Hattingen. Lars Kindermann aus Hattingen wird zum Show-Star. Mit Urbanatix steht er im Dezember auf der Bühne. Sponsorenverträge fürs Profi-BMX hat er schon
Vom Zuschauer zum Show-Star: Lars Kindermann schafft den Sprung auf die ganz große Bühne. Der 16-Jährige BMX-Profi aus Hattingen fährt Wettkämpfe im In- und Ausland. Jetzt wird er Teil des Urbanatix-Teams und zeigt seine waghalsigen Tricks in der Essener Grugahalle.
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Im Alter von zehn Jahren bestaunt der junge Lars mit großen Augen eine Urbanatix-Show. „Ich fand das einfach unglaublich. Es war erstaunlich zu sehen, was mit einem Fahrrad möglich ist.“
Die Idee, selber aufs Rad zu steigen, ist mit der Zeit gereift. Als ein Freund in einem Gewinnspiel ein BMX-Rad gewinnt, weiß Lars: Das will ich auch haben. „Damals fand ich aber nur, dass das Rad schön aussieht“, gesteht Lars.
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Dennoch haben seine Eltern 120 Euro in einen BMX-Bausatz investiert. Als der geliefert wurde, stellte die Familie schnell fest, dass ein Profi das Rad montieren muss. „Der Zusammenbau war am Ende teuerer als der Bausatz“, sagt Lars und lacht. Doch die Investition sollte sich auszahlen. Mittlerweile fährt ein ein Profi-Rad im Wert von rund 1800 Euro. Das macht er so gut, dass Sponsoren einen Großteil der Kosten übernehmen.
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Über Urbanatix
Urbanatix setzt sich aus den Worten „urban“ und „artistry“ zusammen – bedeutet also soviel wie urbane Künste.
Gemeint sind Disziplinen, die aus Jugendszenen entstanden sind, dazu zählen unter anderem Parkour, BMX-Tricks und Tanz. Die Künstlerinnen und Künstler erarbeiten gemeinsam eine Bühnenshow, die durch moderne Videokunst ergänzt wird.
Die Show lief seit über zehn Jahre in der Bochumer Jahrhunderthalle und zieht jetzt in die Grugahalle in Essen.
Gemeinsam mit seinen Freunden und seinem ersten BMX macht Lars die Holthauser Straßen und Supermarkt-Parkplätze unsicher. Weil es in ganz Hattingen kein Angebot für junge BMX-Fahrer gibt, müssen Bremsschwellen als Rampe herhalten. Der Skatepark an der Ruhr ist für den Nachwuchs damals keine Alternative: „Die älteren Skater wollten da lieber unter sich sein.“
Dann erbarmt sich einer der Väter seiner Freunde. Für jeden aus dem Freundeskreis zimmert er Rampen zusammen. Die bekommen die Kids dann zu Weihnachten geschenkt.
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Trotzdem verlieren seine Freunde nach und nach die Lust am BMX-Fahren, doch Lars macht weiter. Er findet in Wuppertal eine erste Anlaufstelle, um professionell zu trainieren: den Indoor Park Wicked Woods.
Dort lernt er seine ersten Tricks. Weil die nicht immer auf Anhieb klappen, üben BMX-Fahrer an einer „Schnitzelgrube“. Die ist mit Schaumstoffteilen gefüllt und bremst Stürze ab. Im Indoor Park lernt Lars den Urbanatix-Fahrer Gordon Brown kennen. Brown leitet in einer Bochumer Trainingshalle, dem Openspace, einen BMX-Kurs für Nachwuchsfahrer. Außerdem trainiert hier auch das Urbanatix-Team.
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Brown veranstaltet Shows, um Werbung für seine BMX-Schule zu machen. Lars darf mitfahren und macht hier seine ersten Bühnenerfahrungen. Zur größten Show vor der Jahrhunderthalle in Bochum kommen rund 2000 Zuschauer. „Ich liebe das Showfahren. Das ist etwas freier als die Wettbewerbe. Außerdem hat man Publikum, das klatscht und abgeht“, sagt Lars.
Mittlerweile trainiert der Hattinger regelmäßig in den beiden Hallen. Einmal wöchentlich trainiert er sogar in Eindhoven (Niederlande) – hier herrschen Wettkampfbedingungen.
Kurz nach Lars’ 16. Geburtstag fragt ihn Gordon Brown, ob er bei Urbanatix mitfahren möchte. „Das war eine Ehre“, sagt der junge Sportler. Fünfeinhalb Jahre nachdem er zum ersten Mal in die BMX-Pedale tritt, darf er auf die große Bühne.
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Hat er schon Lampenfieber? „Vor Urbanatix bin ich überhaupt nicht nervös, ich freue mich drauf.“ Die Show in der Essener Grugahalle läuft vom 25. bis zum 31. Dezember.