Hattingen. . Für neue Parkhäuser gelten 2,45 Meter. In bestehenden Gebäuden wird das kaum erreicht, weil der Umbau schwierig ist. Aber: Die Anbieter reagieren

  • Für neue Parkhäuser gilt jetzt eine Mindestbreite von 2,45 Metern.
  • In bestehenden Gebäuden wird das selten erreicht, weil der Umbau schwierig ist
  • Aber: Die Anbieter reagieren und erweitern dort, wo es möglich ist

Schlangenmenschen sind klar im Vorteil. Sie können sich auf einem engen Parkplatz elegant aus ihren großen Wagen winden. Für Beobachter immer wieder ein Hingucker, wie man es schafft, sich bei nur wenigen Zentimetern Raum zwischen zwei Pkw aus dem Auto zu quetschen. Seit dem 1. Januar 2017 gilt eine neue Verordnung: Parkplätze müssen größer werden, zumindest bei Neubauten von Parkhäusern – 2,45 Meter sind ab jetzt Pflicht.

In den Jahren gingen die Autos in die Höhe und die Breite. Viele Parkplätze in alten Parkhäusern lassen uns immer noch wie eine Käfer fahrende Nation erscheinen. Die Folge: Macken im Lack und Dellen an Türen. Darauf hat der Gesetzgeber jetzt reagiert. Viele Parkplatzanbieter haben schon versucht, Abhilfe zu schaffen.

"Baulich gar keine Veränderungen möglich"

Das Reschop Carré, 2009 gebaut, bietet bei den 320 Stellplätzen jeweils eine Breite von 2,30 m an. „Damit sind wir so zwischen den ganz alten Breiten und noch nicht ganz auf dem aktuellsten Stand“, erklärt Center-Manager Jörg Waldrich. „Es gibt allerdings Autos, für die müssten extra Parkhäuser gebaut werden, so gigantisch wie die sind“, sagt Waldrich scherzend.

In den unteren Etagen des Altstadtparkhauses ist es eng. Auf den beiden oberen Decks wurden die Stellplätze im Rahmen der Sanierung erweitert.
In den unteren Etagen des Altstadtparkhauses ist es eng. Auf den beiden oberen Decks wurden die Stellplätze im Rahmen der Sanierung erweitert. © Volker Speckenwirth

Er betreut noch ein weiteres Haus und kennt die Schwierigkeiten, Parkbuchten zu erweitern. „Viele alte Häuser sind so gebaut, dass man keine Möglichkeiten hat, sie einfach umzubauen. Da kann man guten Willen zeigen und sich viel wünschen. Oft sind überall Pfeiler und Stützen, so dass baulich gar keine Veränderungen möglich sind.“

Kaufland vorbildlich

Wenn man diese Parkplätze breiter machen würde, verlöre man die Hälfte der Stellflächen. Er verweist auf Bochum zum Beispiel. „Die Innenstadt ist unterkellert, da sind Veränderungen kaum möglich.“ Im Reschop Carré sei man da schon besser aufgestellt, es gibt auch Frauenparkplätze, Behindertenparkplätze natürlich und extra breite Parkbuchten für Eltern mit Kindern. „Und wir haben sogar ganz kleine Plätze für Smart-Fahrer ausgewiesen“, freut sich der Center-Manager.

Kaufland ist bei der Breite der Parkplätze am Standort Hattingen vorbildlich. 266 Parkplätze bietet das Kaufhaus und nennt sie Parktaschen. Sie haben eine Länge von 4,60 und eine Breite von 2 Metern. Daneben gibt es aber immer noch einen Freiraum von – mit den Markierungslinien gerechnet – 51 Zentimetern bis zur nächsten Parkfläche. Für den Wagen und zum Ein- und Aussteigen hat man so insgesamt gute drei Meter zur Verfügung. Lediglich an Stellen, wo ein Pfeiler steht, ist der zusätzliche Freiraum an einer Seite schmaler. Dazu kommen fünf Behinderten-Parkplätze und fünf Eltern/Kind Parkplätze.

Altstadt-Parkhaus verzichtet auf zwölf Stellplätze

Das Altstadt-Parkhaus der Stadt an der Augustastraße bietet 300 Parkplätze. Zudem gibt es sechs Behinderten-Stellplätze hinter dem Parkhaus, fünf Frauen-Stellplätze auf Deck 1 und vier Plätze fürs Parken mit Kindern, ebenfalls auf Deck 1. „Auf den oberen Parkdecks gibt es extra breite Stellplätze“, berichtet Susanne Wegemann, Referentin des Bürgermeisters.

Auf den beiden oberen Parkdecks stehen seit Abschluss der Sanierungsarbeiten Ende 2016 jetzt extra breite Parkbuchten zwischen 3,10 und 3,50 Metern zur Verfügung. Auch da waren die Umbaumöglichkeiten durch Stützpfeiler begrenzt. Durch den Verzicht auf zwölf Stellplätze wurden die Parkplätze verbreitert. Die Stadt will so verhindern, dass Autos zwei Stellplätze auf den unteren Ebenen blockieren.