Hattingen. Bisher war das Auto-Abstellen im Altstadt-Parkhaus in Hattingen an Wochenenden zumeist kostenfrei. Das soll sich nun ändern – auch für Anwohner.

Die Kosten für die Nutzung des Altstadt-Parkhauses sollen zum 1. April angepasst werden – auch an den Wochenenden. Die Begründung für den neuen Stundenpreis ist indes kurios.

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Schrankenlose Ein- und Ausfahrt im Altstadt-Parkhaus in Hattingen.
Schrankenlose Ein- und Ausfahrt im Altstadt-Parkhaus in Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Aktuell ist ein Parkentgelt von 70 Cent für jede angefangene halbe Stunde im städtischen Parkhaus an der Augustastraße zu bezahlen. Dieser Tarif sei aber nicht mehr zeitgemäß und für die Nutzerinnen und Nutzer auf Anhieb nicht immer nachvollziehbar, was auch der neue Anbieter der Parkierungs-Technik bestätige, erklärt die Stadtverwaltung in einer Vorlage für die kommenden Sitzungswochen der Stadtverordneten. Sie schlägt deshalb vor, den Abrechnungstakt auf Stundenbasis umzustellen – so würde auch im Carré- und im Kaufland-Parkhaus abgerechnet.

Einfachere Bezahlmöglichkeiten mit Hartgeld

Das neue Entgelt wird demzufolge aber nicht 1,40 Euro, sondern 1,50 Euro pro angefangener Stunde betragen. Die kuriose Begründung: „Weil dieser Tarif einfachere Bezahlmöglichkeiten mit Hartgeld an den Automaten bietet.“

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Ein Knackpunkt: Es gibt womöglich auch Ärger mit Anliegern der Altstadt und anderen Nutzern: Weil die Stadtverwaltung festgestellt hat, dass das Parkhaus „oftmals als kostenlose Garage zum Abstellen von Fahrzeugen über Nacht oder an Wochenenden“ diene, sollen auch diese Zeiten künftig kosten. Grund: Es stellt „einen geldwerten Vorteil dar“ – vor allem Dauerparkern gegenüber. Deshalb steht in dieser Zeit künftig ein Euro pro Stunde auf dem Kostenzähler.

Diese Möglichkeit habe es bislang „aufgrund des Störpotenzials der Schrankenanlage“ nicht gegeben. Mit der Übernahme der Technik sowie der Bezahlsysteme durch den Anbieter Parkdepot gibt es eine schrankenlose Zu- und Ausfahrt.

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Bei der Einfahrt werden die Kennzeichen der Fahrzeuge vorne und hinten von Kameras erfasst. Anhalten müssen Parkende dafür nicht mehr. Auch bei der Ausfahrt werden sie von Kameras registriert und abgeglichen, ob die Parkgebühr bereits bezahlt wurde. Auf einem Monitor wird den Autofahrern dann eine gute Fahrt gewünscht oder eine Zahlungserinnerung eingeblendet. Dauerparkende erhalten den Hinweis, dass sie kostenfrei geparkt hätten – was so nicht stimmt. Ein Monatsticket kostet 50 Euro.

Hattinger Parkhaus wurde jetzt grundgereinigt

Zuletzt war das Sorgenkind Altstadt-Parkhaus aber nicht mehr wegen Park-Pannen wie in den vergangenen Jahren in den Schlagzeilen, sondern weil es nur zwei Jahre nach der Komplettsanierung völlig verdreckt war. Urinpfützen auf dem Boden standen wochenlang im Treppenhaus, Schimmel und andere Flecken übersähen die Wände.

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Doch in dieser Woche hat es jetzt eine Grundreinigung im Altstadt-Parkhaus gegeben. Blitzeblank ist es zwar nicht, gerade an den Wänden nicht, doch der Treppenhaus-Boden und viele andere Ekel-Ecken wurden durch städtische Mitarbeitende beseitigt. „Wir hatten Personalmangel“, erklärt Stadtsprecherin Jessica Krystek die erneuten Verzögerungen bei der Reinigung und bitte stellvertretend bei den Nutzern um Entschuldigung.

Zurück zur Entgelt-Erhöhung. Die Stadt will die Mehreinnahmen nur vorsichtig einschätzen: „Bei einer Umsetzung ab dem 1. April ist für das laufende Jahr anteilig mit Mehrerträgen in Höhe von 30.000 Euro zu rechnen. Ab dem Haushaltsjahr 2025 werden 40.000 Euro jährlich erwartet.“

So teuer wird das Parken ab April

Das neue Entgelt für die Nutzung des Altstadt-Parkhauses soll wie folgt festgelegt werden:

– montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 19: je angefangene Stunde 1,50 Euro; Tagesticket: sieben Euro.
– samstags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr, je angefangene Stunde 1,50 Euro; Tagesticket: sieben Euro.
– Adventssonntage von 13 bis 18 Uhr: 1,50 Euro je angefangene Stunde.
– außerhalb dieser Zeiten und sonntags beträgt das Entgelt einen Euro je angefangene Stunde; Tagesticket: sieben Euro.

Ob dieses Geld womöglich für einen neuen Aufzug eingesetzt wird, damit das Parkhaus wieder barreierfreier wird, bleibt offen.