Hattingen. Beim TÜV in Hattingen fällt jedes dritte Auto durch. In der HU schneidet ein Tesla-Modell besonders schlecht ab, ein anderes E-Auto punktet.

Die Autos in Hattingen sind in einem schlechteren Zustand als der bundesweite Durchschnitt. Jedes dritte Fahrzeug fällt durch die TÜV-Prüfung. Bei den Hauptuntersuchungen kristallisieren sich mehr oder weniger fehleranfällige Automodelle heraus: Dieses Mal fällt ein Tesla krachend durch.

Der Trend in Hattingen ist grundsätzlich positiv: Waren vor zehn Jahren noch 40 Prozent der Autos mit „erheblichen Mängeln“ unterwegs, sind es heute etwa 30 Prozent. Das bedeutet aber auch, dass statistisch noch jedes dritte Auto auf der Straße gröbere Fehler aufweist – und das sind deutlich mehr als bundesweit, wo jedes vierte Fahrzeug durchfällt.

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Dabei hebt der TÜV Nord seit fünf Jahren bei den erheblichen Mängeln gesondert die gefährlichen Mängel hervor. Beide führen zum Nichtbestehen, jedoch stellen letztere eine besondere Gefahr für den Straßenverkehr oder die Umwelt dar. So ist ein ausgefallenes Licht an einem Fahrzeug ein erheblicher Mangel, während der Komplettausfall der Bremslichter als gefährlicher Mangel eingestuft wird. Das Licht und die Elektrik sind übrigens seit jeher die häufigsten Gründe für das Nichtbestehen der Hauptuntersuchung (HU). Häufig werden Mängel an den Scheinwerfern – auch zu hoch oder zu niedrig eingestellte Lichter – unterschätzt.

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Bundesweit gab es weniger Fahrzeuge, bei denen nichts zu beanstanden war. Gute Nachricht aus Hattingen: Hier steigt die Zahl der Autos ganz ohne Mängel. Bernd Breu, Leiter der TÜV Nord Station vor Ort, sagt: „Wir freuen uns, dass die Mängelquote der Fahrzeuge am Standort im Vergleich zum Vorjahr und entgegen dem Bundestrend noch mal leicht gesunken ist.“ 55 Prozent waren es zuletzt in der Ruhrstadt, gute 60 Prozent bundesweit. Dazu kommen 15,3 Prozent bei denen während der TÜV-Prüfung in Hattingen geringe Mängel gefunden wurden.

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Das Licht ist einer der Hauptgründe, weshalb Autos durch die Hauptuntersuchung fallen.
Das Licht ist einer der Hauptgründe, weshalb Autos durch die Hauptuntersuchung fallen. © WAZ FotoPool / Ingo Otto | Ingo Otto

Wie im ganzen Land, werden die Autos auf Hattinger Straßen älter. Durchschnittlich 11,2 Jahre ist der fahrbare Untersatz alt – und hat mehr als 101.000 Kilometer auf dem Tacho. Vor zehn Jahren war das Durchschnittsauto in Hattingen noch zwei Jahre jünger, hatte aber einen ähnlich hohen Tachostand. Klar ist: Je älter die Fahrzeuge werden, desto häufiger treten Mängel auf.

TÜV-Plakette wechselt zum Jahresstart

Wer zurzeit noch mit einer rosa Plakette für 2023 unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Plakette von Rosa auf Grün. So ist zum Beispiel für die Polizei direkt farblich erkennbar, wenn der TÜV-Termin überzogen wurde. Dann ist nach mehr als zwei Monaten ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem achten Monat kommt sogar noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

Die Bewertungskriterien des TÜV ändern sich auch mal. Unter anderem gab es 2012 größere Umstellungen. Seitdem werden einige Mängel, die vorher als geringfügig galten, als erhebliche Mängel gewertet. So muss zum Beispiel alles, was sich am Fahrzeug befindet, funktionieren. Beispielsweise haben nicht alle Autos Nebelscheinwerfer. Sind sie aber vorhanden, müssen sie leuchten.

Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel detailliert auflistet, gibt es an jeder TÜV-Station und im Zeitschriftenhandel für den Preis von 5,90 Euro.

Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,6 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Bei fünf Jahre alten Autos gibt es diese Mängel bereits bei mehr als 9 Prozent. Für Verschleiß und damit Mängel sorgt auch die Laufleistung. Bei dreijährigen Fahrzeugen lag die durchschnittlich bei knapp 43.000 Kilometern, bei fünfjährigen bei gut 67.200 Kilometern.

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„Eine erfreuliche Entwicklung ist die wachsende Zahl von E-Autos in der Hauptuntersuchung an den TÜV Nord Stationen. Hier zeigt sich, dass die Mobilitätswende bereits in vollem Gange ist und die Menschen gesteigertes Interesse an alternativen Antrieben haben“, erklärt Bernd Breu von der TÜV-Station im Ludwigstal. Ein E-Modell fällt allerdings besonders negativ auf: Im gesamten TÜV-Report belegt bei den jüngeren Autos – also in der ersten Hauptuntersuchung – der Tesla 3 den letzten Platz. Ähnlich schlecht schneidet der Dacia Dokker ab.

Als Fahrzeug mit den wenigsten Mängeln bewertet der TÜV den Sportsvan von Volkswagen, gefolgt von Audi Q2 und Audi TT. Auch unter den Top-Autos findet sich ein Elektroauto: Sogar Spitzenreiter wurde im Bereich der Kompaktwagen der e-Golf.

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