Das Gerücht, wonach unsere Filiale an der Moltkestraße schließen wird, können wir nicht bestätigen. Ausgangspunkt für das Gerücht ist vermutlich unsere Filialstrategie, die wir bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht haben“, erklärt ein Sprecher der Postbank auf WAZ-Anfrage. Das letzte Wort allerdings ist in Sachen dauerhafter Erhalt der Filiale in der Moltkestraße noch längst nicht gesprochen. Klarer ist die Lage indes für Welper.
Zwar spielten „stationäre Vertriebswege“ für die persönliche Beratung weiterhin eine wichtige Rolle, jedoch mittelfristig nicht mehr im gleichen Umfang, heißt es. „Wir planen daher, das Filialnetz in den kommenden Jahren an die veränderte Nachfrage anzupassen und die Anzahl der bundesweiten Standorte von derzeit circa 550 bis Mitte 2026 schrittweise auf rund 300 zu reduzieren“, teilt der Unternehmenssprecher mit. Da zurzeit aber die Tarifverhandlungen Vorrang haben, sei noch nicht entschieden, welche Standorte dieser Ausdünnung zum Opfer fallen.
So ist die Struktur der (Partner-)Filialen der Postbank
Neben ihren eigenen Filialen, wie die an der Moltkestraße, biete die Postbank in einem Teil der Partnerfilialen der Deutschen Post einfache Bankdienstleistungen – natürlich ohne Beratung – an. Zum Beispiel Ein- und Auszahlungen oder die Abgabe von Überweisungen, wie im Ortsteil Welper. Diese Partnerfilialen befinden sich meist in Schreibwarenläden, Getränkemärkten, Kiosken oder Lebensmittelgeschäften. „Vertragspartner sind hier der Einzelhändler und die Deutsche Post. Wir überprüfen regelmäßig das Netz dieser Partnerfilialen mit den Bankdienstleistungen in Bezug auf Kundenverkehr, Produktnutzung und Kosten“, erklärt der Sprecher der Postbank.
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Hier beobachte man schon länger, dass Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte zunehmend online durchführen und der Anteil bargeldloser Zahlungen steige.
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„Welper gibt das Postbankgeschäft vermutlich Ende Juni 2024 auf“, schreibt ein WAZ-Leser an die Redaktion. „Für Postbankkunden eine Katastrophe, Geld nur noch an Automaten bei Kaufland und Moltkestraße, keine Beratung mehr. Die vorher stark beworbenen Postsparbücher werden für die Hattinger fast wertlos, teure Fahrten nach Essen Mitte oder Bochum Mitte sind dann nötig.“
Bestätigung: Postbank Partnerfiliale in Welper schließt
Dass die Partnerfiliale in Welper schließt, bestätigt der Postbank-Sprecher. „Spätestens Ende 2025, es kann aber auch viel früher sein, ich habe noch keinen konkreten Zeitpunkt vorliegen.“
Über die Postbank
Die Postbank gehört zusammen mit Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank zur Cash Group. Damit stehen den Kunden der Postbank alle Geldautomaten dieser Gruppe, inklusive des Bargeldbezuges an den Kassen von rund 1300 Shell-Tankstellen, kostenlos zur Verfügung, teilt die Postbank mit.
Unter der Internet-Adresse postbank.de/geldautomaten finde man neben den Geldautomaten der Postbank auch die Geräte der Cash-Group-Partner. Die Karte zeigt auch die Einzelhandelsgeschäfte an, die den sogenannten Cashback-Bargeldservice anbieten. Auch beim bargeldlosen Einkauf könne man sich in Geschäften bis zu 200 Euro kostenlos in bar auszahlen lassen, betont das Unternehmen.
Mit Blick auf das geänderte Kundenverhalten habe die Postbank entschieden, in den Partnerfilialen der Deutschen Post Bankdienstleistungen schrittweise bis Ende 2025 nicht mehr anzubieten. Per Handzettel würden die Kunden informiert.
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Für Menschen, die keine Filiale in der Nähe haben und die kein Online- oder Smartphone-Banking betreiben wollen, biete die Postbank Girobriefumschläge an. „Diese sind bereits an die Kontoführung adressierte und frankierte Kuverts, mit denen man beleghafte Übeweisungsvordrucke einfach in den nächsten Briefkasten werfen kann“, erklärt der Postbank-Sprecher. Außer dem Online-Banking biete die Postbank auch das kostenlose Telefonbanking an.