Hattingen/Sprockhövel. Enkeltrick und Whatsapp-Nachrichten: Die Betrugszahlen in Hattingen und Sprockhövel steigen an. Jetzt sucht sich die Polizei Hilfe bei Senioren.

Schockanrufe, kryptische Kurznachrichten, irreführende E-Mails – ja, vor allem ältere Menschen stehen bei Trickbetrügern im Blickpunkt. Erst im März haben sie bei einer Frau (88) aus Winz-Baak Wertsachen im Bereich eines fünfstelligen Bargeldbetrags erbeutet. „Das Thema Enkeltrick ist furchtbar“, weiß Polizeisprecherin Isabell Kircher. Deshalb sollen jetzt andere Senioren die Polizei bei ihrer Arbeit unterstützen, quasi als Rentercops.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

In dem beschriebenen Fall gab es bei der Geschädigten gegen Mittag einen Anruf, bei dem ihr gesagt wurde, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und daher zurzeit bei der Polizei inhaftiert sei. Nur gegen die Zahlung einer Kaution könne ihre Tochter aus der Haft entlassen werden. „Um die perfide Geschichte zu unterstützen, wurde eine weinerliche, weibliche Stimme ans Telefon geholt, welche um Hilfe rief“, so die Polizei.

>>> Lesen Sie auch:

Andere Maschen sind vermeintlich neue Handynummern, die per Whatsapp-Nachricht verschickt werden, oder angebliche Umstellungen bei der Hausbank (im TAN-Verfahren), für die Betroffenen einen Link öffnen sollen. Der führt dann zumeist ins Verderben.

>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel

Ausbildung und Kontakt

Die Seniorenlotsinnen und -lotsen werden in einem zwei­tägigen Seminar ausgebildet. Nach dieser Schulung wird den Teilnehmenden ein Zertifikat und eine Schulungsmappe überreicht­.

Wer mitmachen will oder weitere Infos wünscht, wendet sich an Kriminalhauptkommissarin Kirsten Gehrisch (02336 9166-2952; E-Mail: ) oder Kriminalhauptkommissarin Bettina Frauenstein (02336 9166-2951; E-Mail: ).

Das ist gefährlich! Denn es stecken in der Regel Betrüger dahinter, denen es ausschließlich um Bargeld, Schmuck oder wertvolle Daten geht. „Die Delikte erstrecken sich häufig im häuslichen Umfeld. Seniorinnen und Senioren verfügen über stark ausgebildetes Sozialverhalten, welches sich durch Höflichkeit, Anstand, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme auszeichnet“, so die Polizei. Die Täter verfügten über eine gute rhetorische Ausbildung und verstehen es, die Betroffenen gezielt unter Stress zu setzen und sich deren Sozialverhalten zunutze zu machen.

Über die Gefahren und das Vorgehen der Täter aufklären

Die Kreispolizei will jetzt andere ältere Menschen ausbilden, die bei der Präventionsarbeit helfen sollen. Sprich: Bei Bekannten und Verwandten, in der Nachbarschaft, in den Vereinen und Verbänden wie auch einfach auf der Straße sollen sie über die Gefahren und das Vorgehen der Täter aufklären.

>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns

Und so funktioniert’s: Seniorinnen und Senioren, die 65 Jahre alt sind, können mitmachen. Sie werden über die Maschen, die genaue Vorgehensweise der Täter aufgeklärt. Das Landeskriminalamt (LKA) hat hierfür spezielle Botschaften zum Enkeltrick und falschen Amtsträgern vorbereitet. Die so genannten Seniorenlotsen sollen schließlich Kompetenzen zur Selbsthilfe vermitteln.

Neues Serie- Plätze in Hattingen mit Platz am Treidelbrunnen

file7qvfcgez1g19dtskjgq
file7qvfccb0j5hz6qu6i1h
file7qvfcei10ug1crrs3k0f
file7qvfcgmoai01hu5a0g5l
file7qvfcfk3f1kmq9ewjgq
file7qvfcfye31h12qbe39tv
file7qvfcexe037qb50o9tv
file7qvfcd7c85xaoagdi1h
file7qvfcbvjqawm8d8592y
file7qvfcba4qyr5jd1bkcs
1/10

„Menschen des vierten Lebensabschnitts halten sich vorwiegend in ihren eigenen Räumlichkeiten auf und sind seltener im Internet präsent, so dass es schwierig ist, diese zu erreichen“, erklärt die Polizei.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Sprockhövel verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Die Arbeit der Seniorenlotsen erstreckt sich über die Teilnahme an Messen oder Präventionsständen hin zu selbstständig gehaltenen Vorträgen und auch Besuchen in Seniorenheimen oder bei älteren Menschen in ihrem häuslichen Umfeld. Es handelt sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit.