Hattingen.

180 Luftschutzanlagen vom Bunker bis zum Stollen sind in Hattingen bekannt. „Wir vermuten aber, dass es etwa 600 gibt“, sagt Ulrich Jordan vom Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung und vom Verein Bergbauaktiv.

Davon zeugen beispielsweise Stromrechnungen für diverse unbekannte Stollen, die das Stadtarchiv gefunden hat. Wegen der drohenden Gefahren sind nach dem Krieg viele Stollen einfach zugeschüttet worden.

Stollen in Hattingen bergen viele Gefahren

Aus gutem Grund: Denn sie sind gefährlich. Das betonen Jordan und Wilfried Maehler vom Studienkreis Bochumer Bunker e.V. Immer wieder würden Menschen versuchen, in Stollen wie den in Bredenscheid einzudringen – und sich dabei in Lebensgefahr begeben.

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Gestein können herunterfallen, oft gebe es Schächte, in die Menschen fielen. „Wenn wir erstmals in einen Stollen gehen, dann mit fünf, sechs Leuten. Einer bleibt draußen, dann gehen wir voran, alle paar Meter bleibt einer dann zurück, damit man Informationen nach draußen geben kann.“ Auch von Gasen gingen nicht zu unterschätzende Gefahren aus.

Abenteuerlustige versuchen immer wieder, in die Stollen zu kommen

Dennoch würden Menschen Stollen immer wieder aufbrechen. „Dabei ist drinnen nichts zu holen“, betont das Duo. Das allerdings würde Abenteuerlustige – und teils auch illegale Geocacher – nicht schrecken. Nicht selten müssen Experten dann zur Rettung der Eindringlinge schreiten – so im vergangenen Jahr.

Stollen in Bredenscheid

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Bei Erstbegehungen haben die Jordan und Maehler häufig Schnapsfläschchen in solchen Luftschutzstollen gefunden. „Nach dem Krieg nutzten Wohnungslose Stollen als Unterschlupf“, sagt Jordan. Knochenfunde sind noch heute möglich – von Tieren, die durch Schächte in die Stollen fallen und verenden.