Hattingen. Adam Madrzak, Geschäftsführer und Koch im Avantgarde Hotel, übernimmt die Gemüsescheune in Hattingen. Wie er beide Unternehmen verbinden will.

Pächterwechsel in der Hattinger Gemüsescheune: Adam Madrzak, Geschäftsführer und Koch im Avantgarde Hotel, übernimmt den Betrieb des überregional bekannten Hofladens mit Café an der Elfringhauser Straße. Nach dem Rückzug von Simone Liethmann laufen zurzeit noch die letzten Umbauarbeiten. Am 1. April soll’s unter der neuen Leitung losgehen.

„Ja, wir haben die Gemüsescheune gepachtet und werden uns dort ein zweites Standbein aufbauen“, bestätigt Adam Madrzak (43) auf Anfrage der WAZ. Zusammen mit seiner Frau Katrin führt der gelernte Koch das Avantgarde Hotel an der Welperstraße.

Das Ehepaar wohnt in dem Hotel in Hattingen

Ich werde künftig in der Gemüsescheune präsent sein und das gastronomische Angebot dort auf völlig neue Beine stellen“, verspricht Madrzak. „Meine Frau ist gelernte Hotelbetriebswirtin und kümmert sich weiter in erster Linie um das Avantgarde.“

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Das Ehepaar wohnt in dem Hotel, das für seine Gäste 90 Betten in 48 Zimmern bereithält. Statt der Öfen in der Küche an der Welperstraße wird Adam Madrzak künftig die im Hügelland anwerfen.

Viele Besitzerwechsel markieren den Weg der Scheune

Friedhelm Liethmann hat die Gemüsescheune Elfringhausen auf- und ausgebaut. Nach der Übernahme durch seinen Sohn Thomas kam der Touristen-Magnet im Hügelland in eine finanzielle Schieflage. Im Jahr 2008 folgte die Insolvenz. Gemüsescheune und Biogasanlage sollen Gesamtverbindlichkeiten von 8,2 Millionen Euro angehäuft haben. Bei der Versteigerung 2010 erhielt Jupp Schücking den Zuschlag. Doch auch der meldete zwei Jahre später Insolvenz an. Als Betreiber der Gemüsescheune folgte die Sprockhöveler Familie Stock. Dann übernahm Gründer Friedhelm Liethmann den Hof erneut. Er starb 2018 bei einem Verkehrsunfall. Seine Frau Simone führte den Betrieb weiter.

Über das bisherige kulinarische Angebot in dem Café will der Koch nicht urteilen. Sagt aber auch: „Ich werde in der Gemüsescheune frisch kochen und eine klassische deutsche Küche anbieten, wahrscheinlich mit einer wöchentlich wechselnden Speisekarte.“ Vom bisherigen Küchenpersonal hat sich der neue Pächter getrennt.

Kümmert sich weiterhin um den Betrieb des Avantgarde Hotels: Katrin Madrzak. (38).
Kümmert sich weiterhin um den Betrieb des Avantgarde Hotels: Katrin Madrzak. (38). © FUNKE Foto Services | Volker Speckenwirth

Ihr Arbeitsplätze behalten haben die zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im eigentlichen Scheunenbetrieb. Der Hofladen soll weitergeführt werden, das Angebot mit Obst und Gemüse, Eiern und Honig, Backwaren und Blumen bestehen bleiben.

Eigene Erdbeeren gibt’s erst 2023 wieder

Madrzak will mit den bisherigen Händlerinnen und Händlern weiter zusammenarbeiten und einen eigenen Bio-Anbau langsam aufbauen. „Das ist für mich Neuland“, räumt der gelernte Koch ein. „Aber ich werde das hinbekommen. Eigene Erdbeeren wird es in der Gemüsescheune dann aber erst 2023 wieder geben.“

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Dafür hat das Hotelier-Paar mit der dem Tourismus-Magneten im Hügelland noch ganz andere Pläne. „Wir werden dort nicht nur Weihnachtsmärkte und andere saisonale Events ausrichten, sondern auch Feste aller Art“, sagt Madrzak. „Kommen die Gäste von außerhalb, bietet sich ein Shuttle-Service zum Avantgarde Hotel an, damit sie dort übernachten können.“ Auch Wanderern, die auf ihrer Tour durch die Elfringhauser Schweiz die Gemüsescheune ansteuern, will das Unternehmer-Ehepaar auf seinen Hotelbetrieb in der Innenstadt hinweisen.

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Auf die Chance, die Gemüsescheune zu übernehmen, ist Madrzak angesprochen worden. „Die Eigentümer sind auf mich zugekommen“, sagt der Hotelier und Koch. Die Immobilie gehört der Overbeck Agrar- und Umweltservice GmbH, die an dem Standort auch die eine Biogas-Anlage betreibt. „Das Ehepaar passt einfach gut in die Gemüsescheune“, sagt Geschäftsführer Jörn Overbeck.