Hattingen. Die Ruhrpromenade in Winz-Baak soll realisiert, das Ufer der Ruhr in Hattingen neu gestaltet werden. Pläne für den Gethmannschen Garten stehen.
Die Internationale Gartenausstellung in der Metropole Ruhr hat durch gestiegene Kosten finanzielle Probleme. Auch Hattingen soll mit zwei Projekten fit für die IGA 2027 gemacht werden – und geht dafür zum Teil in teure Vorleistungen. Im Fokus: der Gethmannsche Garten und die Ruhrpromenade mit Steg über die Ruhr in Winz-Baak. Sind diese Pläne jetzt gefährdet?
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Baudezernent Jens Hendrix sagt, es werde weiter daran gearbeitet. „Bisher wurden wir weder von der IGA noch vom Land kontaktiert, dass es keine Fördermittel mehr gibt“, betont er. Der erste Teil des Projekts Gethmannscher Garten ist bereits verwirklicht – zwischen Friedrichsberg und Wilhelmshöhe wurde der Garten erneuert. Zum Beispiel wurden eine Obstbaumallee und Wildblumenwiese angelegt, ebenso wurde der Schneckenberg wiederhergestellt, Trockenmauern geschaffen und mehr.
Ruhrpromenade – die Idee
Die Idee der Ruhrpromenade ist es, die Aufenthaltsqualität und Wegeführung an der Ruhr in Winz-Baak zu verbessern und das Gebiet für Flora und Fauna ökologisch aufzuwerten. Betroffen ist der Bereich vom Campingplatz Stolle bis unterhalb der Straße Ruhrblick.
In einer Bürgerbeteiligung – online und bei einer Veranstaltung – hatten sich viele Hattinger zudem eine bessere Verbindung zur Innenstadt gewünscht. Die soll über einen Steg realisiert werden, der sich über die Ruhr spannt. Dazu sind ein breiterer Bachlauf, Sitzgelegenheiten, neue Pflanzungen und ein breiterer Radweg angedacht. Außerdem Treppen ans Ufer als Anlegezone für Wassersportler und Verweilorte am Wasser.
Saniert werden soll auch der „Kleine Garten“ mit dem Rhododendronplatz. Aktuell geht es um die Eingänge zum Park und den Spielplatz. Die Planung dafür wird Ende August vorgestellt. Sie sieht unter anderem Calisthenics-Geräte, also stationäre Fitnessgeräte, vor, ebenso wie Hüpfplatten, ein langes geschwungenes Balancierholz, eine Doppelschaukel, einen großen Kletterturm mit Rutsche, Wipptiere, Picknicktische, Sitzgelegenheiten und viel neues Grün.
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Geschätzte Kosten: 660.000 Euro – für die eine Förderung von 70 Prozent erwartet wird. Das weitaus größere IGA-Projekt ist die Ruhrpromenade mit Steg über den Fluss. Etwa 11 Millionen Euro kalkuliert die Stadt dafür ein.
Beide Hattinger Projekte gehören zum IGA-Bereich „Unsere Gärten“. Für die gibt es nicht von der IGA selbst Fördermittel, erklärt Sprecher Rüdiger Schumann. Vielmehr sei die IGA Vermittler und berät die Städte zu Fördermöglichkeiten auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene. Und dort gebe es immer wieder neue Fördertöpfe, die für verschiedene Projekte passend sind. Dafür hielten die IGA-Verantwortlichen auch den direkten Kontakt mit Ministerien, um den Städten Tipps für anstehende Förderprogramme zu geben.
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Den ersten Schritt ist das Hattinger Vorhaben, in Winz-Baak eine Ruhrpromenade zu bauen, bereits gegangen. Im Qualifizierungsprozess für Projekte, den IGA und Land gemeinsam aufgelegt haben, hat Hattingen Zustimmung für seine Pläne erhalten – sie seien IGA-kompatibel und würden damit auch bei Förderungen priorisiert bedacht.
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„Früher oder später kommt die Förderung“, ist Jens Hendrix sicher. Wichtig wäre es für Hattingen, denn wo für den Gethmannschen Garten schon der Entwurf steht, wird die Entwurfsplanung für das Mega-Projekt Ruhrpromenade jetzt erst ausgeschrieben. Allein für die Fertigstellung der Planung rechnet Hendrix mit einem Jahr, erst danach könne der Förderantrag gestellt werden. Zuvor geht die Stadt aber in Vorleistung: Sie finanziert den großen Planungsauftrag vor und rechnet dafür mit einer sechsstelligen Summe. Die allerdings soll nachträglich über eine Förderung wieder hereingeholt werden – wenn die denn kommt. Aktuell scheint aber nichts dagegen zu sprechen, dass es gelingt.