Hattingen. Die Sportvereine in Hattingen und die Stadt wollen Angebote erweitern. Es geht um Schwimmunterricht für Kinder, Gesundheitssport und vieles mehr.
Hattingens Pakt für den Sport steht. Das Ziel: „Dass sich alle Einwohner und Einwohnerinnen auf angemessene Art und Weise sportlich betätigen oder in Bewegung kommen können“. Dafür arbeiten der Stadtsportverband mit seinen gut 75 Vereinen und die Stadtverwaltung eng zusammen – und haben sich Aufgaben gestellt, die allen Hattingern zugute kommen sollen.
Im Gegensatz zum ersten Pakt für den Sport aus dem Jahr 2008, der wenig Konkretes bot, sind dieses Mal klare Ziele und Zuständigkeiten formuliert. Und die erfordern viel Engagement – auch der Ehrenamtlichen in den Vereinen. Für sieben Bereiche haben die Ersteller des Pakts für den Sport Ziele festgelegt. Hier einige Beispiele:
Sport im Kindes- und Jugendalter
Im Kinder- und Jugendsport wird auf Kooperationen der Vereine mit Kitas und Schulen gesetzt. An mindestens zwei Schulen pro Jahr soll das Sportkarussell stattfinden. Mindestens fünf Kita-Mitarbeiter sollen zur Anerkennung eines Bewegungskindergartens ausgebildet werden.
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Schwimm-Assistenten sollen die Grundschullehrer unterstützen. Zudem sollen Wassergewöhnungskonzepte entwickelt oder verbessert werden. Politik und Verwaltung sind gefragt, Wasserzeiten zur Verfügung zu stellen.
Dritter Schwerpunkt ist die Prävention vor sexualisierter Gewalt. Dabei geht es um Sensibilisierung und Qualifizierung in Vereinen, Kitas, Schulen und Einrichtung.
Sport für Ältere
Geplant ist unter anderem ein Aktionstag „Bewegt älter werden in Hattingen“. Außerdem sollen Übungsleiter speziell für die Arbeit mit Älteren ausgebildet werden und Vereine ihre Angebote ausbauen. Zudem soll es spezielle Angebote für Ältere in Alteneinrichtungen oder bei Quartiersprojekten wie „Sport im Park“ geben.
Bewegt gesund bleiben
Baumaßnahmen und bereitgestellte Gelder
Konkrete Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen an Hattinger Sportstätten sind nicht Teil des Pakts für den Sport. Der Grund liegt in der Finanzierung selbiger. Weil dafür Gelder im Haushalt bereitgestellt werden müssen, sind politische Beschlüsse für jede Baumaßnahme nötig. Grundsätzlich hat der Stadtrat mit seiner Zustimmung für den Pakt für den Sport aber seine Unterstützung für dessen Ziele signalisiert.
Bereits in diesem Jahr sind 11.200 Euro im städtischen Etat bereitgestellt worden. Davon sollen unter anderem die Schwimm-Assistenten und die Ausbildung der Kita-Mitarbeiter für Bewegungskindergärten finanziert werden. Außerdem verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen.
Der Pakt sieht offene Sportangebote nahe der Wohnquartiere vor und eine Erweiterung der Angebote im Bereich Prävention und Rehabilitation auch für nicht organisierte Nutzer. Auch im Gesundheitssportbereich sollen regelmäßig Übungsleiter qualifiziert werden.
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Wettkampf und Leistungssport
Die Trainings- und Wettkampfbedingungen sollen verbessert werden – vor allem eine Aufgabe für Politik und Verwaltung. Unter anderem haben sich die Unterzeichner das Ziel gesetzt, alle Sportstätten mit einem Mindeststandard von Grundtrainingsgeräten für den Schul- und Vereinssport auszustatten.
Möglichst ganzjährig soll Wettkampf- und Leistungssportlern die individuelle Nutzung der Sportstätten ermöglicht werden. Die Leistungen der Sportler sollen jährlich bei einer Sportlerehrung gewürdigt werden. Die Ehrungsrichtlinien und Richtlinien für die Sportförderung sollen überarbeitet werden.
Zusammenarbeit der Akteure
Die Sportvereine, Verwaltung und Politik wollen sich intensiver austauschen. Zudem ist eine Bestandsaufnahme der Barrierefreiheit der Sportstätten und ein Konzept zur Verbesserung selbiger geplant.
Sportinfrastruktur
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Auch über die Barrierefreiheit hinaus, werden die Sportanlagen genau unter die Lupe genommen. Zudem soll festgehalten werden, welche Flächen Sportlern außerhalb des Vereinssports zur Verfügung stehen. Geplant ist ein Konzept zur Sanierung und Modernisierung der Sportanlagen. Es soll außerdem definiert werden, welche Stätten wie durch die Vereine in Eigenverantwortung genutzt werden können.
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Ehrenamt im Sport
Um die ehrenamtliche Arbeit zu würdigen, sollen verdiente Ehrenamtliche jedes Jahr geehrt und ein Förderpreis für junge Ehrenamtliche geschaffen werden. Für Aus- und Fortbildungen soll intensiv geworben werden.
Die Ziele bezeichnen alle Beteiligten als ambitioniert. Im September, vor den Haushaltsberatungen, wird evaluiert, was erreicht wurde und was möglicherweise doch nicht zielführend ist. Der Pakt mit seinen Zielen soll fortgeschrieben werden.