Hattingen. In Hattingen kämpfen 60 Einsatzkräfte um die Häuser im Freizeitdomizil Ruhrtal. Schon beim Hochwasser 2021 hatte dort viele ihr Zuhause verloren.

Obwohl der Pegelstand der Ruhr in Hattingen den ganzen ersten Weihnachtstag (25.12.) stabil blieb und sogar stetig leicht fällt, sind Feuerwehr, THW Hattingen und die DLRG Hattingen-Süd seit dem Nachmittag im Großeinsatz. Das Hochwasser bedroht erneut das Freizeitdomizil Ruhrtal. Der Campingplatz, auf dem auch feste bewohnte Holzhütten (Mobilheime) stehen, war schon vom Jahrhundert-Hochwasser im Juli 2021 schwer getroffen worden.

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Schon seit Samstagmittag (23.12.) versuchen Bewohner und Betreiber des Platzes mit eigenen Mitteln, das Wasser von den Häusern fernzuhalten. Am Montag aber kamen sie an ihre Grenzen und riefen die Feuerwehr zu Hilfe. An einigen Stellen des großen Areals steigt der Wasserpegel so, dass die Mobilheime drohen, voll Wasser zu laufen, berichtet Feuerwehrsprecher Jens Herkströter.

Die DRLG Hattingen-Süd hat ebenfalls ehrenamtliche Helfer entsandt.
Die DRLG Hattingen-Süd hat ebenfalls ehrenamtliche Helfer entsandt. © Feuerwehr Hattingen | Jens Herkströter

Woher das Wasser kommt, ob es aus der Ruhr stammt oder Grundwasser ist, das nach oben drückt, ist unklar. Fest steht, dass die Helfer an mehreren Stellen Pumpen installiert haben, um die Häuser der Bewohner zu retten. Dafür wurden mehr als 2,5 Kilometer Schlauchleitungen verlegt, weil die Wassermassen nur an einer Stelle unter der Straße zurück in die Ruhr geleitet werden können.

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„Derzeit haben wir einen Durchfluss von etwa 8000 Liter pro Minute, die wir abpumpen“, erklärt Herkströter am Montagabend gegen 21 Uhr. Etwa 60 Kräfte von Feuerwehr, THW und DLRG sind an dem Einsatz beteiligt - Ende offen.

Immerhin scheinen die Bemühungen derzeit erfolgreich zu sein. „Mir ist nicht bekannt, dass das Wasser schon irgendwo hineingelaufen ist“, sagt der Feuerwehrsprecher. Auch die Anwohner helfen an allen möglichen Stellen mit kleineren Pumpen mit. Die Feuerwehr hat vor Ort einen Standort der Einsatzleitung eingerichtet.

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„Die Bewohner geraten jetzt schon zum zweiten Mal in die Bredouille und sind sehr dankbar für die Hilfe“, erinnert Herkströter an das Hochwasser vor zweieinhalb Jahren. Viele Bewohner der Anlage hatten damals ihr Heim verloren. Jetzt versuchen die vielen ehrenamtlichen Einsatzkräfte alles, um zu verhindern, dass Anwohner ihre Häuser erneut verlassen müssen.

Etwa 60 Einsatzkräfte versuchen, das Wasser von den Häusern im Freizeitdomizil Ruhrtal fernzuhalten.
Etwa 60 Einsatzkräfte versuchen, das Wasser von den Häusern im Freizeitdomizil Ruhrtal fernzuhalten. © Feuerwehr Hattingen | Jens Herkströter

Der Pegelstand an der Ruhr beträgt am Montagabend (25.12.) um 19 Uhr 5,93 Meter und ist damit seit dem Höchststand von 6 Metern in der Nacht zu Heiligabend weiter gefallen. Allerdings herrscht auch in Hattingen weiter Dauerregen - die Unwetterwarnung der Warn-App Nina für den EN-Kreis wurde immerhin am Montagabend zunächst aufgehoben.

+++ Update 26.12. +++

Gegen Mitternacht haben die Kräfte von DLRG und THW ihren Einsatz vor Ort beendet. Die Kräfte der Feuerwehr wurden im Laufe der Nacht reduziert und ausgetauscht. Um 8 Uhr am zweiten Weihnachtstag wurde der Einsatz vorerst beendet.

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Auch Helfer der THW sind mit Pumpen in Hattingen im Einsatz.
Auch Helfer der THW sind mit Pumpen in Hattingen im Einsatz. © Feuerwehr Hattingen | Jens Herkströter

Der Pegel in der Anlage konnte gehalten und ein Eindringen von Wasser in die Mobilheime verhindert werden. Die platzeigenen Pumpen laufen jedoch weiter. Im Laufe des Nachmittags wird die Lage vor Ort nochmals durch die Feuerwehr kontrolliert. Auch wenn ein erneuter Einsatz nicht erforderlich wird, sind noch umfangreiche Aufräumarbeiten notwendig.