Hattingen. Udo Woidneck, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hattingen-Mitte, tritt bei der Kommunalwahl überraschend in Niederwenigern an. Wie es dazu kam:

Es ist eine ungewöhnliche Konstellation bei der Kommunalwahl, die Udo Woidneck viele fragende Blicke einbringt: Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Hattingen Mitte tritt nicht in seinem Heimrevier an, sondern in Niederwenigern. Er erklärt, wie es dazu kam und was diese Kandidatur mit Sportsgeist zu tun hat.

Kandidaten der SPD in Niederwenigern

Das SPD-Dreierteam für Niederwenigern heißt Udo Woidneck, Ugur Ince und Julia Hartbecke. Keiner der drei kommt aus Niederwenigern, aber alle wollen sie dort als Team für die SPD punkten. Besonders Udo Woidneck ist eigentlich eng mit der Stadtmitte verbunden, leitet dort auch aktuell den Wahlkampf mit. Seine Kandidatur in Niederwenigern sieht er als große Herausforderung.

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Sie resultiert aus einem Personalwechsel bei den Hattinger Sozialdemokraten: „Es war früh klar, dass einige bisherige Amtsinhaber ihr Amt niederlegen und wir haben einige hochinteressante Neuzugänge“, erklärt Woidneck. Und eben diesen Neuen wollte die SPD für die Wahl eine „günstige Startposition geben“.

Woidneck will Vorsitzender in Mitte bleiben

„Wir mussten und wollten uns verändern und dabei auch über Ortsgrenzen hinaus denken“, erklärt Woidneck. Weil es also in Mitte zu viele Kandidaten, in Niederwenigern aber noch nicht genug gab, erklärte sich der 52-Jährige bereit, seinen bisherigen Platz im Wahlkreis 5 freizumachen. „Ich will mich damit aber nicht zurückziehen und kandidiere auch bei den nächsten Vorstandswahlen in Mitte wieder als Vorsitzender“, betont er. „Aber die Abwechslung in dieser Kommunalwahl hat schon ihren Reiz“, gibt er zu – und wechselte in den freien Wahlkreis.

Direkte Konkurrenz

In der vergangenen Kommunalwahl 2014 holte die SPD in Niederwenigern bei einer Wahlbeteiligung von 64,7 Prozent insgesamt 29,9 Prozent der Stimmen. Die CDU lag im Stadtteil mit 51,5 Prozent deutlich vorn. Es folgten Grüne (11,8 Prozent), FDP (3,8 Prozent) und Linke (3,0 Prozent).

Woidnecks direkte Konkurrenten im Wahlbezirk 21 in Niederwenigern sind Regina Heermann für die CDU, Claudia Lüttringhaus, die für die Grünen antritt. Für die FDP kandidiert Matthias Eilenbrock und für „Die Partei“ Kevin Vaupel.

In seiner vierten Kommunalwahl begibt er sich damit wieder auf neues Terrain. So wie schon 2004, als er, gerade zweieinhalb Jahre Hattinger, sich zum ersten Mal zur Wahl stellte – und direkt gewählt wurde. „Das hatte ich gar nicht erwartet. Nicht, weil ich es nicht könnte oder die Menschen mich nicht mögen, aber man ist ja immer auch vom gesamtpolitischen Bild abhängig.“ Drei Mal gelang ihm der direkte Einzug ins Stadtparlament. Einmal wechselte er den Wahlkreis. Jetzt versucht er, in Niederwenigern zu überzeugen.

Kandidatur als große Herausforderung

Obwohl er keine persönlichen Verbindungen in den Stadtteil habe, sei der Wahlkreis keine Zufallswahl gewesen, unterstreicht Woidneck und lobt den Ortsverein für seine Arbeit vor Ort. Allerdings ist ihm die besondere Herausforderung durchaus bewusst. „Viele haben gesagt: ‘Da gewinnen wir nie’“. Für ihn ein Ansporn: „Ich dachte mir: ‘Das versuchst du jetzt’.“

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Von Michael Brandhoff

Für ihn sei es wie eine sportliche Herausforderung: „Eigentlich haben wir wenig Chancen – das ist ein bisschen wie im DFB-Pokal“, sagt der 52-Jährige lachend. Er gibt zu: „Klar muss man sich dabei auch darauf einlassen, dass es gegebenenfalls nicht passt.“ Immerhin sei das Rennen in den vergangenen Jahren aber immer enger geworden.

Und Woidneck, der eigentlich weniger mit Fußball am Hut hat, sondern eher Läufer und Radler ist, ist grundoptimistisch. „Wir haben überall die Chance, zu gewinnen.“ Er setzt auf sein Team, das auch für ihn Augen und Ohren offen hält.

Themen der SPD-Kandidaten in Niederwenigern

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Während sich seine beiden SPD-Mitstreiter vor allem um die Themen ÖPNV und Medizin kümmern, liegen dem Unternehmensjuristen die Bereiche Wirtschaft und Stadtmarketing. Sein Ziel: „Einen Stadtteil mit ohnehin hoher Lebensqualität noch attraktiver machen. Ich sehe da schon noch Luft nach oben“, gibt er sich angespornt.

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