Hattingen. . Die Jahresstatistik der TÜV-Station im Gewerbegebiet Zum Ludwigstal ermittelte: fast 39 Prozent der in Hattingen gemeldeten Auos war bis zur Hauptuntersuchung mit „erheblichen Mängeln“ unterwegs. Das können allerdings auch Macken sein, die vor 2012 noch als „geringe Mängel“ galten.
Über 60 Prozent aller Autos, die im Vorjahr an der TÜV- Station in Hattingen die Hauptuntersuchung absolvierten, bekamen sofort eine neue Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit.
Bei mehr als 46 Prozent fanden sich überhaupt keine Mängel am Wagen. Aber: 39,2 Prozent der Fahrzeuge hatten erhebliche Mängel. Sie mussten unverzüglich repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die Plakette auf das Nummernschild geklebt werden konnte. Absolut verkehrsunsicher waren 0,0 Prozent. Das ist das Ergebnis der TÜV-Auswertung der Hauptuntersuchungen vor Ort in Hattingen.
Durchschnitts-Auto 9,5 Jahre alt
Für die Statistik der TÜV-Station im Gewerbegebiet Zum Ludwigstal war der durchschnittliche Pkw 9,5 Jahre alt und hatte mehr als 100 000 Kilometer auf dem Tacho.
Insgesamt konstatieren die TÜV Nord-Sachverständigen einen gegenläufigen Trend: So steigt die Zahl der Wagen mit erheblichen Mängeln deutlich an, andererseits gibt es aber auch immer mehr Fahrzeuge, die völlig mängelfrei vorgefahren werden. Diese „TÜV-Mangelschere“ beobachten die Sachverständigen seit langem.
Der Anstieg der „erheblichen Mängel“ bedeutet allerdings nicht unbedingt einen schlechteren Zustand der Autos. Vielmehr wird bei den TÜV-Prüfungen 2012 nach neuen Vorgaben gearbeitet: Einige vormals „geringe“ gelten jetzt als „erhebliche“ Mängel.
Diese Entwicklung erläutert Bernd Breu, der Leiter der TÜV-Station An der Becke: „Die Hersteller bauen gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne Mängel unterwegs sein können. Leider kümmern sich aber viele Autofahrer nicht genug um die Wartung und die Pflege. Sie lassen regelmäßige Termine zur Inspektion verstreichen und checken ihr Auto auch nicht selbst vor Fahrtantritt. Dann können schnell Mängel auftreten. Wer sein Auto in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der TÜV-Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen“.
Wer noch mit einer orangefarbenen Plakette unterwegs ist, sollte sich schnellstens einen Termin geben lassen. Mit dem Jahreswechsel ändert sich die Farbe der „fälligen Plaketten“ auf Blau. Dann ist schon farblich erkennbar, dass der Termin überzogen wurde – und spätestens nach zwei Monaten ein Bußgeld fällig.