Hattingen. Durchfahrts- oder Fahrradstraße? Tempo 30, 50 oder 70? Für den Balkhauser Weg zwischen Velbert-Nierenhof und Hattingen gibt’s jetzt eine Lösung.
Der Straßenverkehr ist aktuell vieldiskutiert in der Stadt: Dauerbaustellen wie an der Kohlenstraße und im Felderbachtal verlängern sich immer weiter, Fahrradstraßen werden eingerichtet wie im Heggerfeld – oder werden gefordert: zum Beispiel für den Balkhauser Weg in Nierenhof und Niederbonsfeld.
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Wer mit dem Fahrrad von Nierenhof nach Hattingen fahren möchte (oder umgekehrt), hat nicht so viele Optionen: Entweder geht es entlang der Nierenhofer Straße – die allerdings bei Auto- und Motorradfahrern sehr beliebt ist. Eine weitere Alternative ist die Kohlenstraße, um über Nebenstraßen den Berg nach Hattingen (oder zurück) zu überqueren. Nur ist zum einen die Kohlenstraße – auch nach der Sanierung – sehr eng, zum anderen sind die Nebenstraßen recht steil.
Radfahrer-Gruppe regt Fahrradstraße an
Bleibt der Balkhauser Weg: Den nutzt auch eine Gruppe älterer Radfahrer regelmäßig, da hier der offiziell beschilderte Radweg nach Hattingen entlang läuft. „Jedoch wird diese schmale Straße von sehr vielen Fahrzeugen befahren, die vielfach die vorgeschriebenen Abstände gegenüber Radfahrern nicht einhalten“, heißt es in einem Schreiben, das diese Gruppe an die Stadtverwaltung Velbert gerichtet hat.
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Daher regt die Gruppe an, den Balkhauser Weg zur Fahrradstraße zu erklären. „Wenn durch eine Absprache mit der Stadt Hattingen auch der weitere Balkhauser Weg zur Ruhr eine Fahrradstraße werden könnte, wäre vielen Radfahrern geholfen.“ Natürlich sei dies erst möglich, wenn die Sanierung der Kohlenstraße abgeschlossen sei.
Apropos Kohlenstraße: Die Arbeiten zwischen der Tippelstraße und Möbel Markmann kommen voran, an ein Ende der Baustelle ist aber noch längst nicht zu denken. Ein Fahrt ohne Umleitungen vom Wodantal bis nach Kupferdreh ist voraussichtlich erst Ende des Jahres wieder möglich, so Straßen NRW.
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Zurück zum Balkhauser Weg: Die Anregung für eine Fahrradstraße stößt zwar auf Wohlwollen, es werde aber keine Fahrradstraße geben, so der politische Beschluss. Aber: In Abstimmung mit der Stadt Hattingen soll auf dem außerorts gelegenen Abschnitt der Straße in Zukunft Tempo 50 gelten.
Begründung für die Ablehnung der Fahrradstraße
In der Begründung dazu erläutert die Verwaltung, dass Fahrradstraßen nur von Radfahrenden befahren werden dürfen – andere Fahrzeuge indes nur, wenn es durch ein zusätzliches Schild zugelassen ist. Für diesen Verkehr gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Aber: Der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden.
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Weil der Nierenhofer Teil des Balkhauser Weges ein Wohngebiet erschließt, sind die Anwohnerinnen und Anwohner auf ihre Parkplätze angewiesen, im vorderen Teil sind etwa 16 Schrägparkplätze markiert. Müssten die der Fahrradstraße weichen, wären die Anwohner erheblich eingeschränkt.
„Durch die bestehende Kennzeichnung als Tempo-30-Zone sind die Sicherheit und der Komfort der Radfahrenden bereits ausreichend gewährleistet“, so der Haupt- und Finanzausschuss in Velbert. Allerdings will die Politik den Antragstellern entgegenkommen: Um die Sicherheit auch auf dem außerörtlichen Abschnitt zu gewährleisten, „sollte dort die zulässige Höchstgeschwindigkeit abgesenkt werden“.
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Nach Rücksprache mit der Stadt Hattingen, die die Einrichtung einer Fahrradstraße auf ihrem Gebiet ebenfalls ablehnt, sind sich beide Städte einig, ein Tempolimit auf dem außerörtlichen Abschnitt des Balkhauser Wegs einzurichten.