Hattingen. . Klaus-Dieter Isenberg vom Hegering Hattingen weist unermüdlich darauf hin, dass Jäger mehr sind als „Schießer“. Sie hegen und pflegen die Natur.

Die Liebe zur Hege und Pflege der heimischen Flora und Fauna ist Klaus-Dieter Isenberg in die Wiege gelegt. Denn schon sein Vater interessierte sich für alles, was in der Natur wächst und lebt.

„Mit ihm zusammen habe ich dann meinen Jagdschein gemacht, hatte ihn sogar ein Jahr früher.“ Im Raum auf dem Schießstand am Isenberger Weg hängt eine runde Holzehrung – handbemalt. „1975 hat mein Vater ein Armbrustschießen gewonnen“, erklärt Isenberg.

Mit 18 Jahren tritt der Jäger dem Hegering bei

Er trat mit 18 Jahren dem Hegering bei. „Ich habe sofort mitgearbeitet, ich war auch mal Schießobmann.“ 25 Jahre leitete Klaus-Dieter Isenberg (73) den Hegering Hattingen, hat für sein 55 Jahre währendes Engagement nun die Dankeschön-Medaille von WAZ und Sparkasse erhalten.

„Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich freue mich besonders über die Auszeichnung, weil man so mal zeigen kann, dass der Jäger viel mehr ist als ein Schießer – und sich sehr für die Natur und die Tiere engagiert.“ Zu betonen, dass es den Mitgliedern des Hegerings nicht vornehmlich ums Jagen geht, sondern darum, Tiere und Natur zu schützen, wird Klaus-Dieter Isenberg nicht müde.

Jetzt ist Klaus-Dieter Isenberg Ehrenvorsitzender

Dass er bei der Jahreshauptversammlung des Hegerings jetzt als Vorsitzender ausgeschieden ist, hat einen Grund: Er darf wegen seines Alters nicht wiedergewählt werden, so sehen es die Regeln des 1947 gegründeten Hegerings vor. Er ist mit 250 Mitgliedern der größte Hegering in der Kreisjägerschaft des EN-Ruhr-Kreises und zudem Mitglied im Landesjagdverband und im Deutschen Jagd Verband.

„Anfang der 1990er-Jahre hat es mal einen Mitgliederrückgang gegeben bis auf 165. Wir konnten durch Aktionen bei den Jagdhornbläsern und durch Baumpflanzaktionen mit Kindern aber viele neue gewinnen“, erinnert sich Isenberg, der jetzt Ehrenvorsitzender ist.

Gleich nach der Lehre hilft er im väterlichen Geschäft

Die Hubertus-Messe führte er in Hattingen ein, das hat auch Ralf Vormberge in seiner Laudatio bei der Verleihung der Dankeschön-Medaille angemerkt. Eine kaufmännische Lehre absolvierte Isenberg einst, stieg dann gleich in das Waffengeschäft seines Vaters im Krämersdorf ein.

An sein erstes erlegtes Reh erinnert er sich gut. „Mir haben die Hände gezittert, ich musste in eine Ecke des Hochstands, um mir eine Pfeife zu stopfen. Man muss sich sagen, es muss sein.“ Kalt lasse das nie. Drei Jahre habe er für den ersten Abschuss gebraucht. „Man muss sehr viel bedenken. Das Tier muss richtig stehen, es muss ein Kugelfang gegeben sein.“

Kindern bringt er die Tier- und Pflanzenwelt nahe

Eine Herzensangelegenheit ist es Isenberg, Kindern die heimischen Wildarten und die heimische Pflanzenwelt nahe zu bringen. Die rollende Waldschule „Lernort Natur“ ist da ein Projekt. „Viele Kinder wissen recht gut Bescheid“, freut sich Isenberg, der seine Begeisterung für den Hegering an seinen Sohn und seine Schwiegertochter weitergegeben hat. Beide arbeiten mit. So setzt sich eine Familientradition fort.

>>> AUFGABE DES HEGERINGS HATTINGEN

Der Hegering Hattingen trägt den Namenszusatz „Örtlicher Zusammenschluss der Jäger und Naturliebhaber“. Deutlich steht auf der Internetseite, dass die Jagd früher als erholsame, exklusive Freizeitbeschäftigung galt. Heute gibt es „einen Leistungsauftrag der Öffentlichkeit“. Ökologische, wirtschaftliche Aspekte aus Landwirtschaft und Forst, der gesetzliche Auftrag, sich nachhaltig für Lebensräume, Artenvielfalt, Schadensverhütung einzusetzen, gehören dazu.