Hattingen. Für die Sanierung ist das Altstadt-Parkhaus in Hattingen sechs Monate geschlossen. 306 Stellplätze fehlen. Ab Juli sind auch Räder willkommen.
Das größte städtische Parkhaus in Hattingen kann ein halbes Jahr nicht genutzt werden. Am Montag hat die Stadt den letzten Bauabschnitt zur Sanierung des Altstadt-Parkhauses an der Augustastraße gestartet. Am 1. Juli sollen die 306 Stellplätze dann wieder nutzbar sein - schöner, sicherer und um eine Neuigkeit reicher.
"Es wird dann auch 14 kostenlose Stellplätze für Fahrräder geben, und zwar gleich unten neben der Einfahrt", teilt Sabrina Bullig im Gespräch mit der WAZ mit. Sie ist im Fachbereich Gebäudewirtschaft für die Bauunterhaltung zuständig und begleitet die Sanierung des Altstadt-Parkhauses seit Jahren.
Die Fahrzeuge sind größer geworden
Im Jahr 2016 bereits wurden die oberen Parkdecks acht und neun auf Vordermann gebracht. Weil diese Bereiche Wind und Wetter ausgesetzt sind, bestand akuter Handlungsbedarf. 350.000 Euro steckte die Stadtverwaltung in den Korrosionsschutz der Pfeiler und Decken sowie die Asphaltierung der Flächen.
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Gleichzeitig wurden auf diesen oberen Etagen die Stellflächen verbreitert. "Die Fahrzeuge sind größer geworden mit den Jahrzehnten. Da ist eine solche Maßnahme schon sinnvoll", erinnert sich Ulrich Möller, Leiter des Fachbereichs Gebäudewirtschaft.
Anzahl der Stellplätze sollte nicht noch weiter verringert werden
Und dennoch: Auf den Decks eins bis sieben, die jetzt saniert werden, bleiben die Stellflächen so groß, wie sie sind. "Das hat einmal mit den vielen Nischen zu tun, die wir in dem Gebäude haben. Da kann man schlicht nichts verändern", sagt Sabrina Bullig.
Zudem habe man die Anzahl der Stellplätze nicht noch weiter verringern wollen. "Und das lässt sich ja nicht vermeiden, wenn man vergrößert", erklärt Bullig.
Fünf Stellflächen für Frauen
So wird es also bei den 306 Plätzen bleiben, die das Altstadt-Parkhaus zurzeit bietet. Sechs davon sind behindertengerecht und liegen direkt hinter dem Haus. Zudem gibt es auf Deck eins fünf Stellflächen für Frauen und vier für Familien mit Kindern.
Mit Arbeiten auf den Decks fünf bis sieben hatte die Stadt bereits Ende 2020 begonnen. Sie waren in dieser Zeit gesperrt.
Sanierung im Betrieb wurde verworfen
Den ursprünglichen Plan, das Parkhaus während der gesamten Sanierungszeit zumindest teilweise offen zu halten, hat die Stadt inzwischen verworfen. "Wir hätten komplizierte Absperrungen und sogar Ampelschaltungen einrichten müssen", schildert Sabrina Bullig die Gründe. "Das wäre deutlich teurer geworden und hätte die Bauzeit verlängert."
Apropos teurer: Wenn die Stadt am Ende aller Bauabschnitte insgesamt 1,8 Millionen Euro in ihr größtes Parkhaus gesteckt hat, sollen die Tarife für die Nutzung wohl erst einmal so bleiben. "Eine Umlegung der Kosten ist von unserer Seite nicht vorgesehen", sagt Ulrich Möller.
70 Cent je halbe Stunde oder sieben Euro am Tag
Letztlich zuständig sei allerdings die Parkraumbewirtschaftung der Stadtverwaltung. Und natürlich hat auch die Politik bei städtischen Gebühren noch ein Wort mitzureden. Aktuell kostet das Abstellen eines Autos im Altstadt-Parkhaus 70 Cent je halbe Stunde oder sieben Euro am Tag.
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Zwei Aufreger-Themen der vergangenen Jahre haben die Gebäudewirtschafter der Stadt nicht auf der Sanierungsliste des Parkhauses: den Aufzug und die Schranken. Beides war durch Vandalismus und technische Pannen immer wieder gestört und hatte zu erheblichen Behinderungen geführt. "Das scheint nun alles zu funktionieren. Uns ist in letzter Zeit von Beschwerden nichts bekannt", sagt Bullig.
Und so hatten die Bauarbeiter am Montag nur noch mit einer Behinderung zu kämpfen: Trotz deutlicher Hinweise und öffentlicher Bekanntmachungen waren noch einige Fahrzeuge im Parkhaus abgestellt, die meisten von Dauerparkern. Die Wagen mussten erst entfernt werden, ehe die Arbeiten starten konnten.
>>> Info: Die Sparkasse ist mit eingestiegen
Die Idee zum Altstadtparkhaus war Mitte der 1980er-Jahre entstanden. Eröffnet wurde es am 27. November 1987. Erfreulich entwickelten sich seinerzeit die Kosten: Durch eine ebenerdige Zufahrt fielen sie von ursprünglich vorgesehenen 5,5 Millionen Mark auf 4,2 Millionen.
Und die musste die Stadt Hattingen noch nicht einmal alleine stemmen, da 1986 die Sparkasse mit ins Boot stieg und eine Million Mark beisteuerte. Dafür erhielt sie 75 gesonderte Stellplätze und einen Zugang zu ihrer Hauptstelle in der Roonstraße.
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