Hattingen. Erst im April hat Avantgarde-Hotel-Chef Adam Madrzak die Gemüsescheune Elfringhausen in Hattingen eröffnet. Jetzt ist schon wieder Schluss.
Nach nur fünf Monaten schließt Adam Madrzak, Geschäftsführer und Koch im Avantgarde Hotel, die Gemüsescheune wieder. Im April war er mit dem Hofladen und Café in der Elfringhauser Schweiz gestartet.
Hattinger Gastronom führt gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung an
Im Gespräch führte Madrzak gesundheitliche Gründe für die Entscheidung an. „Ich habe die Reißleine gezogen.“ Auf Facebook schreibt der Gastronom, er werde „schweren Herzens das schöne Objekt Gemüsescheune aufgeben müssen“. Er fühle sich „kraftlos und ausgelaugt“. Madrzak bedankt sich bei seinen Gästen, Kunden und dem Personal für das Vertrauen, das sie ihm entgegengebracht hätten. Sehr persönliche Worte findet der Betreiber, indem er schreibt: „Es tut mir leid, Euch enttäuscht zu haben.“ Rund 25 Mitarbeiter verlieren ihren Job, einige haben, so Madrzak auf Anfrage, eine neue Stelle gefunden, andere seien noch auf der Suche.
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Der 43-Jährige hatte die Gemüsescheune nach dem Rückzug von Simone Liethmann übernommen. Sein ursprünglicher Plan bestand darin, sich ein zweites Standbein neben seinem Hotel aufzubauen, das er zusammen mit seiner Frau Katrin führt.
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Im Cafébereich bietet Madrzak die klassische deutsche Küche und vor allem Hausmannskost an. Zum Scheunenbetrieb mit dem Hofladen gehört ein umfassendes Angebot von Obst, Gemüse, Eiern, Honig, Backwaren und Blumen.
Pachtvertrag läuft zu Ende des Monats September aus
Zum letzten Mal öffnet die Gemüsescheune am Sonntag, 4. September, ihre Türen. Doch komplett Schluss wird dann wahrscheinlich noch nicht sein. Der Betreiber plant einen Abverkauf von Waren, die bis dahin übrigbleiben, seien es beispielsweise Deko-Artikel oder Blumen. Die Artikel werde er natürlich zu reduzierten Preisen anbieten. Wie lange der Verkauf dann noch laufe, sei noch offen. Spätestens am 30. September dürfte aber Schluss sein. Dann endet nach Aussage von Madrzak sein Pachtvertrag.
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Bis Freitag vergangener Woche war er auch noch guter Dinge, dass ein Nachfolger in seine Fußstapfen treten könne. Doch dann erreichte ihn wohl recht plötzlich die Absage. Das finde er sehr schade, lasse sich aber nun leider nicht ändern.
Zum Auftakt im Frühjahr sprach der Pächter über recht ehrgeizige und sportliche Pläne. So hatte er im Sinn, mit einem eigenen Bioanbau zu beginnen, eigene Erdbeeren sollte es demnächst geben. Zudem wollten er und seine Frau nicht nur Weihnachtsmärkte ausrichten, sondern auch saisonale Events und überhaupt Feste aller Art. Sogar von einem Shuttle-Service für die Gäste zum Avantgarde-Hotel war seinerzeit die Rede. Doch zu alledem wird es jetzt nicht mehr kommen.
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Hotelbetrieb wird wie bisher weitergeführt
Der Pächter stellt ganz deutlich heraus, dass der Hotelbetrieb wie bisher weitergeführt werde. Die Schließung treffe einzig und allein die Gemüsescheune.
Die Immobilie gehört der Overbeck Agrar- und Umweltservice GmbH, die an dem Standort auch eine Biogas-Anlage betreibt. Für das Unternehmen muss die Nachricht recht überraschend gekommen sein, auf Anfrage hieß es, dass möglicherweise Anfang der kommenden Woche eine Antwort erfolge. Der Eigentümer war seinerzeit laut Madrzak auf ihn zugekommen, ob er Interesse habe, die Gemüsescheune zu übernehmen.
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