Hattingen. Dauerbaustellen sind ein Ärgernis, vor allem wenn sie länger und länger dauern – so wie auf der Kohlenstraße in Hattingen. Anwohner sind genervt.
Die Sanierung der Kohlenstraße kommt langsam voran – so langsam, dass dringend notwendige Arbeiten etwa auf der Essener Straße in Niederwenigern und auf der Tippelstraße in der Winzermark weiter aufgeschoben werden müssen. Die Anwohner sind genervt.
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„Das auf dieser Strecke nicht unerhebliche Verkehrsaufkommen von täglich rund 10.000 Fahrzeugen läuft seit Monaten auch über die zum Teil ohne Bürgersteige versehenen Straßen in Niederbonsfeld“, beschreibt Ulrich Born die Situation. „Abgesehen davon, dass diese nicht für eine derartige Belastung ausgelegt sind, stößt der Gegenverkehr bei der geringen Breite der Fahrbahnen ständig auf erhebliche Probleme. Nicht nur die Straßenränder werden zunehmend beschädigt, sondern auch die Randstreifen der privaten Grundstücke.“
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Ausweichmanöver würden täglich immer wieder zu gefährlichen Situationen führen, so der ehemalige Vorsitzende des Kultur- und Bürgervereins.
Aktuell wird auf der Kohlenstraße zwischen der Tippelstraße und der evangelischen Kirche in Nierenhof gearbeitet. Auch hier wurde unter der Fahrbahndecke durchgängig das alte Kopfsteinpflaster aus dem frühen 20. Jahrhundert gefunden, das die Arbeiten nach Auskunft von Straßen NRW bereits im ersten Bauabschnitt verzögert hat.
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Es sei abzusehen, in welchem Zustand sich die Straßen in Niederbonsfeld nach der Fertigstellung befinden würden. „Eine Situation, die offenbar weder dem Landesbetrieb Straßen NRW noch der Stadtverwaltung bewusst ist“, meint Born.
Keine kurzfristigen Maßnahmen geplant
Die Stadt plant keine kurzfristigen Maßnahmen, sie gibt aber einen Fahrplan, wie es weitergehen soll: „An der Essener Straße werden im Bereich des Doms Pflaster- und Asphaltierungsarbeiten vorgenommen. Die Maßnahme soll im Sommer beginnen. Wenn die Maßnahme abgearbeitet ist, folgt die Tippelstraße“, berichtet Stadtsprecherin Jessica Krystek.
Wichtige Verbindung zwischen drei Städten
Die Landesstraße 439, die in Niederbonsfeld und Nierenhof Kohlenstraße sowie in Kupferdreh Nierenhofer Straße heißt, ist eine wichtige Verbindung zwischen Hattingen, Essen und Velbert. Sie wird täglich von rund 10.000 Fahrzeugen genutzt, so Straßen NRW. Etwa 2,5 Prozent gelten als Schwerlastverkehr (Busse und Lkw).
Der Landesbetrieb Straßen NRW investiert etwa drei Millionen Euro aus Landesmitteln in die Erneuerung der Fahrbahn der insgesamt etwa vier Kilometer langen Abschnitte der Nierenhofer Straße und der Kohlenstraße – so zumindest die Ursprungsplanung beim Baustart im Herbst 2021.
Der Landesbetrieb hat angekündigt, dass die Fertigstellung der aktuellen Bauabschnitte „voraussichtlich bis in den Mai“ dauern werden. Vor Ort sieht es indes noch nicht danach aus, dass dies in diesem Monat auch gelingt.
So ist der weitere Fahrplan von Straßen NRW
Im Anschluss will Straßen NRW die Fahrbahn der Landesstraße in Nierenhof bis zur Bonsfelder Straße (Bereich Möbel Markmann) sowie im Essener Stadtgebiet zwischen Eisenhammerweg und Kupferdreher Straße sanieren. „Der vorerst letzte Bauabschnitt betrifft das Essener Stadtgebiet“, so Sprecherin Nadia Leihs. Auf einer Strecke von etwa einem Kilometer Länge werden Fahrbahn und Gehweg erneuert. „Hierfür ist eine Vollsperrung von etwa drei Monaten notwendig.“
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Ortsbürgermeister Theo Haske sieht diesen letzten Abschnitt entspannt: „Das ist dann nicht mehr auf unserem Stadtgebiet, da wird sich die Lage dann verbessern“, sagt er im WAZ-Gespräch.
Betroffen sind weiterhin die Pendler
Betroffen sind dann aber immer noch die Pendler, die aus dem Hügelland, aus Sprockhövel und Wuppertal durchs Wodantal nach Essen fahren. Sie müssen nach wie vor mit großen Umwegen klarkommen. Die Fertigstellung der kompletten Kohlenstraße ist noch für 2023 geplant – ursprünglich war im Zeitplan September 2022 vorgesehen.
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Ulrich Born bleibt indes skeptisch, was den Zeitplan betrifft: „Ob noch in diesem Jahr mit der Freigabe des Verkehrs auf dem zweiten Bauabschnitt Kohlenstraße zu rechnen ist, dürfte nach den bisherigen Erfahrungen mehr als fraglich sein.“