Hattingen. In Bredenscheid stürmen im Dezember 1990 zwei Männer mit Pistolen in die Filiale der Sparkasse Hattingen. Es ist hier nicht der einzige Überfall.

Sie liegen auf der Lauer, warten auf diesen einen Mann, von dem sie genau wissen, dass er gleich eine Menge Geld einzahlen wird. Zur selben Zeit sitzt in der Sparkassen-Filiale Bredenscheid ein Mitarbeiter, der erst vor kurzem bei einem Überfall auf eine andere Zweigstelle betroffen war. Er wurde versetzt, weil er sich an einem ruhigen Platz von diesem Schreck erholen will – um 15.46 Uhr spitzt sich die Lage an diesem 28. Dezember 1990 zu.

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Der Leiter einer großen Freizeiteinrichtung im Hügelland kommt in das Gebäude aus dem Jahr 1899. Wie gewohnt will er die jüngsten Einnahmen aufs Konto einzahlen, diesmal sind es 18.000 Mark.

Ein Maskierter droht mit Pistole

Die Bankräuber im Dezember 1990 in Hattingen-Bredenscheid wurden gefilmt.
Die Bankräuber im Dezember 1990 in Hattingen-Bredenscheid wurden gefilmt. © Repro | Walter Fischer

„Geld her!“ – zwei Männer stürmen mit diesen Worten in die Filiale. Die Leiterin telefoniert gerade mit der Zentrale, kann noch „Überfall!“ durchgeben, dann geht alles schnell. Einer der Maskierten droht im Kassenraum mit einer Pistole, der andere hält den Kunden fest und lässt sich die Geldbündel in eine weiß Plastiktüte mit Umwelt-Emblem einpacken.

Wenige Sekunden später sind sie wieder weg, flüchten in Richtung Elfringhauser Straße. Nach der polizeilichen Nahbereichs-Fahndung mit Verstärkung aus dem Kreis und durch einen Hubschrauber heißt es: Von den Tätern keine Spur!

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Die Polizei sagt, dass die Täter genau wussten, dass der Mann kommt, dass er einen erheblichen Bargeld-Betrag bei sich haben wird, dass im beschaulichen Bredenscheid niemals viele Kunden gleichzeitig in der Sparkasse sind – und dass sie mit der Lage an der B 51 einen schnellen Fluchtweg haben.

Phantombilder angefertigt

Überfälle in Hattingen

Überfälle auf Bank-Filialen gab es in Hattingen auch an anderen Stellen – eine Auswahl:

Mit Dynamit jagen Gangster am 24. März 1997 den Nachttresor der Dresdner Bank an der Heggerstraße in die Luft.

Mehrfach wird die Citibank überfallen: „Das ist ein Überfall – und kein Scherz“, sagt der Täter 2002 (5000 Euro); im Juni 2003 wird auf einen Kunden geschossen (7500 Euro).

Im Oktober 1986 wird zudem ein Banküberfall samt Geiselnahme in der Sparkassen-Filiale Rauendahl inszeniert.

Für die Mitarbeiter ist es ein Schock. Sie schaffen es dennoch, präzise die Männer zu beschreiben, sodass Phantombilder zusammengepuzzelt werden. Hilfe gibt es durch Bilder aus der Videoüberwachung im Kundenraum.

Es ist nicht der erste Überfall auf die Sparkasse in Bredenscheid. Schon Jahre zuvor wurde hier ein fünfstelliger Betrag erbeutet.

Immer wieder Bredenscheid

Und es ist nicht der letzte Überfall auf die Sparkasse in Bredenscheid: Am 25. November 1996 kommt der Täter zum Dienstbeginn – als eine Angestellte die Tür aufschließt, droht er mit einer Faustfeuerwaffe und brüllt: „Geld raus!“ 6000 Mark bekommt er und steckt sie in die Tasche seines Ostfriesennerzes.

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Auch dieser Täter flüchtet zu Fuß. Auch er wird von der Überwachung gefilmt. Und auch von ihm gibt es anschließend keine Spur.

Das diensthabende Bank-Team war bereits im Jahr 1994 an selber Stelle Opfer eines Überfalls.

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