Hattingen. Das Jahrhundert-Hochwasser hat in Hattingen Spuren hinterlassen: In Elfringhausen ist eine Hauptstraße immer noch gesperrt. Der Frust wächst.
Als „unglaublich und geschäftsschädigend“ bezeichnet Berthold Hoppe die Baustelle im Felderbachtal: Seit dem Jahrhundert-Hochwasser im Juli 2021 ist die L 924 zwischen der Elfringhauser Straße und Nierenhof gesperrt – und eine Ende ist immer noch nicht nah. Der Hattinger kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Denn er ist vom Fach: Berthold Hoppe ist Bauingenieur mit 40-jährige Berufserfahrung.
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Die Wiederherstellung einer Böschung von zirka 150 Metern könne doch nicht zwei Jahre dauern. „Nachdem für die Reparatur der Fertigstellungstermin auf dem Umleitungsschild erst der 30. Juni 2022 stand, wurde das im Herbst ohne Jahresangabe und – etwa im Oktober – in Frühjahr ohne Jahresangabe geändert“, schildert der Anwohner, der durch die Langzeitsperrung gezwungen ist, täglich einen Umweg von insgesamt zehn Kilometern hinzunehmen.
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Er möchte wissen, wann Elfringhausen wieder an Nierenhof angeschlossen wird und nicht nur „die Bürger dieser Stadt diese Straße wieder nutzen können, sondern auch die Gäste der Elfringhauser Schweiz“, betont er.
Zum existenziellen Problem wird diese Dauerbaustelle auch für die Gastronomie. „Erst hatten wir durch die Corona-Maßnahmen herbe Verluste, dann haben uns die Wassermassen heftig zugesetzt und jetzt sind wir durch die Baustelle von der Welt abgeschnitten“, sagen die Besitzer des Restaurants „Zur Blume“ verzweifelt. Denn die Gäste fahren eben nicht den kilometerlangen Umweg, um zu ihrem Restaurant zu kommen. Das Ehepaar gibt sogar auf seiner Homepage eine Beschreibung, wie die Besucher die Baustelle umfahren können.
Verlängerung „bis Ende März 2023“ ist auch schon wieder Geschichte
Tatsächlich hatte der Landesbetrieb Straßen NRW am 21. Dezember 2022 mitgeteilt, dass „die Sperrung der L 924 (Felderbach-/Fellerstraße) zwischen der L 816 (Elfringhauser Straße) und der L 107 (Bonsfelder Straße) voraussichtlich bis Ende März 2023 verlängert werden muss.“ Aber auch dieser Termin ist bereits Geschichte.
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„Gerade habe ich erfahren, dass wir witterungsbedingt eine Pause einlegen müssen“, erklärt Nadia Leihs von Straßen NRW. Vor Monaten sei es zu Verzögerungen gekommen, weil die Betonelemente für eine Stützwand verspätet geliefert wurden. Erst nach Fertigstellung dieser Wand könne die Fahrbahn asphaltiert und im Anschluss für den Verkehr freigegeben werden. Für den Einbau der Asphaltschichten brauche man aber Mindesttemperaturen, hieß es im Dezember.
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Die L 924 sei während des Hochwassers im Sommer 2021 auf einer Strecke von 1,8 Kilometern stark beschädigt worden, weil der parallel verlaufende Felderbach die Straße unterspült hatte. Zwei der beschädigten Abschnitte seien mit Hilfe so genannter Geogitter abgesichert worden. „Dafür mussten die Straße und das darunterliegende Erdreich zunächst entfernt und dann lagenweise wiederhergestellt werden“, heißt es. „An der am stärksten geschädigten Stelle entstand zudem auf einer Länge von 45 Metern eine Bohrpfahlwand, die den Hang gegen ein Abrutschen in den Felderbach absichert.
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Die äußeren beiden Abschnitte der Baustelle seien bereits fertig. An dem Stück in der Mitte werde weiterhin gearbeitet. Immer, wenn es möglich gewesen sei, habe man weitergebaut, sagt Nadia Leiß. Straßen NRW geht zurzeit davon aus, dass die Langzeitbaustelle im Hügelland „vor den Sommerferien fertiggestellt sein wird“.