Hattingen. Der gerade erst zwölf Jahre alte Pavillon am Gymnasium Waldstraße in Hattingen ist nicht erweiterbar. Vor dem Neubau steht ein Wettbewerb.

Der Erweiterungsbau an der Gesamtschule steht. Das Gymnasium Waldstraße kann davon nur träumen. Bis die Schule die dringend benötigten neuen Räume bekommt, wird es noch länger dauern. Die Erweiterung will die Stadt anders angehen als zuletzt in Welper.

Für das gerade gestartete Schuljahr hatte Anette Christiane, Schulleiterin des Gymnasiums Waldstraße erstmals in ihrer Schullaufbahn Schüler ablehnen müssen. Der Grund: die akute Platznot an Hattingens ältestem Gymnasium. Und die wird noch Jahre anhalten.

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Es soll anders geplant werden als an der Gesamtschule, betont Alexandra Wagner, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft. Während in Welper der Neubau steht und nun der Altbau in den Fokus rückt, soll an der Waldstraße alles aus einem Guss sein. Insgesamt soll das Konzept nachhaltig sein. „Deshalb setzen wir uns mit dem gesamten Bestand auseinander“, erklärt Wagner.

Neue Anforderungen an Schulen

Einen durchgängigen Sanierungsstau gibt es an allen städtischen Gebäuden. An den Schulen fällt er besonders auf. „An allen Schulen gibt es Probleme“, weiß Alexandra Wagner, die Chefin der Gebäudewirtschaft. Neue energetische Standards sorgen ebenso für Sanierungsbedarf wie höhere Anforderungen an die Akustik der alten Räume. Aber im Wesentlichen braucht es mehr Platz.

Schon vor drei Jahren hatte der Rat beschlossen, Mittel für die Planung einen Neubaus an der Waldstraße bereitzustellen. 300.000 Euro warten seitdem auf Abruf. Die Schulleitung macht seit 2018 nachdrücklich darauf aufmerksam, dass für eine Rückkehr zu G9 die Räume nicht ausreichen.

Die Gebäude an der Waldstraße seien ein relativ unübersichtliches Ensemble. Deshalb sei es so schwierig, einen geeigneten Platz für eine Erweiterung zu finden. Fest steht, dass der verbliebene kleine Pavillon wohl abgerissen wird.

Waldsträßler demonstrieren

Erst vor zwölf Jahren waren die Bauten mit Mensa und vier zusätzlichen Klassenräumen gebaut worden. Jahrelang hatte die Schule darauf gewartet. Mehr als 100 Jugendliche, Eltern und Lehrer hatten im Vorfeld ihrem Ärger bei einer Ausschusssitzung im Rathaus Luft gemacht – und Druck für eine Erweiterung der ursprünglichen Pläne gemacht. Das Ergebnis: Zwei Klassenräume mehr als erst vorgesehen.

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Lange währte die Freude nicht. Nur sieben Jahre nach der Einweihung dieses Neubaus, warnte die Schule erneut vor Raumengpässen. Seitdem mahnt und kämpft die Schulleitung um einen Ausbau. Doch für eine erneute Erweiterung lässt sich der jüngste Bau mit der Mensa nicht nutzen – er ist nicht aufstockbar, bedauert Wagner.

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Neben dem Schulhof am Standort des alten kleinen Pavillons böte der Parkplatz eine Möglichkeit für einen Erweiterungsbau. Wo der letztendlich stehen soll, ist aber nicht beschlossen.

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Weil es an der Waldstraße ähnliche Raumanforderungen wie an der Gesamtschule gibt, kann man sich an diesem Neubau orientieren. Obwohl die Zeit drängt, will die Stadt allerdings an ihrem Plan festhalten, einen Architektenwettbewerb zu starten. Der soll laut vorläufigem Zeitplan Ende diesen Jahres/ Anfang nächsten Jahres starten und etwa vier Monate dauern. Für das Architektenbüro RDS Partner, das den Bau an der Gesamtschule entworfen hat, kündigte Seniorchef Peter Damm eine Beteiligung an.

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Der Zeitplan der Stadt sieht vor, dass mit dem Bau im Herbst 2026 begonnen werden könnte – avisierte Fertigstellung: Januar 2029.