Hattingen. Ein Neubau am Gymnasium Waldstraße in Hattingen wird noch Jahre dauern, der Platz nicht für alle Schüler reichen. Übergangslösungen sind nötig.

Die Befürchtungen bewahrheiten sich: Am Gymnasium Waldstraße wird spätestens mit Beginn des Schuljahres 2026/27 nicht mehr für alle Schüler Platz sein. Die Stadt hat jetzt einen Zeitplan für einen Neubau vorgelegt. Der zeigt: Eine Übergangslösung wird wohl für Jahre gebraucht.

Als Nutzungsbeginn für den Neubau wird der 8. Januar 2029 angegeben. Sollte dieses überraschenderweise sehr konkrete Datum gehalten werden können, wäre eine Übergangslösung für zweieinhalb Jahre nötig. Wie die aussehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Es wird aber wohl darauf hinauslaufen, dass Schüler der Waldstraße für den Unterricht ins Schulzentrum nach Holthausen fahren müssen.

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„Weil wir kurzfristig keine Alternativen haben“, sagt Stadtsprecherin Jana Golus. Mit den Schulen stünde man im Austausch, mit der Schulaufsicht sind die Ideen aber noch nicht besprochen, der „Prozess noch nicht abgeschlossen“.

Ein Gutachten aus dem vergangenen Jahr hatte bestätigt, dass 37 Räume an der Waldstraße fehlen – vom Klassenraum über Verwaltungsräume, Toiletten und mehr ist alles dabei. Allein zehn Klassenräume fehlen, hatte Schulleiterin Anette Christiani zu Jahresbeginn erklärt. 25 bestehende Räume entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sie sind zu klein.

Zeitplan im Überblick

Im Januar hat auch die Politik die Stadt beauftragt, einen Neubau zeitnah umzusetzen. Wie lange sich ein solcher Prozess hinzieht, offenbart nun der veröffentlichte Zeitplan. Demzufolge würde die Vorbereitung eines Architektenwettbewerbs für die zweite Jahreshälfte 2023 angesetzt. Starten könnte der dann voraussichtlich im Dezember.

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In die Planung des Neubaus würde man im Mai nächsten Jahres einsteigen. Für die Baugenehmigung ist im Zeitplan ein Zeitraum von Januar bis September 2025 vorgesehen. Ausgeschrieben werden könnte der Neubau voraussichtlich im Dezember 2025. Bei der Bauausführung rechnet die Stadt mit einem Start ab Oktober 2026 – und dann einer Bauzeit von etwas mehr als zwei Jahren. Gesamtzeit für das Projekt „Neubau an der Waldstraße“ wären damit gute fünfeinhalb Jahre.

Bedarf seit Jahren klar

Dass ein Neubau nötig wird, ist seit Jahren klar. Schon 2018 und auch 2019 hatte die Schulleitung nachdrücklich darauf hingewiesen, dass durch die Rückkehr zu G9 „ein deutlicher Raummangel entstehen wird“. Dennoch wurde ein Gutachten angefordert, das nun im vergangenen Jahr die Einschätzung der Schule bestätigte.

Platzgarantie für Gymnasien

Auch wenn in diesem Jahr bereits Schüler nicht ihre Wunschschule an der Waldstraße besuchen können, erklärt Schuldezernent Matthias Tacke. es gäbe in der Stadt genügend Plätze für Schülerinnen und Schüler. Auch im gymnasialen Bereich könnte jedem ein Platz garantiert werden.

Neben der Waldstraße verzeichnete auch das Gymnasium Holthausen für das kommende Schuljahr eine gleichbleibend hohe Zahl von Anmeldungen. Gleiches gilt für die Gesamtschule in Welper.

Schon für das kommende Schuljahr musste das Gymnasium Waldstraße 15 angemeldete Schüler ablehnen. Die Raumkapazitäten reichen für fünf Züge nicht mehr aus. Auch eine Folge dessen, dass die Stadt als Schulträger „den Schulneubau so lange verzögert hat“, merkte Christiani an.

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Der Rat hatte schon im Jahr 2020 beschlossen, Mittel für die Planung eines Neubaus an der Waldstraße bereitzustellen und die Chemieräume zu erneuern. Die 300.000 Euro für die Planung sind auch weiterhin Teil des Haushalts – der Bauausschuss hatte sie im März freigegeben. Im aktuellen Haushalt findet sich zudem die Anmerkung, dass Gesamtkosten in Höhe von rund 8,8 Millionen Euro in der Planung bis 2025 vorgesehen sind.

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