Hattingen. Schon gleich am ersten Tag lockte der Nostalgische Weihnachtsmarkt in Hattingen viele Besucher. So ist es um Preise beim Budenzauber bestellt.
Morgens gab es noch einen Regenschauer nach dem anderen, als aber die Stände des Nostalgischen Weihnachtsmarktes öffneten, trat die Sonne hervor. Das Wetter dürfte seinen Anteil gehabt haben, dass sich schon gleich am ersten Tag eine erkleckliche Zahl an Gästen beim Budenzauber einfand.
Gastronom aus Hattingen übernimmt Stand für Feuerzangenbowle
Zu ihnen gehören Sabine Schürmann und Thomas Bock, beide 57 und beide aus Wuppertal. Der Weihnachtsmarkt ist schon seit Jahren für sie ein Muss. „Der ist halt urgemütlich.“ Am Ende ihres Rundgangs gönnen sie sich eine Feuerzangenbowle. Nachdem es über einige Zeit unsicher schien, ob dieser Stand überhaupt fortbesteht, hat ihn nun der Gastronom Ralf Heinziger übernommen. Vier Euro nimmt er pro Tasse. „Eigentlich müssten es 50 Cent mehr sein“, sagt der 57-Jährige. Aber bei seiner Premiere möchte er nicht noch mehr nehmen, „wobei gerade der brennbare Rum extrem im Preis gestiegen ist“.
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Hier im Krämersdorf und auf dem Französischen Markt treffen Besucher unter den Händlern auf alte Bekannte wie John-Loup Gelard, der mit Nougat und Gebäck aufwartet. Wegen der Corona-Einschränkungen blieb der Umsatz im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen zurück, gibt der 62-Jährige zu verstehen. Er ist aber guter Dinge, dass die jetzige Auflage des Marktes die Kasse wieder stärker klingeln lässt. Mit der Hoffnung steht er nicht allein. „Das wird dieses Mal bestimmt besser“, sagt Agnes Badöy, die Naturseife verkauft.
Händler hoffen auf besseren Umsatz als im Vorjahr
Der Optimismus hat für Ulrike Kipf, die mit Lauschaer Glasbläserkunst handelt, auch gute Gründe. Einige Kunden hätten schon gleich nach dem Start bei ihr vorbeigeschaut, erklärt sie. Wenige Meter von ihr auf dem Kirchplatz entfernt dreht sich munter das Kinderkarussell, Weihnachtspop und klassische Songs sorgen schon ein wenig für heimelige Atmosphäre. Die „Ökobude“ lockt derweil auch eine ganze Reihe von Leuten an. Honig mit Früchten vom Affenbrotbaum, Kunst aus Afrika oder wärmende Pullover hat der Verein Kindergarten Linden Schul- und Dorfentwicklung in Gambia im Programm, der während der ersten beiden Tage die Bude bespielt.
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Aus Afrika stammt im Übrigen auch eine Reihe von Künstlern, die mit ihren Arbeiten für echte Hingucker beim Kunsthandwerkermarkt sorgen. Tierfiguren aus Stahl, darunter eine sechs Meter hohe Giraffe, sind ein echter Publikumsmagnet. Vor allem Kinder wuseln hier gern zwischen stählernen Elefanten oder Dromedaren herum. Ganz beeindruckt von den Skulpturen ist auch ein Pärchen, das sich aus Köln beziehungsweise Düsseldorf nach Hattingen aufgemacht hat. „Wir haben viel Gutes von dem Markt gehört und sind bislang auch noch nicht enttäuscht worden.“
An einigen Ständen ist es etwas teurer als früher
Es sind zwar dieses Mal etwas weniger Stände als in Zeiten vor Corona, aber „wir sind absolut zufrieden“, erzählen Bernd Luthe (62), sein Bruder Peter (67) und Winfried Lettau (72). Sie haben am Glühweinstand eine Pause eingelegt und schwingen sich gleich wieder aufs Rad. Drei Weihnachtsmärkte haben sich die Essener für einen Tag vorgenommen. Bochum, Hattingen und Steele zählen zu ihrem Hattrick.
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3,50 Euro kostet der Glühwein hier auf dem Platz vor dem alten Rathaus und anderswo. Bei den weiteren Preisen des Budenzaubers zeigt sich ein sehr unterschiedliches Bild. Am Stand von Süßwaren Smikalla heißt es, dass sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert hat, auch in Violas Grillhütte kostet die Bratwurst noch 3,50 Euro. Nach etlichen Jahren sei ihr keine Wahl geblieben als zwischen 50 Cent und einem Euro teurer zu werden, erzählt Nicole Wimmert am Stand Champignons und Blumenkohl. Am Reibekuchenstand direkt neben ihr habe man allerdings den Preis halten können, sagt ihr Mann. Da der Zuckerpreis stark gestiegen sei, so Simone Wagner, kosten ihre Kräuterbonbons im Durchschnitt 50 Cent mehr.