Hattingen. Bürger beschweren sich über die Rattenplage in Hattingens Fußgängerzone. Nun will die Stadt durchgreifen und setzt eine Frist. Was geplant ist.

Die Stadt will bei der Rattenplage in Hattingens Fußgängerzone durchgreifen. Noch hat der Eigentümer bis Anfang November Zeit, den dort herumliegenden Müll zu beseitigen, der die Nager anzieht. Lässt er das Datum verstreichen, soll eine Firma den Abfall auf Kosten des Besitzers entfernen.

Ratten haben bereits die Gebäudedämmung angefressen

Die Verwaltung setze jetzt eine letzte Frist, sagt Kerstin Bark, zuständig für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. An bisherige Termine soll sich der Eigentümer nicht gehalten haben. Angeblich lebt er in den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber es gebe auch eine Hattinger Adresse, heißt es. Die Stadt hatte auch versucht, über einen Verwalter weiterzukommen, der sich angeblich um das Gebäude kümmern soll. Eine Kontaktaufnahme sei aber bislang nicht zustande gekommen.

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Der Außendienst der Stadt hat offensichtlich schon mehrere Rattennester ausfindig gemacht. Löcher in der Dämmung des Gebäudes gehen wahrscheinlich auch auf die Nager zurück. Mittlerweile liege eine Gefährdung der Öffentlichkeit vor, betont Bark. Deshalb lasse die Stadt auch nicht mehr locker.

Bedauern über die Zustände im „Hinterhof“

Die Handelsfirma NKD bedauert die Zustände im „Hinterhof“ der Hattinger Filiale und hat auch schon selbst Kontakt zu dem Eigentümer aufgenommen.

In dem Gebäude „An der Windmühle“ soll früher einmal ein Schuhgeschäft zuhause gewesen sein.

Vor wenigen Wochen hatte sich Frank Neuhaus aus der Nachbarschaft über die Ratten beschwert, sie würden mittlerweile schon in benachbarten Vorgärten auftauchen. Laut der Handelsfirma NKD, die ein Ladenlokal in dem Gebäudekomplex angemietet hat, war im vergangenen Jahr auch schon mal ein Kammerjäger vor Ort. Doch offensichtlich sind wieder Ratten zurückgekehrt, angelockt von dem Unrat, den Passanten achtlos in den Treppenabgang hinter dem Haus werfen, das an Schreys Gasse grenzt.

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Die Kosten für das Wegschaffen des Mülls liegen wahrscheinlich bei rund 2500 Euro, erklärt Kerstin Bark. Die Stadt werde die Ausgaben zunächst einmal übernehmen, sie aber von dem Eigentümer zurückfordern. Ob der dann allerdings auch wirklich zahlt, bleibt abzuwarten. Möglicherweise falle die Rechnung auch höher aus, sagt die Mitarbeiterin, das hänge nun mal von dem Arbeitsaufwand ab, den das Unternehmen leisten müsse, damit der Müll beiseite geschafft wird.

Kritik an den Zuständen auf dem Privatgelände bleibt bestehen

Das Grundstück an der Straße „An der Windmühle“ habe sich zu einem Schandflecken gewandelt, beschweren sich Anlieger.
Das Grundstück an der Straße „An der Windmühle“ habe sich zu einem Schandflecken gewandelt, beschweren sich Anlieger. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

An einem weiteren Ort, der wegen einer Rattenplage jüngst für Aufsehen sorgte, habe der Besitzer für die Schädlingsbekämpfung gesorgt. Auf einem Grundstück „An der Windmühle“, nahe der Fußgängerzone, hatten Anwohner wiederholt Ratten beobachtet. Doch ganz zufrieden sind einige Anlieger wohl noch nicht. Denn es liegen noch immer mehrere Kadaver von Ratten herum, die die ausgelegten Köder gefressen haben. Da es sich um ein Privatgelände handele, seien der Stadt allerdings die Hände gebunden, sagt Bark, so ärgerlich der Anblick auch sei.

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Unmut ruft auch weiterhin der Zustand des Gebäudes hervor, aus dessen Fenster inzwischen schon meterhohe Bäume wachsen. Dadurch werde das gesamte Quartier verschandelt, lautet die Kritik. Schließlich sind auch Nachbarn weiter unzufrieden mit dem Müll, der nach wie vor dort herumliege.