Hattingen. Schlagloch und Hundekot: Worüber beschweren sich die Bürgerinnen und Bürger in Hattingen? Die Antworten sind auch mal zum Schmunzeln.

Das ärgert die Hattingerinnen und Hattinger: die montäglichen Protest-„Spaziergänger“, aufheulende Martinshörner mitten in der Nacht sowie Wildwuchs an den Straßen.

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Dies ist kurz zusammengefasst das Ergebnis einer kleinen Umfrage der WAZ-Redaktion bei Feuerwehr Hattingen, Kreispolizei und Stadtverwaltung. Doch es gibt auch noch mehr Kritikpunkte.

Das sagt die Kreispolizei

Polizeisprecherin Isabell Kircher etwa teilt mit, dass sich Bürgerinnen und Bürger immer mal wieder beschweren, wenn sie in Zusammenhang mit Verkehrsdelikten ins Blickfeld der Behörde geraten sind. Bei den „Spaziergängen“ am Montagabend in der Innenstadt geht es bei den Klagen, die die Polizei erreichen, um „Lautstärke, Demonstrationsort und Genehmigung“, berichtet Kircher.

Angemeldet werden diese Demos als „rhythmisch-musikalischer Protestzug für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“. Die Bewegung kommt aus der Querdenker-Szene, seit anderthalb Jahren ziehen die Teilnehmenden lautstark durch Hattingen.

Das sagt die Stadtverwaltung

Bei der Stadt gibt es eine offizielle Beschwerdestelle. „Über den Mängelmelder können uns die Bürgerinnen und Bürger mitteilen, was sie bedrückt“, so Stadtsprecherin Susanne Wegemann.

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Die häufigsten Beschwerden gibt es beispielsweise zu Falschparkern, Schlaglöchern und Missständen, die die Natur in der Stadt betreffen. Zum Beispiel illegale Müllkippen, Hundekot und Wildwuchs. Weitere Ärgernisse: kaputte Straßenbeleuchtung und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV).

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Hierbei kommt es vor allem bei der S-Bahn in Hattingen zu massiven Kritikpunkten – denn die S 3 fährt aktuell nur einmal in der Stunde in Richtung Essen und Oberhausen. Gründe hierfür sind Züge, die sich in Reparatur befinden, und auch kurzfristige Personalausfälle beim Bahnbetreiber DB Regio.

„Die Beschwerde-Schwerpunkte sind auch immer jahreszeitlich bedingt“, weiß Susanne Wegemann. „Anfragen werden zielgerichtet an die zuständigen Fachbereiche weitergeleitet und bearbeitet.“

Das sagt die Feuerwehr

Feuerwehrchef Tomas Stanke sagt, dass es Rückmeldungen gebe, „warum mitten in der Nacht Blaulicht und Horn eingeschaltet sind, obwohl kaum jemand auf der Straße ist“. Er erklärt, dass es gesetzliche Vorschriften gebe, dass sich die Feuerwehr immer bemerkbar machen muss. „Das ist auch ein Selbstschutz, damit es keine Unfälle gibt.“

Vor Ort fragen immer wieder Betroffene, warum es so lange gedauert hätte, bis die Einsatzkräfte gekommen sind. „Ja, wenn man auf Hilfe wartet, dauert es immer eine gefühlte Ewigkeit“, weiß Stanke. „Aber wenn man auf die reale Zeit guckt, schaffen wir es doch immer sehr schnell.“

Eine Rückmeldung zum Schmunzeln

Eine (nicht aktuelle) Beschwerde regt heute womöglich zum Schmunzeln an: Denn es gab nach einem Brandeinsatz tatsächlich die Klage, dass die Feuerwehr alles nass hinterlassen habe.

„Ich muss aber auch betonen, dass ich in letzter Zeit immer häufiger Briefe auf den Tisch bekomme, in denen die Menschen sich für die Arbeit der Feuerwehr bedanken“, berichtet Stanke. „Das freut uns natürlich sehr. Ich sehe da schon eine Art gesellschaftlichen Wandel.“

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Als ein besonderes Beispiel führt er den Rettungssanitäter Oliver Rusin (50). Seine Hilfe und sein toller Umgang mit der kleinen Romy (4) nach einem Spielplatz-Unfall in Bredenscheid wurde in den sozialen Netzwerken mehr als 30.000 Mal geteilt. „Das ist schön.“