Hattingen. . 362 Drittklässler der Hattinger Grundschulen beteiligten sich im Schulenbergwald an den Waldjugendspielen und lernen die Natur kennen.

Während Lea und Bianca mit vereinten Kräften einen Ast durchsägen, untersucht Alexander einen alten Baumstamm auf Alter, Höhe und Querschnitt. Im Schulenbergwald steht den insgesamt 362 Schülern die Begeisterung ob des außergewöhnlichen Schulalltags ins Gesicht geschrieben. Schließlich durften die Drittklässler bei den Waldjugendspiele ihr Klassenzimmer gegen den Wald eintauschen.

Die Spiele des Forstbetriebs-Bezirks sind längst zur festen Institution geworden und hielten am Dienstag- und Mittwochmorgen an 13 Stationen knifflige Aufgaben und vielseitige Wissenstests zu Baum- und Tierkunde bereit.

Dabei lernte der Nachwuchs Hintergründe zum Baumbestand kennen und erfuhr, welche Lebensbedingungen ein Baum benötigt und wann eine Fällung unvermeidbar ist. Mit Maßband ausgestattet galt es zudem, die Ausmaße von Baumstämmen zu ermitteln. An einer anderen Station mussten in Fühl-Kästen Naturmaterialien wie Steine, Zapfen, Federn und ein Fuchsfell erkannt werden. Über die Tiere des Waldes informierten indes Sabine Bähr und Sabine Hahn vom Hegering Hattingen mit ihrer „rollenden Waldschule“. Neben zahlreichen Tierpräparaten präsentierten die beiden Jägerinnen den jungen Waldkundlern sogar einen lebendigen Greifvogel.

Doch auch die sportliche Betätigung kam nicht zu kurz. Während die Mädchen beim Partner-Sägen ausgeprägtere Teamfähigkeit unter Beweis stellten, schnitten die Jungs beim Tannenzapfen-Zielweitwurf besser ab.

Der Forstbetrieb hatte die Lernstationen am Dienstagmorgen mit drei Mitarbeitern vorbereitet. Sämtliche Drittklässler der Hattinger Grundschulen beteiligten sich und sammelten fleißig Punkte für ihre Klasse. „Ich habe wieder viele funkelnde Augen gesehen“, zeigte sich Förster und Waldjugendspiel-Organisator Thomas Jansen auch diesmal wieder von der Wirkung des Waldtags überzeugt.

„Wir wollen Begeisterung für den Wald wecken und zeigen, dass der Wald toll und besuchenswert ist“, erklärt der Leiter des Forstbetrieb-Bezirks. Dabei solle in erster Linie der Spaß im Vordergrund stehen, ehe sich der Lerneffekt dann automatisch einstelle, erklärt Jansen.

Der Regionalförster weiß, dass der Wald für viele Kinder ein unbekanntes Gebiet ist. „Heutzutage fehlt Vielen einfach der Zugang, weil auch die Eltern nicht in den Wald gehen“, berichtet Jansen vom Wandel des Freizeitverhaltens und der Bevorzugung des Computers. Zwar sei diese Problematik in Großstädten weitaus stärker ausgeprägt, doch merke man auch bei Hattinger Schülern immer wieder, dass der Naturausflug für so mach einen etwas ganz Neues sei.