Hattingen. Ein Bus ist in Hattingen in eine Haltestelle gekracht. Die Scherben liegen Wochen später noch dort. Tatort oder nicht, das ist jetzt die Frage.

Ein Bus kracht in eine Haltestelle. Was von dem Wartehäuschen an der Haltestelle Hermannstraße in Hattingen übrig bleibt, sind unzählige Scherben. Und die liegen auch zwei Wochen nach dem Unfall noch dort. Vieles deutet auf ein Missverständnis hin.

Am Ostersonntag fährt ein Bus der VER am 15.45 Uhr in die Haltestelle in Fahrtrichtung Hattingen. Verletzt wird niemand, erklärt die Polizei auf Nachfrage, die es als einfachen Unfall mit Sachschaden einstuft – kein Grund für eine Meldung.

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Was zu dem Zusammenstoß führte, geht nicht aus dem Polizeiprotokoll hervor. Auch von der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr gibt es dazu bislang keine Auskunft. Nach Informationen der Stadt handelte es sich um einen Vorfahrtsunfall. Details hat auch Stadtsprecher Julian Mawick nicht. Allerdings wurden Schild und Haltestelle komplett zerstört.

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Für die Haltestellen ist in Hattingen im Wesentlichen die Stadt zuständig. Nur in wenigen Fälle falle das in die Zuständigkeit der Verkehrsunternehmen, erklärt Christoph Kollmann, Sprecher der Bogestra. So ist es auch Sache der Stadt, die Reste der zerstörten Haltestelle zu beseitigen.

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Auch der Schulbus verkehrt an dieser Stelle. Kinder angeln nach den Scherben. Zwar ist das zerstörte Wartehäuschen abgesperrt. Doch sonst tut sich nichts.
Auch der Schulbus verkehrt an dieser Stelle. Kinder angeln nach den Scherben. Zwar ist das zerstörte Wartehäuschen abgesperrt. Doch sonst tut sich nichts. © U. Hebisch | U. Hebisch

Doch auch zwei Wochen nach dem Unfall ist das nicht geschehen. Zwar ist die Haltestelle mit Flatterband abgesperrt, doch die großen und kleinen Scherben liegen noch immer auf dem Weg – obwohl dort auch ein Schulbus verkehrt, hier also täglich Kinder vorbeikommen, die auch nach den Scherben angeln, um sie zu zerkleinern, wie Leserin Ulrike Hebisch beobachtet hat.

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Finger weg vom Tatort

Die Polizei hat den Bereich abgesperrt, erklärt Stadtsprecher Mawick. Deshalb habe die Stadt dort nicht gereinigt, weil man alles in der Absperrung als Tatort betrachtet. In sozialen Medien wird behauptet, die Polizei suche Zeugen für den Unfall. Davon weiß Polizeisprecher Christoph Neuhaus nichts.

Die Stadt will nun prüfen, ob Scherben außerhalb der Absperrung liegen und diese entfernen. „Sobald wir das Okay der Polizei haben, werden wir den kompletten Bereich reinigen lassen“, erklärt Mawick. Die Haltestelle soll auch ersetzt werden. Wann und wie steht aber noch nicht fest.