Hattingen. Der Kneipp-Verein Ruhr ist gegründet - nur gut ein halbes Jahr nach Auflösung des Kneipp-Vereins Hattingen. Darauf setzt der neue Teamvorstand.

Nur gut ein halbes Jahr nach der Auflösung des Kneipp-Vereins Hattingen hat sich in der Stadt bereits wieder ein neuer gegründet: der Kneipp-Verein Ruhr. Dessen Angebote sollen sich inhaltlich wieder stärker auf die Fünf-Säulen-Philosophie von Sebastian Kneipp fokussieren.

Balance – laut Kneipp „das i-Tüpfelchen zur Gesundheit“

Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance: Auf diesen fünf Säulen fußte einst der ganzheitliche Ansatz des berühmten Naturheilkundlers für ein gesundes Leben. Und (nicht nur) für Mathias Harmel, einen der Initiatoren des neuen Kneipp-Vereins, sind sie heute wieder so aktuell wie nie. Als Tai-Chi-Lehrer vereint Harmel in seinen Kursen Bewegung und Balance. Und wie im früheren Kneipp-Verein sollen diese auch im neuen Bestandteil des Vereinsprogramms sein, betont der 66-Jährige. Zumal Balance laut Sebastian Kneipp ja „das i-Tüpfelchen zur Gesundheit“ gewesen sei, so Harmel. Vorstellen allerdings kann er sich an Angeboten für den in Hattingen ansässigen Kneipp-Verein Ruhr etliches mehr.

So abonnieren Sie den WAZ-Newsletter für Hattingen%7besc#227867855}[newsTautreten – also (früh-)morgendliches Barfußlaufen über feuchte Wiesen, Kräuterwanderungen, bei denen Bürgern die Heilkraft von Pflanzen nähergebracht wird – solche Angebote schweben ihm, zum Beispiel, noch vor. Ebenso Kurse, die einem vermitteln, wie man etwa bei längerem Stehen eine Haltung einnimmt, die Knie und Rücken schont. Und auch Kurse, die anregen zu einer gesunden Ernährung oder animieren zu einem bewegt(er)en Leben – wie in der Tanzgruppe von Barbara Schulze, die laut Harmel ebenfalls im Kneipp-Verein Ruhr mitmachen möchte.

„Wir müssen uns Nischen suchen“

Teamvorstand

In Vereinen mit einem Teamvorstand werden Aufgaben und Zuständigkeiten vom Vorstand, nicht von der Mitgliederversammlung festgelegt. Ein Vorteil hierbei ist, dass vielen die Entscheidung zur Vorstandsmitarbeit so leichter fällt, insbesondere der Posten des Vorsitzenden ist oft schwer zu besetzen.

Innerhalb des Vorstandsteams können die gleichberechtigten Mitglieder sich die Aufgaben untereinander aufteilen (etwa durch eine Geschäftsordnung)· Die Zahl der Vorstandsmitglieder muss nicht geregelt werden, lediglich eine Mindestzahl und ein Maximum müssen festgelegt werden.

Ausgefeilt, betont Harmel, sei das Programm des neuen Kneipp-Vereins indes noch nicht, vieles sei „noch im Fluss“: Auch Bürger, so Harmel, könnten Anregungen und Ideen einbringen für Angebote.

„Wir müssen uns Nischen suchen“, betont derweil Jürgen Reis, wie Harmel einer der zehn Gründungsmitglieder des neuen Vereins, dem übrigens auch der Sprockhöveler Friedhelm Oppenländer, einst Gründervater des zu Jahresbeginn aufgelösten Kneipp-Vereins Hattingen, seine Untersützung zugesagt hat.

Der Teamvorstand des neuen Kneipp-Vereins Ruhr (v. li.) Jürgen Reis, Monika Guske, Ute Harmel und Mathias Harmel.
Der Teamvorstand des neuen Kneipp-Vereins Ruhr (v. li.) Jürgen Reis, Monika Guske, Ute Harmel und Mathias Harmel. © Kneipp-Verein Ruhr

Es gibt einen vierköpfigen Teamvorstand

Überhaupt, sagt Mathias Harmel, setze der Kneipp-Verein Ruhr (für den der Antrag auf Eintragung ins Vereinsregister läuft) auf das gleichwertige Engagement vieler, was sich auch hieran zeige: Statt Vorsitzendem, Geschäftsführer und Co. gebe es beim Kneipp-Verein Ruhr einen vierköpfigen Teamvorstand. Ihm gehören der pensionierte Feuerwehrmann Mathias Harmel und seine Frau Ute, gelernte Krankenschwester, Jürgen Reis, ein ehemaliger Jurist, sowie Monika Guske, eine ehemalige Sicherheitsingenieurin, an.

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Sie wollen den Kneipp-Verein Ruhr nun also mit Leben füllen. „Das bisherige umfangreiche Vereinsprogramm, so wie es Heinz Brincker organisiert hat, ist allerdings für uns alle nicht zu stemmen, das würden keiner von uns zeitlich schaffen“, betont Harmel.