Hattingen. Der Investor der ehemaligen O&K-Fläche in Hattingen hat Grundsätze seiner Planungen vorgestellt. Und die Bürger nach ihren Wünschen gefragt.
Geben und Nehmen für die Stadtentwicklung: Beim ersten Bürgerdialog zum Stadtquartier Westliche Innenstadt auf der alten O&K-Fläche an der Nierenhofer Straße hat der Investor Immowerk Grundsätze seiner Entwicklungspläne vorgestellt – die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hattingen aber auch ausgiebig nach ihrer Meinung gefragt.
1000 Wohnungen will Kim Andersson, Geschäftsführer der Immowerk Invest Hattingen, auf dem rund 100.000 Quadratmeter großen Filetstück der Stadtentwicklung realisieren. „2000 Menschen können dann dort wohnen, mitten in einem urbanen Stadtquartier mit Kita und kurzen Wegen, Kultur- und Freizeitmöglichkeiten sowie Nahversorgungsangeboten“, sagt der Investor.
Auch kleinere Gewerbebetriebe kann sich Andersson vorstellen. Den Malermeister, den Installateur, vor allem aber Tourismus, Gesundheitswesen, Dienstleistungen. Schwerindustrie mit Schwerlastverkehr schließt er aus.
Das genau ist der Konflikt mit der Politik in Hattingen. Sie muss erst noch davon überzeugt werden, dass die Fläche als reines Gewerbegebiet nicht mehr zu vermarkten sei, wie Andersson sagt.
Auf Lastenrädern sollen Pakete verteilt werden
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Auch erste Impulse für das Leben im neuen Stadtquartier konnten die mehr als 100 Besucherinnen und Besucher des Bürgerdialoges in der Gebläsehalle mit nach Hause nehmen. Autofreie Straßen stellen sich die Planer vor. Dazu Parkhäuser und Tiefgaragen in erreichbarer Entfernung. Lastenräder, mit denen ankommende Pakete von Sammelstellen vor die Haustüren geliefert werden. Und natürlich eine klimagerechte Bauweise.
„Wohnen, Leben und Arbeiten im Stadtquartier von Morgen“ – so will Immowerk die Zukunft zwischen der Südstadt und dem Gewerbegebiet Beul verzahnen.
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Ein grünes Wohnquartier mit gut bezahlten Arbeitsplätzen, hochwertigen Einfamilienhäusern ebenso wie sozialem Wohnungsbau soll es werden. „Wir tasten uns an den Mix nach und nach heran“, sagt Andersson.
Und was wollen die Bürgerinnen und Bürger? Die Antwort: Vielfalt. Das jedenfalls wurde an den Diskussionstischen deutlich, an denen die Gäste des Abends mit den Planern von Stahm Architekten, die das Projekt entwickeln, Vertretern des Fraunhofer Instituts und Klima-Ingenieuren, Mitgliedern der Bauverwaltung und der IHK über das neue Stadtquartier debattierten.
25 Prozent sozialer Wohnungsbau sind vorgeschrieben
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Viel Grün, kindersichere Straßen, bezahlbarer Wohnraum, alternative Wohnprojekte, gastronomische Angebote und dann doch das Auto lieber vor der Haustür, weil der öffentliche Personennahverkehr eine Katastrophe sei – lang ist die Liste der Wünsche, die Kim Andersson und sein Stab fleißig notierten.
Für die Stadt Hattingen formulierte Baudezernent Jens Hendrix Anforderungen: „Es muss klassische gewerbliche Nutzung geben. Großflächiger Einzelhandel ist auszuschließen. Die Nierenhofer Straße darf nicht stärker belastet werden. 25 Prozent sozialer Wohnungsbau sind vorgeschrieben. Es müssen Flächen entsiegelt werden.“
Genau dazu waren auch kritische Stimmen zu hören. Dass die Bebauung zu dicht werden könnte, wird befürchtet. Dass das Viertel am Ende doch eher grau statt grün daherkomme. Dass aus Kostengründen nicht nachhaltig gebaut werde.
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Kim Andersson will das alles „mitnehmen und in die Planung einfließen lassen“. Notiert ist auch eine Idee, die Bürgermeister Dirk Glaser „sehr charmant“ findet: eine Brücke oder einen Tunnel zur Überwindung der Reschop-Kreuzung.