Hattingen. Nachhaltige Kollektionen präsentierten Design-Labels aus dem Ruhrgebiet auf der Henrichshütte in Hattingen. Das hatte „Mode mit Steel“ zu bieten.

Von Sonnenbrillen bis zum Ikea-Tüten-Zweiteiler reicht die Angebotspalette nachhaltiger Mode aus dem Ruhrgebiet. Davon konnten sich Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung „Mode mit Steel“ auf der Henrichshütte nun einmal mehr ein Bild machen. Und die aktuellen Kollektionen von Designerinnen und Designer aus dem Ruhrgebiet im Anschluss an die Modenschau auch anprobieren.

Alles ist nachhaltig produziert

Viele helle Scheinwerfer erleuchten den „Catwalk“ in der Gebläsehalle an diesem Septemberabend. So kann die „Mode mit Steel“ aus dem Ruhrgebiet von Models gekonnt in Szene gesetzt und von den Zuschauenden begutachtet werden. Für die richtige Stimmung sorgen zudem Nebel und rockige oder auch punkige Hintergrundmusik. Von Brillen über Schals und Mäntel bis hin zu Dessous ist alles an Mode dabei – und alles nachhaltig produziert.

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Insgesamt ein halbes Dutzend Designerinnen präsentieren dabei ihre neuesten Styles – angefangen mit Susa Flor, freiberufliche Designerin aus Bochum, mit ihrer Kollektion „Susa Flor Ecological Design“. In Kooperation mit Brillen des Bochumer Optikerladens „Frau Feller“ präsentieren die Models Flors schlichtes Design in braun, schwarz, grau und rot. Unifarbene Anzüge mit andersfarbigen Details und Jacken mit verschiedenen Mustern.

Optikermeisterin aus Bochum tut durch ihre regionale Produktion Klima etwas Gutes

Elena Fellers Brillen werden bei den Walks zudem besonders hervorgehoben. Die Optikermeisterin präsentiert durch ihre regionale Produktion das Ruhrgebiet und tut dabei dem Klima etwas Gutes. „Vielleicht habe ich bald sogar eine eigene Produktion hier im Ruhrgebiet“ gibt Feller preis. Sie spare somit Transportwege und nutze zudem recycelte Materialien wie auch Baumwolle aus Bochum. „Es gibt auch ein sogenanntes Laser-Synther-Verfahren, bei dem kein Müll entsteht. Dabei wird ein Pulver genutzt, um die Fassungen herzustellen“ erklärt die Optikermeisterin. Das hat seinen Preis: Teilweise um die 400 Euro kostet ein Exemplar.

Angehende bekleidungstechnische Assistentinnen und Assistenten des Hugo-Kükelhaus-Berufskollegs aus Essen zeigten bei „Mode mit Steel“ auf Hattingens Hütte, was sich Schickes aus Ikea-Tüten designen lässt.
Angehende bekleidungstechnische Assistentinnen und Assistenten des Hugo-Kükelhaus-Berufskollegs aus Essen zeigten bei „Mode mit Steel“ auf Hattingens Hütte, was sich Schickes aus Ikea-Tüten designen lässt. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Nachhaltig produziert auch Susa Flor. „Wir nutzen ausschließlich nachhaltige Materialien, etwa recyceltes Polyester, versuchen, auf Baumwolle zu verzichten – oder wenn, Bio-Baumwolle für unsere Kleidung zu verwenden“ erzählt die Designerin. Für sie sei jedoch wichtig, dass das Design im Vordergrund stehe und der nachhaltige Aspekt selbstverständlich sei. Dies spiegelt sich auch in ihrem Motto „live respect, think sustainable, love design“ – Lebe respektvoll, denke nachhaltig, liebe Design – wider. „Außerdem können wir uns in unserer Mode bewegen, darin arbeiten. Das spiegelt auch das Ruhrgebiet wider“ betont Flor.

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Mit Anna Franziska Termöhlens Kleidung kommt sodann Farbe ins Spiel. Hauptsächlich Jacken, Kleider und Röcke in Rot, Rosa oder auch Grün zeigt sie. Ihre Models tragen allesamt einen strengen Dutt, wodurch der Fokus noch mehr auf die Kleidung fällt. Dekonstruktive, individuelle und minimalistische Kollektionen entwirft Anna-Franziska Termöhlen in Duisburg.

Fortsetzung folgt

Entstanden ist die Idee zur Modenschau „Mode mit Steel“ auf der Henrichshütte im Jahre 2019, erstmals ging sie dann 2020 über die Bühne.

Und sie soll es auch weiter geben, der Termin für die nächste „Mode mit Steel“ steht dabei schon fest. Am 13. September 2024 wird die Gebläsehalle erneut zum Laufsteg.

Auch bei „Mode mit Steel“ dabei sind diesmal angehende bekleidungstechnische Assistentinnen und Assistenten des Hugo-Kükelhaus-Berufskollegs aus Essen. Bei ihrer lässigen und frechen Mode ist von All-Black-Outfits mit Cargohose bis hin zu rosa Mänteln mit Feenflügel-ähnlichen Details alles dabei. Ein schwarzes Dessous mit Spitzenstrümpfen und langem Mantel darüber sowie ein rosafarbener Minirock und Neon-Stiefel etwa bringen die Zuschauenden zum Staunen. Und als ein Schild mit der Aufschrift „Trashion“ gefolgt von einem Zweiteiler aus Ikea-Tüten auf dem Laufsteg erscheint, herrscht tosender Applaus. So haben die Schülerinnen und Schüler aus alten Stoffen und Materialien neue Mode geschaffen.

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Designerin Pia Harting schließlich zeigt vor allem schwarzfarbene Kleidung und Sonnenbrillen. Besonders ins Auge fällt ein Design aus leicht durchsichtigem schwarzem Stoff, der quer über Brust und Schambereich verläuft und tief blicken lässt. Das Model verkörpert das Design jedoch mit dem Selbstbewusstsein, mit dem es getragen werden muss.

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Schlussendlich folgt Diplom-Modedesignerin Michaela Reinhardt, die unter dem Label „Beron“ moderne Schnitte, hochwertige Materialien und perfektionistische Handarbeit verkauft. Cool und elegant, minimalistisch raffiniert, extravagant und tragbar – das ist der Stil des Labels aus Bochum. Jacken, Röcke, Anzüge und Mäntel in Schwarz werden von Models mit auffälligen Frisuren präsentiert. Ob rote, grüne, lila Haare oder Irokesen-Schnitt ist dabei ganz egal.